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Darum findet auch in diesem Jahr das Weihnachtskonzert der Herzen statt

Darum findet auch in diesem Jahr das Weihnachtskonzert der Herzen statt

Darum findet das Weihnachtskonzert der Herzen statt

Apenrade/Aabenraa
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Weihnachtskonzert der Herzen 2018 Foto: Privat

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Musikgruppen aus Apenrade lassen sich wieder gerne vor den Benefizkarren spannen. Am Sonnabend vor dem 1. Advent stellen sie sich wieder für den guten Zweck auf die Bühne der Sønderjyllandshalle.

Der Apenrader Gospelchor musste in diesem Jahr umständehalber absagen, ansonsten sind wieder alle „üblichen Verdächtigen“ mit von der Partie, wenn am Sonnabend, 26. November, in der Sønderjyllandshalle das Weihnachtskonzert der Herzen stattfindet. Für die Chöre und Musikgruppen aus Apenrade und Umgebung ist der Sonnabend vor dem 1. Advent eigentlich schon ein fester Sperrtermin. An dem Tag lassen sie sich offensichtlich alle gerne vom Rotary Club Apenrade und vom Bund Deutscher Nordschleswiger – Bezirk Apenrade für die gute Sache vor den Karren spannen.

Wiedersehen und Wiederhören

Das Publikum darf sich deshalb auf ein Wiedersehen mit dem „Fladhøjkoret“, dem „Aabenraa Shantykor“ und dem Duo „Forglemmigej“ freuen. Auch Carl-Walter Petersen ist wieder mit von der Partie – in diesem Jahr in Doppelfunktion als Begleitmusiker am Keyboard sowie als Dirigent. „Leider hat der Gospelchor wegen einer privaten Verpflichtung seines Chorleiters Torben Callesen in diesem Jahr absagen müssen. Für den Gospelchor springt der A-cappella-Chor ,Combo Vocale’ ein, der von Carl-Walter geleitet wird“, berichtet Nis-Edwin List-Petersen, der auch in diesem Jahr wieder die Organisation des Benefizkonzertes in die Hand genommen hat.

Weihnachtskonzert der Herzen

Wann: Sonnabend, 26. November
Wo: Sønderjyllandshalle, Apenrade
Beginn: 15 Uhr
Veranstalter: Rotary Club Aabenraa und BDN Bezirk Apenrade
Tickets sind erhältlich unter www.sjhallen.dk, www.billetten.dk und über die Tickethotline 73623399.
Zusätzliche Informationen findet ihr auf der Konzert-Webseite www.weihnachtskonzert.list-petersen.dk

Bürgermeister liest vor

Auf dem Programm stehen Gospel, dänische, deutsche und englische Weihnachtslieder. In den Vorjahren hat der inzwischen abgewählte Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) eine weihnachtliche Geschichte gelesen. Der jeweils amtierende Bürgermeister Apenrades ist kraft seines Amtes Vorsitzender der Spendenaktion „Et hjerte for alle“ (Ein Herz für alle). „Ich habe mir bereits die Zusage von seinem Nachfolger Jan Riber Jakobsen von den Konservativen gesichert. Er möchte natürlich die Tradition fortführen“, freut sich List-Petersen.

Die Anfänge

Der Verein „Et hjerte for alle“ wurde 2008 von der Zeitung „JydskeVestkysten“ gegründet. Ziel war es, bedürftigen Familien in Apenrade eine Weihnachtshilfe angedeihen zu lassen. Keine Familie der Stadt sollte aus finanziellen Gründen auf ein schönes Weihnachtsfest verzichten müssen, so der Gedanke.

Im Jahr darauf griff die damals alleinerziehende Mutter Malene Bruhn den Gedanken auf und initiierte den ersten „Weihnachtsmarkt der Herzen“ (Julehjertebyen), an dessen Ständen und Buden alles kostenlos sein sollte, damit auch Einwohnende mit weniger Geld in den Genuss des Angebots kommen konnten. Unterstützt wurde ihre Idee von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, die ihre Freizeit für die schöne Idee zur Verfügung stellten. Die Geschäftswelt beteiligte sich großzügig an der Aktion.

Das Konzept des Apenrader Weihnachtsmarktes: Alles ist kostenlos. Wer aber spenden möchte, kann seinen Obolus in eine der vielen herzförmigen Sparbüchsen entrichten. Foto: Karin Riggelsen

Historische Nachbauten

Der „Weihnachtsmarkt der Herzen“ entwickelte sich im Laufe der nächsten zehn Jahre zu einem wahren Zugpferd. Besonders die Idee, die einzelnen Stände und Buden in Nachbauten historischer Gebäude der Stadt zu verlegen, erwies sich als besonderes Alleinstellungsmerkmal. Besucherinnen und Besucher kamen von weit her, um sich von der gemütlichen Stimmung verzaubern zu lassen.

