Umstrittenes Projekt

Mehrheit stimmte für den Jollenhafen-Plan

Mehrheit stimmte für den Jollenhafen-Plan

Mehrheit stimmte für den Jollenhafen-Plan

Apenrade/Loddenhoi
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So soll der Bootshafen in Loddenhoi aussehen. Foto: loddenhøjjollehavn.dk

In Loddenhoi an der Mündung des Mühlenbachs darf ein Jollenhafen gebaut werden –bis September 2019, dann läuft die Genehmigung des Küstendirektorates aus. Große Einigkeit gibt es aber nicht.

Knappe Mehrheitsentscheidungen gehören im Apenrader Stadtrat zur Seltenheit. Aus Erfahrung belehrt, strebt Bürgermeister Thomas Andresen (V) einen möglichst breiten Konsens an – zumindest bei wichtigen Entscheidungen. In Sachen Jollenhafen Loddenhoi ging der Apenrader Bürgermeister allerdings von dieser Linie ab. Er ließ am Mittwoch nach langer und zum Teil heftiger Diskussion abstimmen: 18 Stadtratsmitglieder (Venstre, SP und DF)  waren dafür, dass  ein neuer Bebauungsplan erarbeitet wird; 13 Stadtratsmitglieder (Soz., EL, SF und Kons.) stimmten dagegen.

Frustration löste bei den Gegnern vor allem die Tatsache aus, dass die fünfköpfige DF-Fraktion versammelt die Erstellung eines Bebauungsplanes befürwortete, nachdem Fraktionschef Ejler Schütt noch am Vortag angekündigt hatte, den gemeinsamen Gegenvorschlag von Sozialdemokraten und Volkssozialisten zu unterstützen, der da lautete: zurück in den Ausschuss zur erneuten Behandlung!

DF bekennt sich zu Meinungswechsel

„Buhmann“ Schütt zeigte sich geständig: „Dass ich  den Tagesordnungspunkt tatsächlich  Anfang der Woche in den Ausschuss zurückschicken wollte, ist nicht gleichbedeutend damit, dass sich meine Einstellung zum Jollenhafen geändert hat. Ich habe mich in der Zwischenzeit allerdings vergewissert, dass die in den Visualisierungsplänen  angegebenen Höhen  und Größenverhältnisse auch der Wirklichkeit entsprechen und dass die Mole nicht in Beton gegossen werden soll, sondern aus Steinen aufgeschichtet wird. – Unter diesen Voraussetzungen kann ich das Projekt sehr wohl unterstützen.“

Meinung: Materialist unvollständig

„Die DF-Fraktion ist wie ein Vierer ohne Steuermann, der kein Steuer- und kein Backbord kennt“, redete sich Erik Uldall Hansen den Frust von der Seele. Der Sozialdemokrat hatte gemeinsam mit seinem Parteikollegen Egon Madsen und dem SFer Michael Christensen nach der Sitzung im Wachstumsausschuss für Land und Stadt von seinem Recht Gebrauch gemacht, die Entscheidung über den  Jollenhafen-Plan vom Stadtrat überprüfen zu lassen.
Sie waren der Meinung, dass das zusammengetragene Material noch nicht vollständig genug sei, um mit der eigentlichen Planungsarbeit beginnen zu können.

„Der Jollenhafen bei Loddenhoi wird von  der Lokalbevölkerung nicht wirklich unterstützt, und das ist für mich, für uns, die Voraussetzung dafür, dass das Projekt ein Erfolg werden kann. Wir können den Hafen nicht unterstützen, ganz einfach, weil er die Menschen vor Ort  in zwei Lager teilen wird“, so Uldall Hansen.

Den Vorwurf, dass das Material nicht vollständig sei, wollte die Mehrheit nicht gelten lassen. Es  liegt nämlich  eine Genehmigung des  Küstendirektorats vor, in der erlaubt wird, dass  an der Mündung des Mühlenbachs – und nur da! – ein Jollenhafen gebaut werden darf. Allerdings läuft diese Genehmigung im September 2019 aus. Bis zu diesem Datum muss der Jollenhafen errichtet sein, sonst erlischt die Erlaubnis.

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