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Die Tradition hält: Mehr Neugierige als Teilnehmende beim Schmuddelwetter-Neujahrsbaden in Apenrade

Die Tradition hält: Mehr Neugierige als Teilnehmende beim Neujahrsbaden

Mehr Neugierige als Teilnehmende beim Neujahrsbaden

Apenrade/Aabenraa
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Neujahrsbaden 2024
Doch recht kalt: Als Erstes wagte sich eine Gruppe Männer vor – die bei der Berührung mit dem Fördewasser sichtlich zusammenzuckten. Foto: Cornelius von Tiedemann

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Am Süderstrand rannten am Neujahrstag Dutzende Kinder und Erwachsene in die Ostsee – und kamen alle wohlbehalten wieder heraus. Das Spektakel hat in Apenrade 30-jährige Tradition. Vielleicht zumindest.

6 Grad Celsius – so warm waren am Montagnachmittag sowohl die Apenrader Förde als auch die Luft über ihr. Perfekte Bedingungen für das Neujahrsbaden am Süderstrand der Hafenstadt Apenrade. Ein sanfter Regen und die kuschelige Wolkendecke, die sich am kaum erkennbaren Horizont mit Förde und Kohlehafen zu vereinen schien, taten ihr Übriges.

Per Hussmann
Kann losgehen: Hussmann bittet um Aufmerksamkeit. Foto: Cornelius von Tiedemann

Gewohnt begeisternd: Per Hussmann vom Sportverein AaIG, der die lange unter dem Vordach der Gaststätte Under Sejlet kauernden Bedegäste und ihre Fans mit dem Megafon um kurz vor 15 Uhr zum Start ruft.

Neujahrsbaden 2024
Nicht alle Teilnehmenden waren so schlau, an eine Wollmütze zu denken – kommt die Gefahr doch vermeintlich von unten. Foto: Cornelius von Tiedemann

„Diese Tradition gibt es seit 1994. Oder 1995, da scheiden sich die Geister“, so Hussmann. Auch egal – schon lange jedenfalls. „Eins bleibt immer gleich“, sagt er mit einem Augenzwinkern: „Es sind mal wieder mehr Neugierige als Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen.“

Mütze eins lässt es langsam angehen, während Mütze zwei vorbeistürmt. Foto: Cornelius von Tiedemann

Mit einem fröhlichen „godt nytår“ werden die Erwachsenen und Kinder allen Alters dann ins Wasser geschickt. Und plötzlich zeigt sich, dass viele der vermeintlichen Zuschauenden doch mitmachen – unter dicken Mänteln und großen Regenschirmen hatten sie ihre Absicht bis zum letzten Moment verborgen.

Der Anlauf ist dieses Jahr kürzer als in manch anderen Jahren, wo der Pegel niedriger und der Strand etliche Meter breiter ist.

Die ersten Männer erreichen entsprechend schon nach wenigen Schritten todesmutig das Wasser – und zucken unwillkürlich zusammen. Auch dem härtesten Wikinger-Nachfahren entgleiten kurzzeitig die Gesichtszüge ob der unbequemen Nässe. Doch da müssen jetzt alle durch.

Neujahrsbaden 2024
Schockschwerenot: Wasser in Sicht! Foto: Cornelius von Tiedemann

Einmal ganz eintauchen, ist das Motto.

Geschafft! Die Erleichterung war manchen Teilnehmenden bei der Rückkehr ans rettende Ufer anzusehen. Foto: Cornelius von Tiedemann

Ein Glück für die Kinder: Dank ihrer geringen Körpergröße können sie schnell wieder kehrtmachen – ans rettende Ufer, wo das Handtuch wartet.

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Mann mit Hut. Im Hintergrund sind noch die Schäden, die die Sturmflut verursacht hat, zu erkennen. Foto: Cornelius von Tiedemann

Einige ganz verwegene Herren lassen es derweil gemütlich angehen und kommen erst nach Minuten wieder aus dem Meer gewatet. Eiskalt eben. 

 

Neujahrsbaden 2024
Die Mütze hat offenbar tatsächlich geholfen: Der Mützenmann kommt als Letzter und in aller Seelenruhe aus der Förde gewatet. Foto: Cornelius von Tiedemann
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