Nach der Innenstadtsanierung war der Apenrader Storetorv nicht mehr so gut für den Weihnachtsmarkt der Herzen geeignet. Der Platz reichte nicht mehr aus. Der Weihnachtsmarkt zog nach der einjährigen Corona-Pause deshalb 2021 an den alten Bahnhof in der Jernbanegade um. Dieser Standort kam bei den allermeisten Beteiligten so gut an, dass ein permanenter Umzug angedacht wurde. Das Weihnachtsdorf sollte das ganze Jahr über dort aufgebaut sein. Die mühselige Arbeit, die Buden für die Dauer des Weihnachtsmarktes auf- und abzubauen, sollte endgültig vorbei sein.

2021 wurde der Weihnachtsmarkt erstmals auf dem Gelände des alten Bahnhofs – direkt an den Gleisen – aufgebaut. Foto: Karin Riggelsen

Kein Weihnachtsmarkt

Die Kommune Apenrade unterstützte die Pläne aus vollem Herzen, doch dann legte sich die Denkmalschutzbehörde, „Slots- og Kulturstyrelsen“, quer. Die Eisenbahntrasse zwischen Apenrade und Rothenkrug (Rødekro) soll unter Denkmalschutz gestellt werden, weshalb eine permanente Platzierung der Hütten seitens der Behörde verboten wurde. Einmal oder vielleicht auch zweimal im Jahr dürften die Buden dort aufgestellt werden. Sie müssten nach einigen Wochen dann wieder entfernt und woanders gelagert werden. Das war für Malene Bruhn und Co. ein schwerer Schlag.

Aus diesem Grund haben sich die Organisatoren schweren Herzens entschieden, in diesem Jahr den beliebten Weihnachtsmarkt gar nicht aufzubauen.

Keine Option

Nis-Edwin List-Petersen hat durchaus Verständnis für die Entscheidung. Aus diesem Grund aber auch das „Weihnachtskonzert der Herzen“ abzusagen, war für ihn – und für die beiden Organisationen, die dahinterstehen – allerdings keine Option. „Der Bedarf für die Aktion besteht ja weiterhin“, betont er. Das Konzert hat über die vergangenen Jahre um die 12.000 bis 15.000 Kronen zu dem Gesamtergebnis beigetragen.

Sämtliche Musikgruppen treten kostenlos auf. Das gesamte Eintrittsgeld (100 Kronen) sowie weitere Spendengelder werden unbeschnitten dem Verein „Et hjerte for alle“ zugeführt.

Gastgeber und Organisator Nis-Edwin List-Petersen hat „seinen“ Shantychor inzwischen in andere Hände übergeben. Er wird nur bei den beiden Abschlussliedern seinen Rücken zum Publikum drehen um zu dirigieren. Foto: Paul Sehstedt

Bedauerliche Terminkollision

Nis-Edwin List-Petersen hofft, dass das Konzert auch in diesem Jahr wieder viele Menschen in die Sønderjyllandshalle locken kann. Einige „Stammgäste“ befinden sich jedoch in einer Zwickmühle.

„Leider kollidiert der neue Termin des Weihnachtskonzertes der Musikvereinigung Nordschleswig in Sonderburg mit unserem Konzert in Apenrade. Traditionell finden die Konzerte der Musikvereinigung am 3. Advent-Wochenende statt. Diese haben sie nun zwei Wochen vorverlegt. Bedauerlicherweise kollidiert unser Konzert nun mit dem Auftritt in der Sonderburger Marienkirche“, sagt List-Petersen. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, beide Konzerte zu besuchen, wie er hinzufügt. Sein Tipp lautet deshalb: sonnabends Apenrade, sonntags Lügumkloster!

In der dortigen Klosterkirche wird der Chor der Musikvereinigung Josef Rheinbergers Werk „Der Stern von Bethlehem“ sowie Auszüge aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium ebenfalls aufführen.

„Entspannter“ Nachmittag

Nis-Edwin List-Petersen ist nicht nur Organisator des Weihnachtskonzertes der Herzen, sondern wird die Benefizveranstaltung auch moderieren. Wenn man vom traditionellen Abschluss mit den Liedern „O come all ye faithfull“ und „Dejlig er Jorden“ absieht, wird er in diesem Jahr nicht dirigieren – zumindest keinen eigenen Chor. „Seinen“ Shantychor hat er ja inzwischen an Pia Jeanette Nielsen abgegeben.

Für seine Verhältnisse wird er in diesem Jahr einen relativ „entspannten“ Nachmittag auf der Bühne der Sønderjyllandshalle verbringen.

Allerdings ist das vielleicht auch ganz gut so. Schließlich steigt das Konzert am Tag nach seinem 75. Geburtstag …

 

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