Leserbericht

„Themenabend zog viele Gäste in den Bann“

Themenabend zog viele Gäste in den Bann

Themenabend zog viele Gäste in den Bann

Rolf Pfeifer/jrp
Jündewatt/Jyndevad
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Über 60 Gäste sahen unter anderem den Film von Nico Bossen über die deutsch-dänische Grenze. Foto: Privat

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Rolf Pfeifer, Vorstandsmitglied des Deutschen Hauses Jündewatt, berichtet von einem Themenabend, in dessen Mittelpunkt Ostpreußen stand.

Nach langer Vorbereitung war es dann endlich so weit, der Themenabend unter dem Motto „Ostpreußen, die fast vergessene Heimat” konnte seinen Lauf nehmen. Über 60 Gäste konnten im Deutschen Haus begrüßt und bewirtet werden. Die Mitglieder des Vorstandes freuten sich, die Gäste in dem teilweise renovierten Haus willkommen zu heißen.

Nach der Begrüßung und einer kurzen Einleitung des Vorsitzenden wurde das Wort an Willi Schidlowski übergeben, der in seinem Vortrag alle in seinen Bann zog und den ein oder anderen Seufzer erntete. Er konnte seinen Vortrag mit einigen Fotos unterstreichen. Seine geschichtsträchtigen Informationen endeten mit einer sehr persönlichen Geschichte, deren Ausgang niemand erwartet hatte.

Grenz-Film und Aquarelle aus dem Hause Bossen

Der Vorstand konnte Nico Bossen gewinnen, seine eigene Produktion im Deutschen Haus vorzuführen. Er hatte uns mit seinem Film „Entlang der deutsch-dänischen Grenze“ sein filmisches Können bewiesen. Nico leitete seinen Film mit einigen wichtigen Vorab-Informationen ein und gab damit den Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit, sich auf Qualität und Verlauf des Filmes einzustellen.

Else Bossen ergänzte die Veranstaltung mit ihren Aquarellen. Foto: Privat

Seine Gattin Else, überraschte uns mit einer kleinen Ausstellung ihrer Aquarell-Bilder, die von allen bestaunt wurden, aber nicht zum Verkauf standen. Else unterrichtet Aquarellmalerei in der Volkshochschule und ist für ihre Kunst regional bekannt. Wir werden ihre Ausstellungen in unserem Newsletter bekannt geben.

Bücherspende jetzt Teil des Hausbestandes

Unser Mitglied Ernst Schröder hatte zu Beginn der Recherchen den Verein mit einer Bücherspende überrascht. Diese Bücher, Romane, Dokumentationen und rare Berichte über Ostpreußen haben bei der Auswahl von Themen sehr geholfen. Im Saal hatten wir einen Tisch mit diesen Büchern gefüllt und dem interessierten Publikum auch zum Kauf angeboten.

Eine Vielzahl Bücher füllten den Tisch. Foto: Privat

Die verbleibenden Bücher sind im Bestand des Deutschen Hauses und stehen allen Interessenten weiterhin zur Verfügung. Es liegt auch ein selbstgefertigter Aufsatz über Ostpreußen bereit, der möglicherweise den Schulen angeboten werden kann.

Lagerbesuch musste abgesagt werden

In der Vorbereitungsphase war auch ein Ausflug zum Oksbøl-Lager geplant, das aber aufgrund von zu geringen Anmeldungen abgesagt werden musste. Wir stellten sehr schnell fest, dass wir die gewünschte Anzahl der Anmeldungen nicht erreichen würden, und sahen uns in der Verpflichtung, die bereits reservierten Leistungen, wie Bus, Restaurant und Museumsführung, abzusagen. Das sollte aber die Veranstaltung im Deutschen Haus nicht betreffen, die sollte stattfinden, zumal insgesamt fünf regionale Vereine daran beteiligt waren, der BDN-Ortsverein Tingleff (Tinglev), der BDN-Ortsverein Renz-Jündewatt, der Sozialdienst Tingleff, der Sozialdienst Buhrkall (Burkal) sowie der Vereinsbund Saxburg (Saksborg).

Preußen: Symbol für unwiederbringlich Verlorenes

In der Vorbereitungszeit stieß ich auf eine zauberhafte Landschaft, kein anderer Landstrich Mitteleuropas steht für so viele Menschen als Synonym für ein verschwundenes Paradies wie Ostpreußen. Die, die dort einmal gelebt haben, können es nicht vergessen, so sagen es die ehemaligen, sowie die dort lebenden Ostpreußen. Von den weggefallenen Provinzen sind Pommern und Schlesien, so scheint es, weniger mit Emotionen behaftet als die Landschaft an Memel und Pregel. Der Name Ostpreußen, der nordöstlichsten deutschen Provinz, ist Symbol für das Unerreichbare, für das unwiederbringlich Verlorene. Nur was vergessen ist, ist verloren!  

Die Vorstandsmitglieder Karin Hansen Osmanoglu (l.) und Hella Hartung Foto: Privat

Ostpreußen, ist heute dreigeteilt: Das litauische Memel-Land und der südliche, polnische Teil Ostpreußens, mit dem Ermland, Masuren, dem Oberland und dem Rest Westpreußens östlich der Weichsel wurde Polen angegliedert und gehören seit 2004 der Europäischen Union an. Sie rahmen das Königsberger Gebiet ein, das eine russische Exklave auf dem Gebiet der EU bildet.

Wissen bereichert

Insgesamt, so kann man sagen, war der geschichtliche Ausflug in dieses Gebiet eine wirkliche Bereicherung und eine Erweiterung des Wissens über diese Region. Die Frage, welche weiteren Thementage wir anbieten werden, kann hier und heute noch nicht beantwortet werden, da an den Planungen noch gefeilt wird.

Wir freuen uns weiterhin auf viele interessierte Gäste, die unseren Einladungen folgen, und dem Deutschen Haus das geben, was es verdient, nämlich gefüllte Räumlichkeiten, interessante Gespräche und wertvolle Erlebnisse. Wir, der Vorstand des Vereins „Deutsches Haus“ werden unseren Beitrag dazu leisten.

Die kommende Veranstaltung, ein Filmabend, findet übrigens am Mittwoch, 16. August, statt. Es wird „Die Flucht“ mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle gezeigt. Beginn der Veranstaltung ist 19 Uhr. Der Eintritt kostet 50 Kronen – inklusive Kaffee.

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