Grenzland

Deutsch oder Dänisch? – Björn und Kenny machten den Test

Deutsch oder Dänisch? – Björn und Kenny machten den Test

Deutsch oder Dänisch? – Björn und Kenny machten den Test

Rothgenkrug/Rødekro
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Am Lagerfeuer rösteten die Kinder Stockbrot. Foto: Privat

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Welche Sprache wird benutzt, wenn Kinder aus der dänischen Minderheit mit Kindern aus der deutschen Minderheit zusammen spielen? Diese Frage haben sich zwei Pädagogen gestellt und die Probe aufs Exempel gemacht. Vom Ergebnis des Versuchs berichtet der Rothenkruger SFO-Leiter Kenny Jensen, der noch weitere Pläne hat.

Was passiert, wenn Kinder aus der dänischen Minderheit in Südschleswig mit Kindern der deutschen Minderheit in Nordschleswig zusammenkommen? Diese Frage haben sich Björn Möller, Pädagoge am „Fritidshjem“, der Schulfreizeitordnung (SFO) der Husum Danske Skole, und Kenny Jensen, Leiter der SFO der Deutschen Schule Rothenkrug gestellt.

Jetzt haben sie die Antwort auf diese Frage erhalten. Die beiden Pädagogen kennen sich aus Schulzeiten und haben kürzlich den Versuch gemacht. Björn Möller ist mit 20 Kindern der Husumer SFO nach Rothenkrug gekommen, wo sie einen Nachmittag mit den Kindern des hiesigen Hortes verbrachten.

Auf dem Gokart fuhren die Kinder über den Schulhof. Foto: Privat

„Ich habe den Jungen und Mädchen erzählt, dass wir Besuch von Kindern aus der dänischen Minderheit bekommen. Die waren ganz gespannt“, berichtet Jensen. Gespannt war auch er. Werden die Schülerinnen und Schüler Dänisch sprechen, so wie es auf dem Rothenkruger Schulhof eher der Fall ist, wie er beobachtet hat, oder werden sie sich an die Sprache der Gäste aus Deutschland halten?

Überraschender Versuchsstart

„Wir wussten nicht, was passiert“, sagt der SFO-Leiter. Das kleine Sprach-Experiment überraschte dann auch. „Die Rothenkruger Jungen und Mädchen sprachen die Gäste auf Deutsch an. Sie hatten ja gehört, dass sie von dort kommen und gingen deshalb davon aus, dass sie diese Sprache benutzen“, erzählt er.

Die Kinder aus der dänischen Minderheit dagegen begannen mit Dänisch. „Björn hatte ihnen gesagt, dass sie nach Dänemark fahren würden und dort spricht man Dänisch“, sagt Kenny Jensen lachend.

Gemeinsames Spielen auf den Geräten Foto: Privat

Nach kurzer Zeit hatte sich das Sprachwirrwarr jedoch gelöst. „Es war genau, wie wir Erwachsenen es kennen, die mit zwei Sprachen aufgewachsen sind: Die Jungen und Mädchen haben die Sprachen gewechselt. Mal wurde Dänisch, mal Deutsch geredet. Das war sehr interessant zu beobachten“, findet der Rothenkruger SFO-Leiter.

Freundschaft aufbauen

Der erste Besuch soll jedoch nicht der einzige bleiben, wie er sagt. Der Sprachversuch diente als Anfang, um eine Freundschaft zwischen den beidfen SFOs aufzubauen, um so das Verständnis zu schaffen, dass es auch auf der anderen Seite der Grenze eine Minderheit gibt. Denn das war auch Kenny Jensen und seinem Schulfreund Björn Möller in Kinder- und Jugendzeiten kaum bekannt.
 

Ich wusste nicht viel über die deutsche Minderheit. Ich hatte nie den Gedanken, dass es eine deutsche Minderheit in Dänemark geben könnte, nur weil es eine dänische Minderheit in Deutschland gibt.

Kenny Jensen, Pädagoge der DSR

„Ich wusste nicht viel über die deutsche Minderheit. Ich hatte nie den Gedanken, dass es eine deutsche Minderheit in Dänemark geben könnte, nur weil es eine dänische Minderheit in Deutschland gibt“, erinnert er sich. Heute schüttelt er über diesen Gedanken den Kopf.

Dass es anderen Kindern so geht, möchte er ändern. „Deshalb fahren wir nach den Ferien mit unseren Kindern nach Husum und besuchen die dortige SFO. Wir werden dann dort etwas über uns erzählen und hoffen, dass wir die Minderheiten einander näher bringen können und Freundschaften entstehen“, sagt Kenny Jensen.

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