Natur und Umwelt

Frische Kräfte übernehmen die Verantwortung für „Fuglelund“

Frische Kräfte übernehmen die Verantwortung für „Fuglelund“

Frische Kräfte übernehmen die Verantwortung für „Fuglelund“

Loit/Løjt
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Gaby Scheel verabschiedet sich als Leiterin des Naturcenters „Fuglelund“. Foto: Paul Sehstedt

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Gaby Scheel beendet ihr Engagement in der Naturoase auf der Halbinsel Loit. Sie ist aber zuversichtlich, dass ihre Nachfolger den Veranstaltungs- und Vermittlungsort im Sinne des verstorbenen Gründers Markus Jebsen weiterführen werden.

Für Gaby Scheel schließt sich ein wichtiges Kapitel. Gemeinsam mit Markus Jebsen (1962-2021) hatte sie 2020 das „Fuglelund Naturcenter“ am Dybvighoved Møllevej auf der Halbinsel Loit aus der Taufe gehoben. Vier Jahre wurde die „verrückte Idee“ mit Sinn und Leben gefüllt. Aus dem anfangs heruntergekommenen Anwesen ist ein über die Grenzen Apenrades hinaus bekannter Veranstaltungs- und Vermittlungsort in einer grünen Oase geworden. 

„Es ist an der Zeit, den grünen Zweig frischen Kräften zu übergeben, damit er weiter sprießen kann“, formuliert es Gaby Scheel nahezu poetisch.  

Kunstschaffende, Kinder und Natur trafen auf „Fuglelund“ aufeinander. Foto: privat

Neue Kräfte

Tatsächlich ist bereits ein junges Paar auf dem ehemaligen Hof eingezogen. Gemeinsam mit dem Verein „Foreningen Fuglelund“ wollen Jesper und Carina die nächsten Kapitel von „Fuglelund“ gestalten. 

Wie das Naturcenter weitergeführt wird, überlässt sie ihren Nachfolgern. Ungefragt mischt sie sich nicht ein. „Wenn sie aber meinen Rat oder meine Hilfe möchten, bin ich nur einen Anruf entfernt“, sagt sie gänzlich ohne Wehmut. 

Markus Jebsen (✝) entwickelte zusammen mit Gaby Scheel die Idee, aus dem Hof „Fuglelund“ ein Naturcenter zu machen. Foto: Paul Sehstedt

Passion und Inspiration

Gaby Scheel hat wohl auch einsehen müssen, dass auch ihre Tage nur 24 Stunden haben. Neben Vollzeitjob und kommunalpolitischem Engagement als sozialdemokratische Stadtratsabgeordnete forderte natürlich auch das „Fuglelund“-Management seine Zeit. Und nach dem Unfalltod von Markus Jebsen auch mehr Kraft. „Ich verlor sozusagen meinen ,Partner in crime‘. Seine Passion für die Natur und seine Inspiration fehlt einfach“, gesteht sie. 

Auf dem Gelände fanden mehrere Konzerte statt. Foto: privat

Ihre „Mission“ als Natur-Botschafterin ist mit ihrem Abschied von diesem Projekt auf keinen Fall beendet, wie Gaby Scheel betont. „Ich bin bei der Initiative ,Jordvejsspotting‘ engagiert, die sich für den Erhalt von Knicks und Feldwegen einsetzt“, sagt sie. Ganz bewusst ist sie dem Verein „Foreningen Fuglelund“ nicht beigetreten. „Ich bin als Kommunalpolitikerin Mitglied des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung und möchte deshalb frei von eventueller Befangenheit sein“, fügt Gaby Scheel hinzu. 

Kreatives Arbeiten mit der Motorsäge Foto: privat

Einiges bewegt

Sie ist überzeugt, dass sie und Markus Jebsen mit ihrer Initiative auf dem Hof „Fuglelund“ schon einiges haben bewegen können. Nicht nur der Hof und das dazugehörige Grundstück haben sich verändert. Tausende von Kunstschaffenden, Musikerinnen und Musikern und Besuchende jeden Alters haben sich von der Natur auf „Fuglelund“ inspirieren lassen. „Ihre Sinne wurden wieder geweckt“, wie es Gaby Scheel formuliert. Nach dem Corona-Lockdown sei dies ungeheuer wichtig gewesen, betont sie.

Bunte Wildblumenbänder umkränzen Felder und Wiesen auf der Halbinsel Loit. Foto: privat

Gaby Scheel spürt auch eine Haltungsänderung in der Umgebung. „Anfangs haben wir heimische Wildblumensamen kostenlos in der Nachbarschaft verteilt, damit sie ihre Felder und Wiesen mit solchen bunten Blumenstreifen umkränzen konnten. Inzwischen machen sie es von sich aus“, freut sie sich jedes Jahr aufs Neue. Das Blütenmeer ist nicht nur ein Augenschmaus für Menschen, sondern vor allem für die Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.  

Gaby Scheel hofft, nein, sie ist überzeugt, dass die neuen Verantwortlichen „Fuglelund“ zu voller Blüte führen werden. 

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