Shutdown

Friseurin: „Warum nicht wir?“

Friseurin: „Warum nicht wir?“

Friseurin: „Warum nicht wir?“

Apenrade/Aabenraa
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Friseurmeisterin Tanja Fabricius genießt es, wieder ohne Maske arbeiten zu können (Archivfoto). Foto: Jan Peters

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Saloninhaberin Tanja Fabricius hat vollstes Verständnis für die Corona-Maßnahmen, doch nach der Bekanntgabe von Lockerungen des Shutdowns stellt sie sich einige Fragen.

Aufmerksam und aufgeregt verfolgt Tanja Fabricius die neuesten Nachrichten über die Lockerungen des Corona-Shutdowns, die den ganzen Mittwoch über nach und nach aus dem Folketing an die Öffentlichkeit dringen.


Fabricius ist selbstständige Friseurmeisterin in der Fördestadt. Ihr Salon „Stjerne Hår“ ist, wie alle anderen Friseurgeschäfte auch, geschlossen. Seit Dezember ist dort kein Kunde mehr ein und aus gegangen.

Mein Lebenswerk steht still.

Tanja Fabricius, Friseurmeisterin

„Mein Lebenswerk steht still“, konstatiert sie mit belegter Stimme. Die Monate haben merklich Kraft gekostet.

Hoffnung geschöpft

Sie habe deshalb große Hoffnung in den heutigen Tag gesetzt, deshalb auch die Aufregung. Doch schon früh am Tag wurde klar: Die Friseure gehören nicht zu den Glücklichen, die ihre Geschäfte wieder öffnen dürfen.

„Mit keinem Wort wurden wir bisher erwähnt“, sagt sie enttäuscht und leise. „Ich verstehe das nicht. Friseure gehören nicht zu den großen Infektionsquellen in der Pandemie. Der Einzelhandel darf öffnen. Warum nicht wir?“, fragt sie, denn sie weiß, dass viele Frisuren derzeit in den eigenen vier Wänden entstehen. „Und da ist die Infektionsgefahr deutlich höher“, berichtet Tanja Fabricius und plädiert für die Öffnung ab dem kommenden Montag auch für Friseure. „Wir passen ja schließlich auch auf uns auf. Schließlich wollen wir weder die Kunden noch unsere Familien anstecken“, sagt sie.

Ungewissheit ist belastend

Die gebürtige Apenraderin hofft nun, dass bei der Pressekonferenz, die am Mittwoch ab 17.30 Uhr stattfinden soll, doch noch etwas Positives für die Friseurinnen und Friseure im Land gesagt wird. „Die Ungewissheit stresst ungemein“, erklärt sie ihre Stimmung.

Finanziell sei sie schon jetzt unter Druck, doch „die Lage spitzt sich nun mehr und mehr zu“, erklärt sie.

Verständnis für Maßnahmen

Besonders fehle ihr die Arbeit und der Kontakt mit den Kunden. Doch Tanja Fabricius hat auch Verständnis für die Maßnahmen. „Wir müssen uns schützen, und der Shutdown war, wenn wir mal zu unseren Nachbarländern schauen, eine richtige Entscheidung. Es geht bisher bei uns doch relativ gut“, findet sie.

Nun hofft sie, dass das auch so bleibt. Denn: „Wenn es wieder so kommt, dass wir nach einiger Zeit erneut einen Shutdown erleben müssen, dann sollten wir lieber jetzt noch durchhalten“, erklärt sie.

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