Denkmalschutz
Deshalb ist es wichtig, Häuser zu bewahren
Deshalb ist es wichtig, Häuser zu bewahren
Deshalb ist es wichtig, Häuser zu bewahren
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der „Aabenraa Byhistorisk Forening“ hat eine neue Vorsitzende. Randi Hadberg Nielsen wohnt selbst in einem Haus aus dem Jahr 1750 und erklärt in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“, warum alte Häuser nicht dem Abriss zum Opfer fallen, sondern instand gehalten werden sollten.
Durch eine torartige Einfahrt geht es in den Innenhof des weiß gestrichenen Anwesens im Apenrader „Skovridderkvarteret“, der mit Kieselsteinen belegt ist. Links erstreckt sich das gepflegte Haupthaus, links das fast so lange Nebengebäude.
Hier wohnt seit 2005 Randi Hadberg Nielsen mit ihrer Familie. Die Gebäude stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, und Randi und ihr Mann haben viel Arbeit investiert, um sie zu erhalten. Die Designerin hat alles selbst gezeichnet und die Innenräume eingerichtet – natürlich zum Teil mit antikem Mobiliar. Es sei nicht das erste Haus gewesen, das die beiden zusammen erhalten haben. Schon das erste Haus war aus dem Jahr 1920, und auch dort hatte sich das Ehepaar ausprobiert.
Liebe zu historischen Häusern
Doch warum so viel Arbeit und Zeit in Altes investieren? Randi Hadberg Nielsen ist kürzlich zur Vorsitzenden des „Aabenraa Byhistorisk Forening“ gewählt worden. Sie hat eine große Liebe für alte Häuser entwickelt, vielleicht weil sie selbst in einem Haus in der Apenrader Altstadt aufgewachsen sei, wie sie erzählt.
Erbe und Kultur erhalten und pflegen
„Ich finde, die Geschichte muss bewahrt werden. Es ist ein Teil unserer Kultur und ein Erbe“, erklärt sie. Und zur Geschichte einer Stadt gehören die Häuser, in denen die Menschen gelebt haben. Zudem ist damals ganz anders gebaut worden. Die Qualität ist eine ganz andere gewesen. Es wurde mit Liebe zum Detail gebaut, mit den Händen der Arbeiter, mit gutem Handwerk. Das verdient unseren Respekt“, sagt sie und verweist unter anderem auf das Apenrader Schmuckstück, das „Folkehjem“, an dem so viele Einzelheiten prägend sind, „für die heutzutage kein Geld ausgegeben wird“, wie die zweifache Mutter meint.
Gesteigertes Interesse
Und so ist sie auch im Apenrader Verein gelandet, der sich für den Erhalt der baulichen Stadthistorie einsetzt. „Stadtgeschichte soll erhalten, aber auch dokumentiert werden“, findet sie, und sagt, dass das allgemeine Interesse daran größer geworden sei. „Und deshalb ist ein Verein, der sich dafür einsetzt, auch wichtig“, meint die selbstständige Grafikdesignerin.
Im Verein sei sie auf Gleichgesinnte getroffen, erzählt die Vereinsvorsitzende weiter. „Es ist eine große Gemeinschaft – der Verein zählt inzwischen etwa 750 Mitglieder –, die sich gemeinsam für die architektonische Geschichte von Apenrade engagiert“, erklärt die Apenraderin ihre Begeisterung für den Verein.
Kommune hat Interesse am Erhalt
Meist sind es Privatleute, die sich für den Erhalt der bewahrenswerten Häuser einsetzen. Auf die Frage, ob die Kommune denn auch dazu beitrage, dass die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude erhalten bleiben, antwortet sie: „Ich finde, dass der Bürgermeister ein großes Interesse für bewahrenswerte Häuser zeigt und denke, dass sich auch der Stadtrat klar ist, dass die historischen Häuser und Gebäude der Stadt ihren Charakter verleihen, der einen Wert hat“, so Randi Hadberg Nielsen.
Spaß am und im Verein
Die Arbeit für den Verein mache ihr Spaß. „Es ist zum einen der Einsatz für den Erhalt von bewahrenswerter Architektur in der Stadt, aber auch das Treffen mit Gleichgesinnten und das Miteinander“, erklärt sie.
Eines ihrer Ziele ist es, noch mehr Mitglieder begrüßen zu können. „Und gerne auch Jüngere“, wie sie hinzufügt. Warum es davon so wenige gibt, kann sie nur vermuten. „Ich denke, es sind vor allem zwei Gründe“, sagt sie. „Es ist ja nicht so, dass keiner in einem solchen Haus wohnen möchte, ab es kostet Zeit und Geld, und das haben besonders junge Familien nicht unbedingt.“
Am Freitag wurde das Sommerbier im historischen Bauernhof Jacob Michelsens Gård, mit dem der Verein eine gute und enge Zusammenarbeit pflegt, präsentiert. Am 21. und 27. April wird eine Stadtführung angeboten.