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Alle Apenrader Institutionen öffnen

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Apenrade/Aabenraa
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Peer M. J. S. Alemany erhält die Zeugnismappe von Schulleiterin Catarina Bartling.
Eine Abschlussfeier, wie die im vergangenen Jahr an der Deutschen Privatschule Apenrade, wird es in diesem Jahr nicht geben. Foto: Anke Haagensen

Die Regierung hat bekannt gegeben, die Gesellschaft nach dem „Shut-down“ zu öffnen – in kleinen Schritten allerdings. Den Anfang machen die Kindergärten und Schulen. Dabei müssen viele Vorgaben berücksichtigt werden – eine große Herausforderung für Leiter und Mitarbeiter.

Die Rückkehr in einen Alltag, wie er vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie ablief, wird noch auf sich warten lassen. Die Regierung beginnt an diesem Mittwoch jedoch mit einer ersten vorsichtigen Öffnung. Dazu gehören die Kindergärten und Schulen, die ihren Betrieb – wenn auch eingeschränkt – wieder aufnehmen. Die Regierung hat die Vorgabe gemacht, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um öffnen zu können. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung eines Sitzabstandes von zwei Metern sowie das regelmäßige Händewaschen. 

Die sieben deutschen Kindergärten in der Kommune Apenrade öffnen am Mittwoch wieder die Türen für alle Kinder, nachdem bis dahin eine Notbetreuung angeboten wurde. Die drei Schulen folgen dann am Donnerstag bzw. Montag, wenn die Ferien zu Ende sind mit den Klassen 0 bis 5.

Platz ausnutzen

Doch durch die Vorgaben der Regierung gibt es besondere Herausforderungen für die Leiter und das Personal. „Wir versuchen, den Personalwechsel in den Gruppen möglichst gering zu halten, damit die Kinder – und besonders die kleinen – weitestgehend von denselben Personen betreut werden können und wir außerdem die Infektionsgefahr möglichst gering halten können“, berichtete Morlyn Albert, Gesamtleiterin der Deutschen Kindergärten Apenrade (DKA). Zudem sei es in einigen Kindergärten der DKA schwierig, die Kinder unter den gegebenen räumlichen Voraussetzungen zu betreuen. „Doch wir werden viel draußen an der frischen Luft sein, so wie es auch von der Gesundheitsbehörde empfohlen wird, sodass wir die Gruppengröße möglichst klein halten können.“

Außengelände eingeteilt

In den Schulen ist das ebenfalls ein Problem. Zwei Meter soll der Abstand zwischen den Schülern betragen, wenn sie im Klassenraum sitzen. „Einige Klassen, in denen wir das nicht einhalten können, werden dann auf mehrere Räume verteilt“, erklärte Catarina Bartling, Schulleiterin der Deutschen Privatschule Apenrade, die Lösung an der Schule am Svinget. Und auch an der DPA werden die Kinder viel an der frischen Luft sein. „Wir haben das Schulgelände so eingeteilt, dass jede Klassen ihr ,eigenes‘ Außengelände hat, wo die Kinder spielen können und auch unterrichtet werden. Das kann aber kein Unterricht im herkömmlichen Sinne sein“, so Bartling. Die Rasenfläche des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig kann die DPA übrigens mitbenutzen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte die Schulleiterin. 

In Schulen und Kindergräten wird mit einem „heruntergedrosselten Aktivitätsniveau gearbeitet“, wie Bartling und Albert übereinstimmend sagten.

Längere Zeiträume

Eine weitere Herausforderung für Schulen und Kindergärten ist das regelmäßige Händewaschen. „Da wir nicht genügend Waschbecken haben, wird das Prozedere länger dauern. Daran müssen wir uns aber gewöhnen, dass Abläufe einfach mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir es gewohnt sind“, berichtet Catarina Bartling. Um die Hygieneregeln einzuhalten, wird außerdem Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Auch die Kindergärten der DKA haben sich auf längere Zeiträume eingestellt, die für die Hygiene vorgesehen sind. 

Keine Eltern in den Räumen

In allen Institutionen gilt ebenfalls, dass die Eltern die Räume nicht betreten. „Die Kinder sollen auf dem Schulgelände abgegeben werden“, so Bartling. Und Morlyn Albert berichtete: „Es sollen keine Eltern in die Gruppenräume kommen. Die Kinder werden möglichst an der Tür abgegeben.“

Froh ist Morlyn Albert übrigens über das Angebot aus den deutschen Verbänden. Mitarbeiter der Bildungsstätte Knivsberg und des Hauses Nordschleswig werden in der kommenden Zeit dabei helfen, die Spielzeuge mehrmals täglich zu reinigen. „Eine tolle Zusammenarbeit“, findet die DKA-Gesamtleiterin.

Die Schulfreizeitordnung (Kind im Mittelpunkt, K.i.M.), die der DPA angeschlossen ist, öffnet übrigens ebenfalls wieder für alle angemeldeten Schüler. „Und dort werden die Vorgaben genauso eingehalten wie an der Schule“, sagte Catarina Bartling.

Für die Deutsche Privatschule Feldstedt (DPF) gibt es übrigens noch keinen konkreten Fahrplan. Fest steht dort jedoch, dass die Schule den Betrieb am Montag wieder aufnimmt. „Wir sind derzeit mit den Kollegen aus der Schule und der Schulfreizeitordnung dabei, die Umsetzung zu planen“, berichtete Schulleiterin Viola Matthiesen. 

Die Deutsche Schule Rothenkrug war am Dienstag telefonisch nicht erreichbar. 

Wer Symptome hat, bleibt zu Hause

Die Eltern werden in diesen Tagen per Intranet mit den notwendigen Informationen versorgt. Besonders wichtig für beide Leiterinnen war die Maßgabe der Regierung, die erst am Montagabend eingebracht wurde: Kinder, in deren Familie es Covid-19-Kranke gibt, sollen zu Hause bleiben. „So haben Mitarbeiter und Eltern einen Grund weniger, um sich Sorgen zu machen“, erklärten beide. Und klar: „Wer Symptome hat, bleibt zu Hause.“

„Wir hoffen, wir haben an alles gedacht. Aber wie es in der Wirklichkeit aussehen wird, werden wir am Montag sehen“, sagte Catarina Bartling. Und auch Morlyn Albert sieht dem Mittwoch mit Spannung entgegen. „Wenn nötig, werden wir Anpassungen vornehmen“, sagte sie.

 

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