Kommunalpolitik
Architekturpolitik in Apenrade: Neuerungen geplant
Architekturpolitik in Apenrade: Neuerungen geplant
Architekturpolitik in Apenrade: Neuerungen geplant
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Wie soll sich Apenrade architektonisch weiterentwickeln? Welche Immobilien sollen geschätzt werden und warum? Das sind einige Fragen, die sich die Stadtratspolitikerinnen und -politiker bald stellen sollen. Eine lokale Sachkundige sagt, warum sie diese Fragen für wichtig hält.
„Eine Architektur, die erzählt. Gebaut für das Kopenhagener Leben. Ein verantwortungsvolles Design.“ Diese Überschriften prägen die Kopenhagener Architekturpolitik.
Auch in Apenrade soll es bald eine solche Politik geben. Der Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume (PTL-Ausschuss) hat sich jüngst mit diesem Vorhaben befasst, und Kurt Asmussen, der stellvertretende Ausschussvorsitzende der Schleswigschen Partei (SP), ist gespannt. Schon in diesem Jahr soll der Entwurf dafür beim „Tag der Architektur“ Anfang Oktober vorgestellt werden, so der Wunsch des Stadtrats.
Mit Blick auf das Kopenhagener Vorbild stehen dort der Mensch, die lokale Baukultur und die nachhaltige Entwicklung im Vordergund. Auch das sind für SP-Mann Asmussen wichtige Punkte, die er gerne in die zukünftige Planung der Stadt einbezogen haben möchte.
Er schaut schon jetzt – ohne dass es eine konkrete Apenrader Architekturpolitik gibt – auf ein sehr umstrittenes Projekt: das Nordertorviertel (Nørreportkvarter). Nachdem alte Gebäude abgerissen wurden, ist dort ein Park entstanden, der bei den Menschen in der Stadt viel Beifall findet. Die Pläne sehen jedoch anderes vor. Dort soll bald neuer Wohnraum entstehen.
Die Kommune hat dafür „Realdania“ mit ins Boot geholt.
„Was dort jetzt geplant wird, darauf warte ich mit Spannung“, so Asmussen. Er erwartet nämlich keine „Billiglösung“, sondern „qualitativ hochwertigen, nachhaltigen Bau mit verantwortungsvollen Materialien und einem angepassten Baustil“.
Noch gibt es zwar keine konkreten Vorschläge, doch der SP-Politiker ist sich sicher, dass es ein „Extra“ geben wird.
Und das sei wichtig für die Stadt, denn die „Apenrader Kommune hat eine breite Auswahl an Strategien, Handlungsplänen und Visionen. (...) Zu denen muss die neue Architekturpolitik Stellung beziehen und eine klare Richtung für die zukünftige Entwicklung in der Kommune als Ganzes vorgeben“, heißt es von der Kommunalverwaltung dazu.
Ähnliches erwartete Kurt Asmussen für das neue Stadtgebiet nördlich des Straßenzuges Kilen. Ein Ausschuss, der sich mit der Zukunft dieses Bereiches beschäftigt, hat jüngst die Arbeit aufgenommen. „Hier werden wir die Zukunft der Stadt entwickeln“, sagt der SPler.
Doch es geht nicht nur um die Zukunft. Auch die vielen historischen Häuser in der Kommune müssen in die Architekturpolitik eingearbeitet werden. Der „Stadthistorische Verein“ (Aabenraa Byhistorisk Forening) setzt sich für den Schutz des baulichen Kulturguts ein, und „wir stehen seit Jahren deshalb in Kontakt mit der Kommune, damit diese Gebäude nach einheitlichen Maßstäben Instand gehalten und bewahrt werden“, sagt die Vereinsvorsitzende Randi Hadberg Nielsen.
Hadberg Nielsen freut sich, dass sich der Stadtrat jetzt mit dem Thema beschäftigt und eine eigene Fahrtrichtung finden will, wie sie sagt. „Historische Gebäude müssen geschätzt und nach besten Möglichkeiten bewahrt werden“, so ihr Wunsch.
Bei der jüngsten Vorstandssitzung des Vereins war Architekturpolitik dann auch ein Thema, und die Mitglieder haben sich auf einige Eckpunkte geeinigt, so die Vorsitzende. So war der Verein schon tätig und hat sogenannte Stilvorlagen erarbeitet, aus denen hervorgeht, in welcher Form historische Häuser bewahrt werden sollen.
Einig ist der Verein, dass „die Architekturpolitik die architektonische Qualität und damit die besondere Identität der Stadt bewahren soll“, wie es im Punktepapier heißt. Und für den Verein steht außerdem fest: „Eine Architekturpolitik umfasst nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch die Umgebung und den Zusammenhang innerhalb der Städte und Dörfer.“