Schwarzarbeit rückläufig?

Lokale Handwerker widersprechen Untersuchung

Lokale Handwerker widersprechen Untersuchung

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Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
UK/Apenrade
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Foto: dpa

Eine Untersuchung des Rockwoolfond zeigt, dass in Dänemark immer weniger schwarzgearbeitet wird. Zwei lokale Handwerker aus Nordschleswig können diesen Trend hingegen nicht bestätigen.

Eine Untersuchung des Rockwoolfond zeigt, dass in Dänemark immer weniger schwarzgearbeitet wird. Zwei lokale Handwerker aus Nordschleswig können diesen Trend hingegen nicht bestätigen.

Laut einer aktuellen Analyse des „Rockwoolfonden“ ist Schwarzarbeit bei den Dänen aus der Mode gekommen. Sie hat aber immer noch einen enormen Umfang mit einem Umsatz von 34 bis 59 Milliarden Kronen pro Jahr, so das Ergebnis der Untersuchung der Forschungseinheit des Fonds, die Montag veröffentlicht wurde.

Die Analyse zeigt aber klar, dass die Schwarzarbeit stagniert – und das gilt auch für das Motto: Selbst ist der Mann.
Wieso das so ist, können die Forscher des Rockwoolfonds nicht eindeutig zu sagen. Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass das Drehen an Steuer- und Abgabenschrauben relativ wenig Effekt hatte.

Forschungschef Jan Rose Skaksen denkt, dass die Kriminalität in den letzten Jahren generell etwas rückläufig gewesen sei: „Vielleicht liegt der Rückgang der Schwarzarbeit daran, dass die Moral besser geworden ist!“

Im Zuge der Untersuchung des Fonds gab aber immerhin jede(r) Fünfte an, innerhalb des letzten Jahres Projekte gehabt oder etwas an den Mann gebracht zu haben, dass bei der Steuer hätte gemeldet werden müssen. 

In den letzten Jahren sind aber auch einige Maßnahmen ergriffen worden, um Übeltätern auf die Spur zukommen. Register-Informationen werden ausgetauscht und die Regeln sind genau definiert worden. Kleine Freundschaftsdienste für nahe Familie oder Bekannte liegen nun unter der Bagatellgrenze. Jugendliche unter 16 dürfen in Verbindung mit privaten Wohnungen steuerfrei arbeiten – ebenso Rentner bis zu 10.500 Kronen pro Jahr.

Handwerker: Nichts bemerkt

Zwei Lokale Handwerker können auf Anfrage des Nordschleswigers nicht bestätigen, dass weniger schwarzgearbeitet wird. 
„Das haben wir in unserem Betrieb nicht bemerkt“, so Klempner Erwin Andresen von der Firma Johann Andresen ApS und Zimmermann Klaus L. Hansen aus Tingleff übereinstimmend.

„Wenn dem so sein sollte, hängt das sicher mit dem Handwerker- und Energiepaket zusammen, das Energierenovierungen bezuschusst. Aber messbar ist das in unserem Betrieb eigentlich nicht gewesen“, so Erwin Andresen.

Zimmerer Klaus Hansen: „Ich kann nicht sagen, dass die Schwarzarbeit weniger geworden ist, wir haben nicht mehr Aufträge bekommen. Ob ich Schwarzarbeit bei der Polizei anzeige? Wenn ich das täte, würde ich Kunden vergraulen und könnte nicht überleben. Das steht bei mir also gar nicht auf der Tagesordnung. Aber positiv ist, dass bei Hausverkäufen, Versicherungssachen etc. für ausgeführte Arbeiten die gleichen Standards gelten wie für von uns ausgeführte Projekte. Das ist ein Vorteil für unsere Arbeit“, so Klaus Hansen. 

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