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So rettete Carsten Pfeiffer den Erntedankgottesdienst in Tingleff

So rettete Carsten Pfeiffer den Erntedankgottesdienst in Tingleff

So rettete Carsten Pfeiffer den Erntedankgottesdienst

Tingleff/Tinglev
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Die „richtigen“ Konfirmandinnen und Konfirmanden zgogen den Erntewagen in die Kirche. Foto: H. P. Blume

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Kirchenältester Albert Callesen ist dankbar, dass der Pastor aus der Nachbargemeinde seine Predigt von der Vorwoche noch nicht in den Mülleimer geworfen hatte.

Das Erntedankfest der Nordschleswigschen Gemeinde in der Tingleffer Kirche am Sonntag drohte ins Wasser zu fallen, nachdem Vertretungspastorin Marion Knutz-Kempendorf sich kurzfristig krankmelden musste. Kirchenältester Albert Callesen fand in Jonathan von der Hardt vom Pfarrbezirk Süderwilstrup (Sdr. Vilstrup) aber schnell eine Vertretung, doch dann fiel auch dieser krankheitsbedingt aus.

Letzte Absprachen zwischen Vertretungspastor Carsten Pfeiffer und Organistin Doris Sommerlund vor dem Gottesdienst Foto: H. P. Blume

Ein Ja aus Buhrkall

„Das war tatsächlich keine so schöne Situation“, stellt Kirchenältester Albert Callesen fest.  Er stand vor der Frage: Würde es so kurzfristig gelingen, eine Vertretung für die Vertretung der Vertretung zu finden? „Wenn nicht, dann hätten wir den Gottesdienst wohl absagen müssen, was wegen der bereits getroffenen Vorbereitungen natürlich sehr schade gewesen wäre“, fügt er hinzu. Im Nachhinein kann der Tingleffer Kirchenälteste allerdings tief durchatmen, weil Pastor Carsten Pfeiffer vom Pfarrbezirk Buhrkall (Burkal) bei Callesens Anruf trotz der kurzen Frist sofort bereit war, für die erkrankte Kollegin und den erkrankten Kollegen einzuspringen.

Das Kirchenpersonal hatte den Kirchenraum festlich geschmückt. Foto: H. P. Blume
Blumenpracht in der Tingleffer Kirche Foto: H. P. Blume

Aktuelles Thema

„Dass er seine Predigt von der Vorwoche in Rapstedt noch einmal verwendet hat, macht dabei überhaupt nichts. Wir hatten einen schönen und festlichen Gottesdienst in der Kirche und nachher ein nettes Kaffeetrinken in der Schule“, freut sich Kirchenältester Callesen über die gelungene Veranstaltung.

Die Predigt von Pastor Pfeiffer hatte in der vergangenen Woche allerdings auch nichts an Aktualität eingebüßt. Es ging natürlich ums Danken, welches in dieser Zeit besonders von Sorgen und Nöten überschattet werde. Hilfe könne man in seinem näheren, vertrauten Umfeld finden, bei der Familie oder Freunden, so der Tenor der Predigt.

Kirchenältester Albert Callesen (l.) begrüßte die Gottesdienstgäste am Eingang. Foto: H. P. Blume

Konfirmationsjahrgang sprang ein

Kirchenältester Callesen ist nicht nur Pastor Pfeiffer dankbar. Auch das Personal, das die Tingleffer Kirche so festlich, herbstlich geschmückt hatte, und Organistin Doris Sommerlund, die für die musikalische Gestaltung verantwortlich war, sollten sich ganz herzlich von ihm gedrückt fühlen.

Das gewohnte Ritual, dass Drittklässlerinnen und -klässler den Erntewagen in den Kirchenraum bringen, wurde dieses Mal übrigens von den „richtigen“ Konfirmanden durchgeführt, weil der Minikonfirmationsunterricht in Tingleff wegen des Sabbaticals des Pastorenehepaars Cramer noch nicht aufgenommen wurde.

Der Gottesdienst stand im Zeichen der Vertretungen. Pastor Carsten Pfeiffer (l.) sprang für die erkrankten Kollegen ein. Der aktuelle Konfirmationsjahrgang übernahm beim Erntedankgottesdienst die Rolle der Zugpferde, die ansonsten den Minikonfis vorbehalten ist. Foto: H. P. Blume

„Wir werden auch in dieser Saison wieder Minikonfirmandinnen und -konfirmanden haben. Nach Absprache mit Astrid und Ole (red. Anm. Cramer) wird das aber erst nach seiner Rückkehr ins Amt am 1. November anlaufen“, erzählt Albert Callesen.

Üppiges Kuchenbüfett

Für das anschließende Kaffeetrinken in der Schule gab es viele leckere Kuchenspenden, sodass ein üppiges Büfett zusammengestellt werden konnte. Bei nettem Klönschnack klang der Nachmittag aus.

Ein kleiner Auszug des üppigen Kuchenbüfetts Foto: H. P. Blume
In der Schulaula fand das anschließende Kaffeetrinken statt. Foto: H. P. Blume

Laut Informationen des Kirchenältesten sieht es so aus, als könne Marion Knutz-Kempendorf noch in dieser Woche wieder ihren Dienst antreten. „Darauf hoffen wir und wir wünschen ihr weiterhin gute Besserung“, so Albert Callesen.

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