Wirtschaft

Dansk Byggeri: Sonderburg besonders wirtschaftsfreundlich

Dansk Byggeri: Sonderburg besonders wirtschaftsfreundlich

Sonderburg besonders wirtschaftsfreundlich

Nordschleswig
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Die Branchenorganisation Dansk Byggeri hat ihre neue Studie zur Wirtschaftsfreundlichkeit im Land vorgelegt (Symbolbild). Foto: Mads Dalegaard/Ritzau Scanpix

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Die dänische Branchenorganisation „Dansk Byggeri“ stellt jedes Jahr ein Wirtschaftsfreundlichkeits-Ranking auf. So haben die Kommunen in Nordschleswig abgeschnitten.

Wie ist es um die Wirtschaftsfreundlichkeit der 98 Kommunen im Land bestellt? Der Branchenverband Dansk Byggeri hat diese Frage mit einem neuen Ranking beantwortet. Nach Auswertung von zehn Parametern in verschiedenen Themenbereichen schneidet die Kommune Ikast-Brande am wirtschaftsfreundlichsten in ganz Dänemark ab. In der Top 20 der Rangliste befinden sich außer Nordfyns (5.) und Høje-Taastrup (20.) 18 jütländische Kommunen.

Wirtschaftsfreundlichkeit in Nordschleswig

Unter den vier nordschleswigschen Kommunen ist es Sonderburg (Sønderborg) in diesem Jahr gelungen, am besten abzuschneiden. Sonderburg konnte im Vergleich zum vergangenen Jahr vier Plätze nach oben klettern und so den 16. Platz belegen. Auch Tondern (Tønder) hat sich um vier Plätze verbessert und belegt nun den 35. Platz. Hadersleben (Haderslev) ist hingegen um vier Plätze abgefallen, landet aber dennoch auf einem guten 22. Rang. Schlusslicht der nordschleswigschen Kommune ist Apenrade (Aabenraa) auf Platz 40. Im Vorjahr lag Apenrade auf Platz 34.

Die Parameter zur Beurteilung der Wirtschaftsfreundlichkeit setzen sich beispielsweise aus Themen wie dem Umgang mit Baugesuchen, Steuern und Abgaben, Outsourcing im technischen Bereich, gewerblichem Abfall, Ausschreibungen sowie dem Arbeitsmarkt und der Ausbildung zusammen. Zudem spielen die Zahl der Unternehmen in einer Kommune, die Bevölkerungsentwicklung und die Anzahl der Baugenehmigungen eine Rolle.

Anerkennung für grüne Entwicklung in Sonderburg

Die Kommune Sonderburg hat unter anderem in der Kategorie „Grüne Entwicklung“ überzeugt, wo sie nun zu den besten zehn Kommunen Dänemarks zählt. 

„In einer Zeit, in der wir mit Herausforderungen im Bereich Klima und Energie konfrontiert werden, ist das Bemühen um eine grüne Transformation von zentraler Bedeutung. Hier geht Sonderburg mit der Zielsetzung, bis 2029 CO₂-neutral zu sein, als gutes Beispiel voran“, sagt Tommy Seeberg, Vorsitzender von DI Sønderjylland und Geschäftsführer von Hydro Precision Tubing Tønder A/S.  

Gute Rahmenbedingungen für Unternehmen in Tondern

Die Rahmenbedingungen für Unternehmen seien laut Seeberg in Tondern ebenfalls lobenswert. In der Kategorie „Arbeitskräfte“ hat sich Tondern im Vergleich zum Vorjahr um 14 Plätze verbessert. „Das freut mich sehr. Der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften ist nach wie vor entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung von Unternehmen“, erklärt Seeberg.

In den Kategorien „Ausbildung“ und „Digitale Rahmenbedingungen“ rutscht Tondern hingegen deutlich ab. In der Bildungskategorie fällt die Gemeinde um 19 Plätze auf den 84. Platz. Der Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die diesjährige Untersuchung auch das Wohlbefinden in der Grundschule misst. 

„Das ist eine traurige Entwicklung. Das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler in der Grundschule hängt mit ihrem akademischen Fortschritt und ihrem weiteren Werdegang im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Hier hat die Kommune eine große Herausforderung“, so Seeberg.

Apenrade unter den Besten beim Bildungsbereich

Im Gegensatz zu Tondern schneidet die Kommune Apenrade auch in diesem Jahr sehr gut im Bildungsbereich ab, wo sie einen beeindruckenden 7. Platz erreicht. Das gute Abschneiden ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Anteil der Jugendlichen, die direkt nach der 9. oder 10. Klasse eine berufliche Ausbildung beginnen, der größte in Südjütland ist.

„Es ist wichtig, dass Kommunen einen Fokus auf berufliche Ausbildungen legen. Die Jugendlichen müssen motiviert werden, sich weiterzubilden“, sagt Seeberg, der jedoch auch hervorhebt, dass die Bemühungen der Kommune Apenrade, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen, verbessert werden können. Zudem wünschen sich die Unternehmen in Apenrade auch eine engere Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt.

Lob für die „Bearbeitung von Anträgen“ in Hadersleben

Hadersleben ist es gelungen, eine ausgezeichnete Platzierung in der Kategorie „Bearbeitung von Anträgen“ zu ergattern. Die Kommune gehört hier zu den schnellsten im Land und rückt auf den 8. Platz vor. In der Kategorie „Infrastruktur und Verkehr“ macht Hadersleben zudem einen Sprung um ganze 26 Plätze nach vorne und erreicht den 35. Platz. „Wenn Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten wollen, ist es entscheidend, dass die Kommune ein gutes lokales Straßennetz und einen gut funktionierenden öffentlichen Verkehr hat“, meint Seeberg.

Die Bemühungen der Kommune, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen, werden von den Unternehmen in Hadersleben hingegen als verbesserungsfähig angesehen. Auch im Bildungsbereich fällt Hadersleben um 27 Plätze zurück und landet auf dem 65. Platz. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die sich für eine berufliche Ausbildung entscheiden, ist deutlich gesunken. „Hier haben sowohl die Kommune als auch die Wirtschaft und die Schulen die Herausforderung, mehr junge Menschen dazu zu bringen, sich für eine berufliche Ausbildung zu entscheiden. Die düsteren Aussichten deuten darauf hin, dass uns in den kommenden Jahren viele Fachkräfte fehlen werden“, so Seeberg.

In der Kategorie „Gesamtwirtschaftsfreundlichkeit“ hat Hadersleben es dennoch auf einen beachtlichen 22. Platz geschafft.

 

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