Volkslauf

Royal Run ist für den Bergmarathon Fluch und Segen zugleich

Royal Run ist für den Bergmarathon Fluch und Segen zugleich

Royal Run ist für den Bergmarathon Fluch und Segen zugleich

Apenrade/Aabenraa
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Laufen ist ein Individualsport. Wer im Team läuft, erfährt jedoch dadurch eine zusätzliche Motivation (Symbolfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Knapp über 1.200 Personen haben sich eine Startnummer für den Bergmarathon gesichert. Anmeldungen sind noch möglich, doch eine Rekordbeteiligung wird es in diesem Jahr nicht geben. Dessen ist sich das Orga-Team bewusst.

„Es werden sicherlich – und hoffentlich – noch einige mehr werden“, ist Jesper Steffensen vom Organisationsteam des Apenrader Bergmarathons überzeugt. Der Volkslauf findet am Sonnabend, 17. Juni, statt. Start- und Ziellinie befinden sich auf dem Storetorv – im Herzen der Stadt. Am Montagnachmittag lag die Anzahl der verkauften Startnummern für alle acht angebotenen Strecken knapp über 1.200.

„Die Zeiten, bei denen die Zahl der Teilnehmenden bei 3.500 lag, sind wohl vorbei. Kleinere Volksläufe wie unser Bergmarathon haben es in jüngster Vergangenheit schwer“, stellt Steffensen fest und nennt vor allem zwei Gründe: Corona und die verschärften Sicherheitsauflagen.

Apenrader Bergmarathon

Der Apenrader Bergmarathon (Aabenraa Bjergmarathon) wird seit 2000 jedes Jahr durchgeführt. Ihren Namen hat die Laufveranstaltung vom Streckenverlauf, der durch das hügelige Umland Apenrades führt, dessen Landschaft von der Eiszeit und der Lage an der Förde geprägt ist und viele steile Anstiege umfasst.

Die Strecke gilt unter Läuferinnen und Läufern als anspruchsvoll.

Die Streckenlängen für Erwachsene:

5,8 Kilometer (gehen oder laufen)
10 Kilometer
25 Kilometer  (Halbmarathon)
42,195 Kilometer (Marathon)

Strecken für Kinder:

500 Meter (für Kinder bis einschließlich 7 Jahre)
1.500 Meter (für Kinder 8 bis 10 Jahre)

Veranstaltende unter Druck

Die verschärften Sicherheitsauflagen machen den Veranstaltenden das Leben schwer. Einige Vereine in der Umgebung hätten schon kapituliert. „So findet in diesem Jahr der traditionelle Grenzlauf nicht statt, was natürlich sehr schade ist“, bedauert Steffensen.

Während der Corona-Pandemie hätten zwar viele das Laufen und Walken für sich entdeckt – allerdings als Individualsportart. „Viele scheinen sich einfach noch nicht entschlossen zu haben, einmal einen Hobby-Wettkampf zu wagen“, vermutet Jesper Steffensen. Er ist jedoch voller Hoffnung, dass im Laufe der Jahre doch einige dieser „Corona-Läuferinnen und -Läufer“ den Weg in die Vereine und zu den Volksläufen finden. Er selbst gehört der Laufgruppe von Aabenraa Idræts- og Gymnastikforening (AAIG) an.

Für viele stellte die Teilnahme am Royal Run das Volkslauf-Debüt dar. Jesper Steffensen hofft jedoch, dass die Veranstaltung Lust auf mehr gemacht hat. Foto: Karin Riggelsen

Royal Run ist einmalig

Ob der Royal Run, der vor gut zwei Wochen in Apenrade durchgeführt wurde, den Bergmarathon Anmeldungen gekostet haben könnte, kann und will Steffensen nicht eindeutig sagen.

„Ich denke, dass der Royal Run Fluch und Segen zugleich für die traditionellen Volksläufe ist. Es handelt sich im wahrsten Wortsinn um ein einmaliges Event. Unser Lauf findet dagegen jedes Jahr statt und das seit bald 25 Jahren. Im kommenden Jahr ist unser 25. Bergmarathon. Das wollen wir gebührend feiern“, kündigt Jesper Steffensen schon jetzt eine Riesensause für 2024 an.

„Unser Lauf kann, was die Teilnehmerzahlen angeht, nicht mit dem Royal Run mithalten. Ich weiß, dass sich viele am 2. Pfingsttag nur deshalb die Laufschuhe geschnürt haben, weil es eine einmalige Sache ist und weil unser Kronprinz die Angelegenheit ins Rollen gebracht hat. Ich selbst bin auch mitgelaufen, weil er diesmal in Apenrade stattfand“, sagt Steffensen.

In diesem Jahr ziert allein der kleine Läufer die Bergmarathon-Medaille. Foto: privat

Dass Royal-Run-Teilnehmende nun auch den Weg zu den Startlinien der Volksläufe und in die Vereine finden, hofft er natürlich, hat aber so seine Zweifel. Steffensen ist sich aber sicher, dass der Bergmarathon durch andere Qualitäten punkten kann. Er denkt vor allem an den sozialen Aspekt.

„Wir haben Freiwillige, die von Anfang an dabei sind und quasi schon ihre Stammplätze beanspruchen“, wie er lachend feststellt. Andere haben als Läuferinnen und Läufer alle Ausgaben des Bergmarathons mitgemacht und sind inzwischen mit ihren Kindern und sogar Enkelkindern beim Traditionslauf dabei. „Und wer als Teil eines Firmen- oder Vereinsteams an dem Bergmarathon teilnimmt, kann dem auch eine Vielzahl anderer positiver Aspekte abgewinnen“, ist sich Jesper Steffensen sicher.

„Gorm“ Møller kennen die meisten Däninnen und Dänen aus seiner langen Zeit als Fernsehjournalist. Seine Stimme gehört zum Bergmarathon einfach dazu. Foto: JV.dk

Tradition am Mikro

Tradition wird beim Bergmarathon auch großgeschrieben. So ist der Storetorv auch in diesem Jahr Start- und Zielort. Darüber hinaus übernimmt der auf Alsen (Als) geborene frühere Fernsehjournalist Hans-Georg Møller – genannt Gorm – erneut die Rolle des Laufsprechers. Mit Witz und Sachverstand vermittelt er dem Publikum die wichtigsten Informationen und spornt die Teilnehmenden zu (persönlichen) Höchstleistungen an.

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