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Kunsteisbahn – ein Flop?

Kunsteisbahn – ein Flop?

Kunsteisbahn – ein Flop?

Apenrade/Aabenraa
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Die künstliche Schlittschuhbahn am Madevej bietet einen traurigen Anblick. Foto: Karin Riggelsen

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Die künstliche Schlittschuhbahn in Apenrade ist nicht so gut besucht, wie erhofft. Dafür gibt es zwei vorrangige Gründe. Ob das Projekt fortgesetzt wird, ist offen, wie die Vorsitzende des Kultur- und Freizeitausschusses sagt.

Noch vor wenigen Tagen klirrte die Kälte: Schlittschuhwetter – sollte man meinen. Doch die Kunsteisbahn am Apenrader Madevej mitten im Zentrum der Stadt ist fast gähnend leer. Nur wenige nutzen das Angebot.

Bis zum vergangenen Jahr fror eine richtige Eisfläche im „Genforeningshave“, auf der die Menschen Schlittschuh liefen. Zwar auch künstlich durch eine Kühlanlage erschaffen, doch mit gefrorenem Wasser.

Hohe Kosten zwangen zum Handeln

Dann gab es die immensen Energiekostenerhöhungen aufgrund des Ukraine-Krieges. Hinzu kam, dass die Kühlanlage, die die Eisfläche erst ermöglichte, überholt werden musste. Die Kosten für den Betrieb der Eisbahn explodierten. Der kommunale Kultur- und Freizeitausschuss suchte deshalb im vergangenen Jahr nach Alternativen und stieß auf die künstliche Eisbahn.

Denn ganz auf das Angebot verzichten wollte man nicht, hieß es aus dem Ausschuss. Dafür sei es zu wertvoll  – vor allem als Aktivität für die jungen Menschen.

Schlechte Noten für die Bahn

Die Kunstbahn kommt jedoch bei den Nutzerinnen und Nutzern nicht an: „Viel zu stumpf“, meint der 12-jährige Mikkel.

„Man rutscht mit den Schlittschuhen immer zur Seite weg“, so die Erfahrung der 13-jährigen Ida. „Es macht lange nicht so viel Spaß wie auf echtem Eis“, fasst der 15-jährige Marc zusammen.

Idas Mutter Cecilie, sie steht am Rand der Bahn und schaut der Tochter zu, stört ein weiterer Punkt: „Ich finde den Preis, den man zahlt, um die Schlittschuhe zu leihen, zu hoch. Ich habe jetzt für Ida und ihre beiden Freundinnen jeweils 30 Kronen gegeben“, berichtet die Rothenkrugerin.

Kürzlich postete eine Bürgerin auf der Facebook-Seite „Det Sker & Spørg Løs Aabenraa“ ein Foto von einer mit Laubresten und Dreck übersäten Schlittschuhbahn – in den regulären Öffnungszeiten mit Personal vor Ort. „Selbst Musik konnte keinen einzigen Menschen auf die Bahn locken“, kommentierte sie.

Ausschuss will evaluieren

Signe Bekker Dhiman (Soz.) ist Vorsitzende des Kultur- und Freizeitausschusses. Sie antwortet auf Anfrage des „Nordschleswigers“ zu den Verhältnissen auf der Bahn und drumherum.

„Die eisfreie Schlittschuhbahn ist ein Versuch, den wir in diesem Jahr unternehmen. Deshalb ist die Bahn auch nur gemietet, nicht gekauft. Wir sind sehr daran interessiert, was die Bürgerinnen und Bürger meinen. Wir haben deshalb eine Bürgerbefragung veranlasst“, schreibt sie in einer E-Mail.

Die Ergebnisse liegen dem Ausschuss allerdings erst im April vor und werden dann beim Treffen diskutiert, kündigte sie an.

Signe Bekker Dhiman hat bei der zuständigen Kommunalabteilung nachgefragt, in welchen Abständen die Kunsteisfläche gereinigt wird. „Die Bahn wird fünfmal in der Woche gereinigt und geölt, aber Wind und Wetter sowie Menschen, die mit ihren schmutzigen Schuhen auf der Kunststoffbahn herumlaufen, stellen eine Herausforderung dar“, antwortete die Kommunalpolitikerin.

Der Preis für die Schlittschuhleihe sei derselbe geblieben wie in den Jahren zuvor.

 

 

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