Einschulung

Aus Piraten werden Schulkinder in Rothenkrug

Aus Piraten werden Schulkinder in Rothenkrug

Aus Piraten werden Schulkinder in Rothenkrug

Anna Itter
Anna Ittner
Rothenkrug/Rødekro
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Das Auspacken der Schultüten war ein Highlight des ersten Schultags der Rothenkruger Schulanfängerinnen und Schulanfänger.
Das Auspacken der Schultüten war ein Highlight des ersten Schultags der Rothenkruger Schulanfängerinnen und Schulanfänger. Foto: Anna Ittner

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Die Deutsche Schule Rothenkrug freut sich über Zuwachs: Elf neue Schülerinnen und Schüler schließen sich als Vorklasse der Schulgemeinschaft an. An ihrem ersten Tag wurden sie herzlich begrüßt.

„Schule!“, ruft ein Junge begeistert aus der Reihe der Schulanfängerinnen und -anfänger. Seine Vorfreude teilen nicht nur die anderen Kinder, sondern auch Eltern, die Lehrerin sowie die Schulleiterin der Deutschen Schule Rothenkrug.

Um den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern, begann die Schulanfangszeremonie mit einem Lied über Piraten. So wurden sie als Kinder des deutschen Kindergartens bis zuletzt noch genannt. „Aber jetzt seid ihr keine Piraten mehr – jetzt seid ihr Schulkinder!“, erinnert Schulleiterin Carina Heymann.

 

Schulleiterin Carina Heymann (r.) begrüßte die neue nullte Klasse gemeinsam mit Unterstützung eines Schülerchors, geleitet von Anke Bregers (l.).
Schulleiterin Carina Heymann (r.) begrüßte die neue nullte Klasse gemeinsam mit Unterstützung eines Schülerchors, geleitet von Anke Bregers (l.). Foto: Anna Ittner

Gesungen hat ein Chor aus Kindern der 1., 2. und 3. Klasse sowie allen Geschwisterkindern der Neuankömmlinge. Davon gab es viele, zum Beispiel Toni, dessen kleiner Bruder Tamme eingeschult wurde.

Zusammen ist alles einfacher

„Dass sein großer Bruder auch hierhin geht, gibt Tamme Sicherheit. Außerdem hat er so schon mal die Schule gesehen, Erzählungen über Fußballspiele in der Pause und über Ausflüge gehört. Das hilft“, erzählt seine Mutter, Angela Rateike. Außerdem kenne er schon viele aus dem Kindergarten und Freunde vom Bruder, hat also viel Anschluss.

„Das Wichtigste ist, dass wir alle zusammengehören und wir Spaß zusammen haben. Das Lernen kommt dann nebenbei“, sagt auch Britta Hagel, die Klassenlehrerin der frischgebackenen nullten Klasse.

Lehrerin Britta Hagel mit ihrer neuen Klasse.
Vordere Reihe (v. l.): Talin S. Antar, Lea C. Zacho Damgaard, Tamme J. F. Rateike, Mads-Emil Holm Nielsen, Noah E. Jepsen Schmidt und Vorschulklassenleiterin Britta Hagel; hintere Reihe (v. l.): Sofia Frank, Alberte M. Asmussen, Liam Duus, Ellen Anter und Kerstin Meilandt. Es fehlt Nora V. Kruse. Foto: Karin Riggelsen

Kuscheliges Klassentier

Nach zwei weiteren Gesangseinlagen und Willkommensgrüßen der Schulleiterin führt sie die Neuen zu ihrer ersten Schulstunde. Sie zeigte den Jungen und Mädchen ihren Klassenraum und stellte das Klassentier Ilona vor: ein Kuscheligel, der von nun an jeden Tag mit einem Kind nach Hause geht. Am nächsten Morgen sollen die Kinder dann abwechselnd berichten, was Ilona am vergangenen Nachmittag bei ihnen zu Hause erlebt hat.

Klassenlehrerin Britta Hagel stellt ihrer neuen Klasse das Klassentier Ilona den Igel vor.
Klassenlehrerin Britta Hagel stellt ihrer neuen Klasse das Klassentier Ilona, den Igel, vor. Foto: karin Riggelsen

Eine erste Hausaufgabe gab es auch schon: Die Kinder sollen ein Ausmalbild einer Schultüte in bunten Farben mit dem füllen, was sie in ihrer eigenen Schultüte vorgefunden haben. Diese wurden nämlich anschließend geöffnet. Von Stiften über Bonbons bis zu Möhren war alles dabei, was man als frischgebackenes Schulkind gebrauchen kann, um sich den Beginn des Ernstes des Lebens zu versüßen.

Schokolade, Möhren, Ausmalhefte - in so eine Schultüte passt mehr als man denkt.
Schokolade, Möhren, Ausmalhefte - in eine Schultüte passt mehr, als man denkt. Foto: Karin Riggelsen

Denn die Umstellung ist nicht zu unterschätzen. „Am spannendsten wird es, wie es ihr gefällt und wie sie mit der Umstellung klarkommt. Da ist es gut, dass sie schon einige aus dem Kindergarten kennt“, sagt Michael Kruse, Vater von Schulanfängerin Nora.

Das Wichtigste ist, dass wir alle zusammengehören und wir Spaß zusammen haben. Das Lernen kommt dann nebenbei.

Britta Hagel, Klassenlehrerin

Deutsche Sprache, leichte Sprache

Nur zwei der elf Kinder kommen nicht aus dem deutschen Kindergarten gleich nebenan, sondern aus dem dänischen Kindergarten in Rothenkrug. Sie werden in den nächsten Wochen zusätzlich noch Deutsch lernen. Da sieht Schulleiterin Heymann aber keine Probleme: „Sie bekommen Förderunterricht, aber das meiste lernen sie vom Aufschnappen. Kinder nehmen neue Wörter sehr schnell auf.“

Mit Lesen, Rechnen und Lernen beschäftigt, wird es der neuen Klasse wohl gar nicht so lang vorkommen, bevor sie selbst auf der anderen Seite der Veranstaltung steht: im Chor die nächsten Schulanfängerinnen und Schulanfänger begrüßend.

Die frischgebackenen Schulkinder können es gar nicht abwarten, in die Schule zu kommen.
Die Kinder konnten es gar nicht abwarten, in die Schule zu kommen. Foto: Karin Riggelsen
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