Deutsche Minderheit
Informationen über ein Solarprojekt am Apenrader Stadtrand
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Ulrik Johannsen setzt seiner Nachbarschaft nicht einfach Fotovoltaikpaneele vor die Haustür, sondern holt sie mit ins Boot. Beim Rothenkruger Donnerstagsclub präsentierte er sein Vorhaben im Detail.
Hans Hinrich Matzen ist selbst unmittelbarer Nachbar eines geplanten Solarfeldes am westlichen Stadtrand Apenrades Richtung Arsleben (Årslev). Während andernorts solche Projekte mit Argwohn und Ängsten beäugt werden, ist der Wahl-Apenrader sehr interessiert an dem Vorhaben. Er hat sich von der Begeisterung Ulrik Johannsens anstecken und begeistern lassen. Ähnlich erging es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der jüngsten Zusammenkunft des Rothenkruger Donnerstagsclubs. Der Seniorentreff gab nach Matzens Tipp Ulrik Johannsen die Gelegenheit, auch dort sein Projekt vorzustellen.
Zweiter Anlauf
Der 44-jährige Familienvater ist auf dem Hof „Gallehus“ am Gl. Tøndervej aufgewachsen. Seine Mutter plant nach dem Tod ihres Ehemannes einen Umzug in eine kleinere Wohnung. Der Küchenfachmann lebt mit seiner Familie in Hostrupholz (Hostrupskov). Ein Umzug auf den Familienhof war für Ulrik Johannsen, seine Frau Jannie und die drei Kinder indes nicht wirklich eine Option.
Er hat sich deshalb schon vor Jahren alternative Nutzungen des Anwesens und der Ländereien überlegt. „Das war noch zu Zeiten von Bürgermeister Thomas Andresen“, erzählte Ulrik Johannsen den interessiert Zuhörenden im Clubraum der Deutschen Schule Rothenkrug am Donnerstag.
Das damalige Kommunaloberhaupt hatte sich zwar äußerst angetan von dem Energieprojekt Johannsens gezeigt, das aus einer Fotovoltaikanlage und möglicherweise auch einigen Windkraftanlagen besteht. Die Pläne wurden aber von der Verwaltung, so erzählte es Johannsen beim Donnerstagsclub, abgeschmettert.
Dann kam der Ukraine-Krieg
Der Krieg in der Ukraine habe aber zu einer allgemeinen Haltungsänderung geführt, so der 44-Jährige. Projekte, die die energietechnische Unabhängigkeit von Russland fördern, werden mit ganz anderen Augen gesehen.
Bevor er jedoch angefangen hat, irgendwelche Anträge im Rathaus und anderen Behörden zu stellen, hat Ulrik Johannsen sein Vorhaben nicht nur den Nachbarinnen und Nachbarn sowie den Nutzerinnen und Nutzern der umliegenden Gebiete präsentiert, sondern hat sich auch an die Apenrader Abteilung des dänischen Naturschutzbundes, Danmark Naturfredningsforening, gewandt. Ihm ist es so gelungen, alle mit ins Boot zu holen, ist Johannsen überzeugt.
Hinter Bäumen versteckt
„Von Vorteil ist sicherlich, dass das geplante Solarfeld nicht wirklich sichtbar ist, sondern hinter Bäumen versteckt liegt. Nur von der Autobahn aus werden die Kollektoren zu sehen sein“, hebt Irmgard Hänel als klares Pro hervor. An anderen Orten müssten Sichtschutze erst gepflanzt und dann einige Jahre wachsen, bevor die Paneele tatsächlich nicht mehr von der Straße aus zu sehen sind.
Als kluger Schachzug könnte sich auch die Tatsache erweisen, dass Johannsen zunächst die Windkraftanlagen ein wenig ins Abseits geschoben hat. „Wegen des Waldes ergeben Windmühlen nur an einer Ecke des Parks wirklich Sinn. Das Projekt wird sich zunächst auf das Solarfeld beschränken“, erzählt Irmgard Hänel.
Natur- und Freizeitpark
Durch Johannsens aktiven Dialog mit den verschiedenen Interessengruppen wird dem Plan nicht nur Verständnis entgegengebracht. Es ist ein Gesamtkonzept entstanden. Johannsens Projekt besteht nicht nur aus einem Solarfeld auf 100 Hektar der „Gallehus“-Ländereien. Ein Nachbar stellt zusätzliche 50 Hektar auf der anderen Seite der Autobahn zur Verfügung. Der Reitklub, der Radklub, die Pfadfindergruppe und andere Personen und Vereine haben alle Wünsche geäußert, wie das Gelände für alle Beteiligten zu einem großen Natur- und Freizeit-Erlebnispark werden kann – mit besonderen Rad- und Reitpfaden, mit Schutzhütten, den sogenannten Sheltern, zum Übernachten im Freien und Feuerstellen.
Welche Teilprojekte in welcher Reihenfolge und wann verwirklicht werden, hängt von vielen Faktoren ab, so Ulrik Johannsen, der bereitwillig auf Fragen aus dem Publikum antwortete.
Nächstes Treffen des Donnerstagsclubs
Zweiter Gast des Nachmittags war Familienberater Regin Hansen. Seine Hilfe ist im vergangenen Jahr verstärkt beim Ausfüllen von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten (siehe unten) angefordert worden.
Da passt es ganz gut, dass der Rothenkruger Donnerstagsclub für seine nächste Zusammenkunft am 11. April den Rechtsanwalt Thorbjørn Philippsen aus Sonderburg (Sønderborg) gebeten hat, den Mitgliedern zu sagen, warum und wann es wichtig ist, solche Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten zu erstellen. Beginn ist wie immer um 14.30 Uhr.
„Wilder“ Abend im Haus Quickborn
Abschließend wies Irmgard Hänel auf bevorstehende Veranstaltungen des Dachverbandes hin. Ganz besonders legte sie den Anwesenden das Treffen zum Thema Jagd und Natur am 29. April im Haus Quickborn in Kollund ans Herz. Die Teilnehmenden erwarten zwei sicherlich interessante Vorträge zum Thema sowie ein abschließendes Wild-Menü. Das ganze Paket kostet 250 Kronen pro Person. Bindende Anmeldungen nimmt der Sozialdienst unter mail@sozialdienst.dk oder 7462 1859 entgegen.