Deutsch-Dänisch

Hohe Inflation, Hilfspakete und Grenzpendelnde mittendrin

Hohe Inflation, Hilfspakete und Grenzpendelnde mittendrin

Hohe Inflation, Hilfspakete und Grenzpendelnde mittendrin

Pattburg/Padborg
Zuletzt aktualisiert um:
Das Regionskontor setzt sich dafür ein, dass deutsche Grenzpendlerinnen und -pendler vom dänischen „varmecheck" profitieren. Die dänische Energiebehörde ist dagegen. Foto: Thomas Rousing/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Grenzpendlerinnen und -pendler mussten sich durch unterschiedliche deutsch-dänische Corona-Regeln durcharbeiten. Nun gibt es verschiedene Maßnahmen, die in Deutschland und Dänemark die Bürgerinnen und Bürger bei der bestehenden hohen Inflation entlasten sollen. Peter Hansen vom Regionskontor spricht ein paar relevante Themen für Grenzpendelnde an.

Deutschland und Dänemark haben Hilfspakete geschnürt, um die Inflation abzufedern und die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Die beiden Länder helfen allerdings auf unterschiedliche Weise. Wie wirkt sich das auf die Grenzpendlerinnen und -pendler aus? Profitieren oder verlieren sie?

Pauschale Antworten gibt es wie so oft beim Thema Grenzpendeln nicht. Und nicht alle Maßnahmen in Deutschland sind „pendlerkritisch“, wie etwa ein verbilligtes ÖPNV-Ticket in Deutschland. Das lässt sich dann ganz einfach kaufen.

Peter Hansen, Leiter des Regionskontors in Pattburg (Padborg), sagt: „Es kommt darauf an. Wohin wird zur Arbeit gependelt, nach Deutschland oder nach Dänemark? Und wie sieht die individuelle Lebenssituation aus?“

Möglichkeiten für deutsche Grenzpendelnde

Weil es viele Möglichkeiten gibt, nimmt Peter Hansen eine, die häufiger vorkommt. Eine Person mit Wohnsitz in Deutschland fährt jeden Tag zur Arbeit nach Dänemark. Peter Hansen nennt die Energiepreispauschale aus den beiden ersten deutschen Entlastungspaketen – 300 Euro für alle Erwerbstätigen, ausgezahlt vom Arbeitgebenden. Die zahlt ein dänischer Arbeitgebender nicht. Grenzpendlerinnen und -pendler mit Wohnsitz in Deutschland hätten aber die Möglichkeit, so Hansen, über eine deutsche Steuererklärung die 300 Euro zu erhalten.

Wer als Rentner und ehemaliger Grenzpendler in der Vergangenheit auch in Deutschland gearbeitet und auch einen Rentenanspruch dort generiert hat, der sollte, so Hansens Einschätzung, die 300 Euro Energiepreispauschale aus dem Entlastungspaket III erhalten. Die Hilfe für Rentnerinnen und Rentner soll nach Informationen Hansens im Dezember ausgezahlt werden.

Unterschiedliche Ansichten beim „varmecheck"

Beim Thema Kindergeld wird es dann kompliziert. Sowohl in Deutschland als auch in Dänemark ist eine Anhebung des Betrages vorgesehen. Die Auszahlung eines Differenzbetrages zwischen deutschem und dänischem Kindergeld ist möglich, ist aber davon abhängig, ob beide Partner arbeiten und wo sie arbeiten. Im Bedarfsfall ist es ratsam, das Regionskontor zu kontaktieren.

Beim Thema dänischer Heizkostenzuschuss (varmecheck) gehen die Meinungen vom Regionskontor und der dänischen Energiebehörde (energistyrelsen) auseinander. Das Regionskontor ist der Ansicht, dass bedürftige Grenzpendelnde aus Deutschland, die mit Gas heizen, nicht schlechter gestellt sein dürfen und daher auch den dänischen Heizkostenzuschuss erhalten sollten. Energistyrelsen sieht dies anders und verneint derartige Zahlungen. Der Ausgang der Angelegenheit sei noch offen, meint Hansen. 

Mehr lesen

Kulturkommentar

Claudia Knauer
Claudia Knauer
„Verbindlich – Unverbindlich“