„Es ist eine sehr beunruhigende Situation. Wir sprechen hier von Hausfriedensbruch, Bedrohung und Vandalismus. Das sind ernste Straftaten“, sagt der Rektor des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN), Jens Mittag.

Am vergangenen Wochenende kam es zu einem Vorfall auf dem Gelände des DGN-Internats. Unbekannte waren mit Autos auf das Gelände gefahren. Sie bedrohten Schüler des DGN, beleidigten sie, warfen mit Eiern und später sogar mit Steinen, wodurch eine Scheibe des Internats zu Bruch ging.

Einer der beteiligten Schüler, der nicht namentlich genannt werden möchte, berichtet gegenüber dem „Nordschleswiger“, dass er und seine Freunde im Aufenthaltsraum des Internats einen Film geguckt hätten, als gegen 22 Uhr ein Auto auf den Rasen des Internats fuhr und mit seinen Scheinwerfern durch die Scheibe ins Gebäude leuchtete.

„Drei von uns sind hinausgelaufen, um zu schauen, was dort los ist. Wir wurden dann von drei bis fünf Personen mit Eiern beworfen. Es war klar zu hören, dass es Dänen waren. Sie beschimpften uns in gebrochenem Deutsch mit Nazi-Sprüchen und dass wir Deutschen uns verpissen sollen“, berichtet der DGN-Schüler.

Anschließend seien die Personen, die er als muskulös und um die 30 Jahre beschreibt, zu ihren Autos gelaufen, einem kleinen silbernen Peugeot und einem VW-Polo.

„Wir sind ihnen dann noch hinterhergelaufen, weil wir uns die Nummernschilder merken wollten. Als sie uns dann gesehen haben, sind sie noch mal ausgestiegen, auf uns zugerannt und haben uns beschimpft und mit Steinen beworfen. Dann sind sie in die Autos gestiegen und weggefahren“, so der Schüler.

Doch damit sollte die Sache noch nicht erledigt sein: Kurz vor Mitternacht kehrten die Unbekannten zurück. Sie fuhren wieder auf den Rasen des Internats, stiegen aus und warfen diesmal mit einem großen Stein eine der Scheiben ein. Nach einem kurzen Wortgefecht mit den DGN-Schülern verschwanden die Angreifer schließlich endgültig.

„Wir riefen bereits nach dem ersten Vorfall bei der Polizei an. Die konnte aber nicht viel machen, weil wir die Nummernschilder nicht wussten. Sie sagten uns, dass sie in der Gegend Streife fahren wollen. Nach der zweiten Attacke kam die Polizei schließlich und hat den Stein, der in die Scheibe flog, als Beweismittel mitgenommen“, berichtet der Schüler.

Auch Jens Mittag nahm umgehend Kontakt zur Polizei auf. „Ich habe darum gebeten, dass verstärkt Streifen in der Nähe des DGN unterwegs sind. Ich hoffe wirklich, dass dies ein einmaliger Vorfall war. Wenn so etwas wieder passiert, werde ich bei der Polizei darauf drängen, dass sie stärker durchgreift. Es darf nicht sein, dass die Schülerinnen und Schüler des Internats sich nicht mehr sicher fühlen“, so der Rektor.