Sturm und Hochwasser

Evakuierung in Apenrade aufgehoben: Weiterhin Wasser in der Innenstadt

Evakuierung in Apenrade augehoben: Weiterhin Wasser in der Innenstadt

Evakuierung in Apenrade aufgehoben: Wasser in Innenstadt

Gwyn Nissen/dodo
Apenrade/Aabenraa
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Nachdem eine Hochwasserbarriere am Apenrader Hafen in der Nacht gebrochen war, strömte das Wasser in die Innenstadt. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Nach der Evakuierung kurz nach Mitternacht gab die Kommune am Morgen bekannt, dass die Bürgerinnen und Bürger im Hochwassergebiet zurück in ihre Wohnungen dürfen. In der Innenstadt steht weiter Wasser. Die Behörden appellieren, die Einsatzkräfte bei ihren Aufräumarbeiten nicht zu behindern.

Der am Hafen in Apenrade hochgezogene Schutzwall hielt dem Hochwasser nicht mehr stand: Um Mitternacht wurden Teile der Apenrader Innenstadt überflutet. Auch am Sonnabendmorgen läuft trotz sinkender Pegelstände noch Wasser vom Hafenbecken in die Innenstadt – allerdings in geringeren Mengen.

In der Nacht wurde der Strom vom Netzbetreiber abgeschaltet, und auch Sonnabendmorgen sind noch Teile der Innenstadt ohne Strom, der frühestens am Sonnabendnachmittag wieder angeschaltet wird.

Sirenen um Mitternacht

In Apenrade läuteten in der Nacht die Warnsirenen, und die Bereitschaft hatte den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt die Mitteilung zukommen lassen, dass höchste Gefahr bestand und Anwohnerinnen und Anwohner des Hafengebietes ihre Wohnungen verlassen sollten.

Die Polizei teilte mit, dass Menschen in diesen Straßen im Apenrader Folkehjem am Haderslevvej Zuflucht suchen mussten, falls sie nicht woanders unterkommen konnten.

Am Sonnabendmorgen gab es dann von den Behörden grünes Licht, in die Wohnungen zurückzukehren. Die Kommune teilte über Facebook zudem mit, dass es keine Meldung von Todesfällen oder schweren Verletzungen gibt.

Diese Straßen waren betroffen

Madevej
Kathale
H. P. Hanssens Gade
Rådhusgades unterer/östlicher Teil
Opnørs Plads
Kilen
Gasværksvej
Reberbanen

Auf der Webseite der Kommune standen zu einem Zeitpunkt auch diese Straßen – sie sind aber wieder von der Seite genommen worden:

Sønderport
Mølleåparken
Skibbrogade
Nyvej
Bag Møllen
Langebro
Tømmergården

Im Folkehjem konnte man laut Bereitschaftsdirektor Holger Andersen bleiben, bis die Situation sich normalisiert habe. Es gab dort Decken und warmen Kaffee.

Water Tube ist gerissen

„Bei Kathale stehen wir bereits in einem Meter Wasser“, sagte Holger Andersen kurz nach Mitternacht zu JydskeVestkysten. Daher mussten Bewohnerinnen und Bewohner aus der Stadtmitte evakuiert werden

Eine der Hochwasserbarrieren (Water Tubes) sei in der Mitte gerissen, erklärte Andersen.

„Das Wasser kommt rein – und es kommt viel und es kommt schnell. Das Wasser wird auch die nächsten Stunden von der Förde in die Innenstadt fließen – bis der Pegel fällt. Wir drücken die Daumen, dass es bald wieder in die andere Richtung geht", sagte Holger Andersen in der Nacht zu „TV2“.

Mitteilung der Bereitschaft

Diese Mitteilung erreichte die Bewohnerinnen und Bewohner in der Innenstadt:

Der er brud på de opsatte dæmninger og derved akut fare for oversvømmelser, og du befinder dig i et fareområde. Forlad området. Hold dig væk fra fra oversvømmede områder. Ring kun 1–1–2, hvis du har akut behov for hjælp. Ved behov kontakt dine pårørende via sms eller sociale medier.

Übersetzung: Die aufgestellten Schutzdämme sind durchbrochen, und dadurch besteht akute Überschwemmungsgefahr. Du befindest dich in einer Gefahrenzone. Halte dich von den überschwemmten Gebieten fern. Rufe nur 1-1-2, wenn du akute Hilfe benötigst. Kontaktiere ggf. deine Angehörigen via SMS oder den sozialen Medien.

Nur in der Apenrader Innenstadt

Die Polizei hatte in der Nacht eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie mitteilt, dass sie fälschlicherweise die Sirenen in mehreren Städten aktiviert hatte. Die Katastrophenmeldung war aber nur für die Apenrader Innenstadt um den Hafen herum gedacht.

Aus Sicherheitsgründen wurde der Strom in der Innenstadt ausgeschaltet. Das traf unter anderem die Bäckerei Lagkagehuset – dort konnten in der Nacht keine Brötchen für die Läden in ganz Nordschleswig produziert werden.

Wind flaute ab

Laut dem dänischen Wetterdienst DMI flaut der Wind seit etwa 1 Uhr etwas ab. Damit lässt der Druck auf die Ostküste Nordschleswigs langsam nach. In Apenrade ist der Pegelstand aber immer noch über der Kaikante und somit floss das Wasser am Morgen weiterhin in die Innenstadt.

Der Artikel wurde am Sonnabend um 10.30 Uhr aktualisiert.

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