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Wirbel um gefällte Bäume im Tingleffer Wald

Wirbel um gefällte Bäume im Tingleffer Wald

Wirbel um gefällte Bäume im Tingleffer Wald

Tingleff/Tinglev
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Gefällte Bäume am Rande des Tingleffer Waldes Foto: kjt

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Gesetzesverstoß zur Grundgesetzfeier? Kurz vor der Veranstaltung an der Freilichtbühne in Tingleff sind in einem Abschnitt des geschützten Waldes Bäume beseitigt worden. An der Stelle stand bei der Feier ein Wahlkampfwagen der Neuen Bürgerlichen. Der Politiker streitet ab, mit dem „Kahlschlag“ etwas zu tun zu haben. „Übeltäter" war die Kommune.

Das Entsetzen in Tingleff ist groß. Kurz vor der Grundgesetzfeier an der Freilichtbühne sind in einem Bereich des Waldes zum Grønnevej hin mehrere Bäume gefällt worden.  

Der Wald steht unter Naturschutz. Jegliche Eingriffe sind eigentlich strikt verboten.

Auf der freigeräumten Fläche hatte Politiker Jan Køpke Christensen seinen Wahlkampf-Campingwagen geparkt. Mit der Rodung hat er nach eigenen Angaben aber nichts zu tun.

Der Bürgerverein „Tinglev Forum“, der die Feier am Tag des Grundgesetzes veranstaltete, hat die „Tat“ angezeigt.

 

Abgesägte Äste am Rand des Tingleffer Waldes Foto: kjt

„Wir sind Nutzer des geschützten Waldes und führen dort Veranstaltungen durch. Wir wollen mit solch einer Aktion nicht in Verbindung gebracht werden und haben es der Polizei gemeldet“, so Forum-Vorsitzender Niels Daubjerg am Dienstag.

Wegen eines Sturzes musste er sich am Wochenende im Krankenhaus behandeln lassen und konnte nicht an der Grundgesetzfeier teilnehmen. Er habe sich die Sache aber schildern lassen.

Am Freitag bemerkt

Kassierer Preben Christensen hat die Angelegenheit ganz nah mitverfolgen können, und er war es auch, der den Verstoß der Polizei gemeldet hat.

„Gefällt wurden die Bäume bereits am Freitagabend. Mehrere Bürgerinnen und Bürger riefen bei mir an und erzählten mir, dass eine Person dabei ist, Bäume zu fällen. Einige dachten, dass wir damit etwas zu tun haben“, so Preben Christensen am Tag nach dem Pfingstwochenende.

Informationen, dass die Kommune oder eine andere Behörde Arbeiten im Wald vornehmen, habe man nicht erhalten.

An der gerodeten Stelle hatte Jan Køpke Christensen, Stadtratsmitglied der Neuen Bürgerlichen in Apenrade und Folketingskandidat, während der Grundgesetzfeier am Sonntag seinen Wahlkampf-Campingwagen geparkt.

Die kleinen Bäume sind offenbar schon am Freitag gefällt worden. Foto: kjt

„Es hatte mich schon gewundert, dass er sich so weit im Wald hinein positionierte. Es war aber so viel Organisatorisches zu regeln, dass wir es zunächst nicht weiter beachteten“, erzählt der Kassierer.

Später sei es dann auch ihm aufgegangen, wie viel anscheinend unerlaubt gefällt worden war.

Zufälliger Standort

Jan Køpke Christensen streitet ab, etwas mit der Sache zu tun zu haben.

Es sei ein absurder Gedanke, so der Politiker aus Loit (Løjt). „Natürlich fällen wir keine Bäume, um parken zu können.“

Er habe die freie Fläche gesehen und als geeignete Stelle für seinen Wohnwagen eingestuft. Dass das Areal unerlaubt freigeräumt worden war, auf diesen Gedanken sei er nicht gekommen.

Die Polizei hat die Sache inzwischen abgehakt, denn die Kommune Apenrade hat sich als „Verursacher" gemeldet.

Wie Betriebsleiter Søren Nielsen von der Kommune  gegenüber dem „Nordschleswiger" bestätigt, ist in dem besagten Abschnitt eine Pflege- und Korrekturmaßnahme durchgeführt worden.

Der Artikel ist um 14.56 Uhr aktualisiert worden.

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