Deutsche Minderheit

DGN zählt zu den besten Gymnasien des Landes

DGN zählt zu den besten Gymnasien des Landes

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Apenrade
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Grund zum Feiern: Das Deutsche Gymnasium zählt zu den besten Schulen Dänemarks (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

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Das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig schafft es nach dem neuen Ranking der Denkfabrik Cepos erneut in die Spitzengruppe der besten Bildungsstätten Dänemarks. Schulleiter Jens Mittag über die Gründe des Erfolgs.

Gemeinsam mit der Bagsværd Kostskole og Gymnasium sowie dem Aarhus Gymnasium Tilst steht das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig (DGN) an der Spitze wenn es darum geht, Schülerinnen und Schüler unabhängig ihres sozioökonomischen Hintergrundes fachlich zu fördern.

Dies geht aus einer Analyse der bürgerlich-liberalen Denkfabrik Cepos (Center for Political Studies) hervor. Sie zeigt, dass es einen großen Unterschied zwischen den 377 Schulen der Sekundarstufe II gibt, wenn es darum geht, den Notendurchschnitt ihrer Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu dem anzuheben, was man aufgrund des sozioökonomischen Hintergrundes erwarten würde. Cepos spricht in diesem Fall von einem Unterrichtseffekt.

Drei Gymnasien an der Spitze – DGN in den Top 3

Wenn der Unterrichtseffekt einer Schule beispielsweise 0,5 beträgt, bedeutet dies, dass die durchschnittliche Abschlussnote der Schülerinnen und Schüler um 0,5 Punkte höher ist als das, was aufgrund ihres sozialen Hintergrundes zu erwarten wäre. Bei den drei Spitzenreitern liegt dieser Effekt für das Jahr 2023 bei 0,6. 

Am DGN lag der Notendurchschnitt bei 8,5 und damit deutlich vor dem Aarhus Gymnasium Tilst (5,6). Die Bagsværd Kostskole og Gymnasium erreichte einen Notenschnitt von 9,1. 

Das Svendborg Gymnasium (HF), das Høng Gymnasium (HF) und das Borupgaard Gymnasium (STX) sind die Schlusslichter des Cepos-Rankings.

Wir freuen uns, wenn unsere Schüler mit guten Ergebnissen abschneiden, aber Noten sind nicht alles, auch noch nicht, wenn der sozioökonomische Hintergrund eingerechnet wird.

Jens Mittag

Nordschleswigsche Gymnasien im Mittelfeld 

Die weiteren Gymnasien aus Nordschleswig sind im Ranking abgeschlagen. Das Tønder Gymnasium und die Aabenraa Staatsskole, liegen mit einem Faktor 0,2 nur auf Rang 23. Die Sønderborg Staatsskole findet sich auf Rang 150 mit einem Faktor 0,0. Das Alssund Gymnasiet liegt auf Platz 240. Die Katedralskole Haderslev liegt mit -0,1 nur auf Rang 240. Die komplette Liste findet sich hier: 

Jens Mittag: „Können noch besser werden“ 

„Das Ergebnis zeigt, dass wir im Moment auf einem guten Weg sind. Ich glaube, wir machen viele Sachen gut, es gibt aber auch noch genug, was wir besser machen können“, sagt DGN-Schulleiter Jens Mittag auf Nachfrage des „Nordschleswigers“ am Freitag. Das Ergebnis freue ihn natürlich und ganz sicher auch das gesamte Kollegium. „Das Lob muss im Wesentlichen dem gesamten Kollegium zukommen, denn die sind es ja, die die Schülerinnen und Schüler auf dieses Niveau heben“, so Mittag. 

Größe der Schule als Erfolgsfaktor 

Was ist das Geheimnis des Deutschen Gymnasiums? Da fallen Jens Mittag gleich ein paar Faktoren ein. „Die Größe unserer Schule ist in meinen Augen der einflussreichste Faktor: Jeder kennt jeden und damit ist die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler intensiver als an einer größeren Schule. Wir begegnen den Schülern auf Augenhöhe und offensichtlich führt das zu einer hohen Motivation.“ 

Jens Mittag freut sich über das Ergebnis der Cepos-Analyse. Foto: Karin Riggelsen

Gleichzeitig führe die Größe auch zu einer hohen Identifikation und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Arbeitsplatz. Auch, dass viele Kolleginnen und Kollegen in Deutschland ausgebildet worden sind, ist für Mittag ein Faktor. „Ich habe den Eindruck, dass in Deutschland mehr Wert auf Fachlichkeit gelegt wird als in Dänemark. Diese Einstellung zur Fachlichkeit haben die Kolleginnen und Kollegen verinnerlicht, legen Wert darauf und vermitteln das auch den Schülerinnen und Schülern.“ 

Noten sind nicht alles 

Mittag betont jedoch auch: „Wir freuen uns, wenn unsere Schüler mit guten Ergebnissen abschneiden, aber Noten sind nicht alles, auch nicht, wenn der sozioökonomische Hintergrund eingerechnet wird.“ An erster Stelle sollten sich alle wünschen, dass die jungen Menschen frei von Versagensängsten zu einer Prüfung und durch das Leben gehen können. „Wenn ich könnte, würde ich unseren ersten Platz in dieser Notenstatistik gegen genau das eintauschen.“

Notenpunkt kann großen Unterschied machen

„Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Leistungen der schwächsten und der stärksten Schulen der Sekundarstufe II des Landes. Die stärkste Schule hat Schülerleistungen erzielt, die mehr als einen ganzen Notenpunkt höher sind als die der schwächsten Schule mit Schülerinnen und Schülern mit einem ähnlichen sozioökonomischen Hintergrund“, schreibt Forschungsleiter Karsten Bo Larsen zu den Ergebnissen der Analyse. „Es ist also nicht egal, für welche weiterführende Schule sie sich entscheiden. Ein ganzer Notenpunkt kann einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, welchen Studiengang man nach dem Abitur studieren möchte.“

Was ist der sozioökonomische Hintergrund?

Bei dem Vergleich der Schulen wurde berücksichtigt, aus welchen Verhältnissen die Schülerinnen und Schüler kommen. Für eine Schule mit vielen Kindern aus ressourcenstarken Familien ist es einfacher, hohe Notendurchschnitte zu erhalten, als für Schulen mit vielen Kindern aus Familien, wo die Eltern keine lange Ausbildung haben. Bei der Berechnung der Fähigkeit der Schulen, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, wird deshalb der sozioökonomische Hintergrund in der Analyse berücksichtigt.

Bereits in den vergangenen Jahren stand das DGN immer an der Spitze des Rankings, führte es bei der Auswertung für das Jahr 2022 sogar als Spitzenreiter an. Auch im Vorpandemiejahr 2019 erreichte das Gymnasium der Minderheit einen Spitzenplatz. 

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