Wiederaufbau

„Telemauer“ lässt weiter auf sich warten

„Telemauer“ lässt weiter auf sich warten

„Telemauer“ lässt weiter auf sich warten

Apenrade/Aabenraa
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In der Bildmitte des Luftfotos ist die Sønderjyllandshalle zu erkennen. Der rot umrandete Bereich markiert den geplanten Standort der Telemauer. Allerdings wird der Gasværksvej sich in den kommenden Jahren noch verändern, da der Verkehr durch die Stadt statt über die H. P. Hanssens Gade über den Gasværksvej geführt werden soll. Foto: Aabenraa Kommune

Innerhalb der kommenden zwei Jahre soll das Groß-Kunstwerk aufgebaut werden. Allerdings setzt das voraus, dass der vorgesehene neue Platz auch dafür geeignet ist. Eine Untersuchung soll das nun zeigen.

„Es ist die Frage, ob der neue Standort der ,Telemauer‘ sich mit den Plänen für den Gasværksvej vereinbaren lässt“, sagt Chriss Mailandt-Poulsen, Direktor für den Bereich Kinder und Kultur der Apenrader Kommune nach dem jüngsten Treffen des Kultur- und Freizeitausschusses.

Das Groß-Kunstwerk fristet seit nunmehr 13 Jahren ein Dasein auf einem kommunalen Recycling-Hof und wartet darauf, wieder aufgebaut zu werden. Damals musste die markante Mauer aus roten und blau glasierten Ziegeln, die an der H. P. Hanssens Gade stand, einer Großbäckerei weichen – und geriet in Vergessenheit. Im vergangenen Jahr wurde das Kunstwerk der schwedischen Bildhauerin Ulla Viotti wieder auf die Tagesordnung des Stadtrates gesetzt.

 

Ein langer Prozess wurde in Gang gesetzt, um einen neuen Standort für die 45 Meter lange Mauer zu finden. Unter anderem gab es mehrere Bürgertreffen und öffentliche Anhörungsphasen. Mitte Juni konnte der zuständige Kultur- und Freizeitausschuss endlich ein Ergebnis präsentieren. Die „Telemauer“ soll am Gasværksvej an der „Sønderjyllandshalle“ stehen.

Doch wie es nun in der Tagesordnung dem Ausschuss heißt, solle „der Standort innerhalb von zwei Jahren festgelegt werden“.

„Es müssen noch Untersuchungen durchgeführt werden, ob die Pläne sich so umsetzen lassen, wie sie bisher geplant sind. Dazu gehört unter anderem, dass der Gasværksvej sein Aussehen in den kommenden Jahren verändern wird, wenn der Verkehr von der H. P. Hanssens Gade dorthin umgeleitet wird. So muss beispielsweise geschaut werden, ob der bisher geplante Abstand zur Straße eingehalten werden kann, wenn dort Lkw entlangfahren“, erklärt Mailandt-Poulsen.

860.000 Kronen sind dafür im Etat 2020 vorgesehen.

 

 

 

Die Telemauer an der H. P. Hanssens Gade Foto: Schleswigsche Partei

Die Telemauer

Die sogenannte Telemauer hat die schwedische Bildhauerin Ulla Viotti (Jahrgang 1933) eigens für den Sitz der damaligen Telegesellschaft „Tele Sønderjylland“ an der H. P. Hanssens Gade geschaffen.

1993 wurde die in Luftlinie 45 Meter (wegen ihrer vielen Verschnörkelungen aber reell eher 60 Meter) lange, 1,80 Meter hohe und teilweise 4,5 Meter tiefe rote Backsteinmauer mit blau lasierten Elementen eingeweiht. Sie sollte nicht nur den Mitarbeiterparkplatz von der H. P. Hanssens Gade abschirmen, sondern gleichzeitig eine Verbindung zum Schifffahrtsmuseum schaffen. Viotti hatte die blauen Elemente farbmäßig auf das Firmenlogo der Telegesellschaft abgestimmt. Die roten Ziegel hatte das Ziegeleiunternehmen Petersen Tegl A/S in Broacker (Broager) geliefert.

Um Platz für die Drive-in-Bäckerei von Steen Skallebæk (dem heutigen „Lagkagehuset“) zu schaffen, wurde die Mauer 2007 entfernt und in der Mülldeponie in Süderhostrup zwischengelagert, bis ein neuer Standort gefunden wurde.

Diese Zwischenlagerung währte nunmehr 15 Jahre (Stand: Mai 2023).

Im Laufe der Jahre sind verschiedene Platzierungsmöglichkeiten in die Diskussion geworfen worden, aber richtig konkret wurde es erst im Zuge der Gestaltung der gesamten Grünflächen um die Arena Apenrade und das Campusgelände.

Geeinigt hat man sich im Stadtrat schließlich auf den Gasværksvej, der in den kommenden Jahren zu einer viel befahrenen Durchfahrtsstraße werden soll.

2017 hatte die Kommune eine Sonderzulage vom Staat in Höhe von 6,3 Millionen Kronen erhalten. Aus diesem Topf hat der Ökonomieausschuss seinerzeit 350.000 Kronen für die Wiederaufstellung des Baukunstwerks von Ulla Viotti zur Seite gelegt. 2019 ist der „Wiederaufbau-Etat“ auf 900.000 Kronen erhöht worden. Aufgebaut wurde die Mauer trotzdem nicht.

2022 hat der Stadtrat das Budget nochmals erhöht: Es stehen 1,8 Millionen Kronen zur Verfügung.

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