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Fjordskole: Ausschuss spricht sich für die Sanierungsmaßnahmen aus

Fjordskole: Ausschuss spricht sich für die Sanierung aus

Fjordskole: Ausschuss spricht sich für die Sanierung aus

Tingleff/Tinglev
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Die Trakte der Behinderten- und Sonderschule „Fjordskolen" am Åbjerg in Krusau Foto: kjt

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Schlechtes Raumklima und Schimmelrückstände: Die Sonder- und Behindertenschule in Krusau müsste nachträglich aufwendig saniert werden. Laut Gutachten würde es mindestens 52 Millionen Kronen kosten. 7,2 Millionen für die Sanierungsphase 1 möchte der Schulausschuss schon mal bereitstellen.

Umbau der vorherigen Volksschule am Åbjerg in Krusau, der umstrittene Umzug der Einheiten aus Apenrade (Aabenraa) und dann auch noch ein erforderlicher finanzieller Nachschlag wegen schlechten Raumklimas und schimmelbehafteter Dach- und Wandelemente: Seit der Inbetriebnahme vor knapp drei Jahren ist die Sonder- und Behindertenschule Fjordskole in Krusau ein Zankapfel.

Um ein für alle Mal ein besseres Klima herbeizuführen – nicht nur zwischen den Fraktionen des Stadtrates der Kommune Apenrade – ließ man das Schimmelproblem gleich mehrmals genau unter die Lupe nehmen und einen Maßnahmenkatalog zur Behebung der Probleme erstellen, die unter anderem in einigen Bereichen des Daches, in Keller- und an Wandabschnitten festgestellt wurden.

Geschätzte Sanierungskosten: mindestens 52 Millionen Kronen.

Grünes Licht für erste Phase

Der Schulausschuss befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung mit dem Maßnahmenkatalog und sprach sich dafür aus, 7,24 Millionen Kronen für die Sanierungsphase 1 aus dem Anlagentopf des Finanzausschusses zur Verfügung zu stellen.

Die Phase umfasst Ausbesserungen von Böden, Wänden, Verkleidungen und Lüftungsanlage in betroffenen Trakten, darunter Kellerräume. Vor allem der Abschnitt A soll als Erstes in Schuss gebracht werden.

 

Nach dem Umzug 2019 in die ehemaligen Trakte der Krusauer Schule ist die Behindertenschule „Fjordskolen" wegen Raumklimaproblemen nicht zur Ruhe gekommen. Foto: kjt

Von verschiedenen Seiten ist die Schule als Fass ohne Boden bezeichnet worden. Von Flickschusterei war die Rede, und sogar die komplette Rücknahme des Umzugs war in den Raum geworfen worden.

Der Ausschuss hat sich davon offenbar nicht beeinflussen lassen.

Alle im Ausschuss dafür

„Ich möchte betonen, dass sich der gesamte Ausschuss einig war und alle Mitglieder sich für das Sanierungsprojekt und dessen Finanzierung ausgesprochen haben“, so Ausschussvorsitzender Ramus Elkjær Larsen (Kons.).

Für die einleitende Sanierungsphase 1 sind 5,5 Millionen Kronen vorgesehen. 1,5 Millionen Kronen sind zudem für die Projektierung der nachfolgenden Phasen mit ganz großen Maßnahmen wie Dacherneuerung im Gesamtvolumen von 45,5 Millionen Kronen angesetzt.

Während der Arbeiten in Phase 1, die etwa sechs Monate dauern wird, müssen Klassen umschichtig woanders unterkommen.

Zweitwohnsitz Grenzhallen

Zurückgegriffen werden soll auf Räume der Krusauer Grenzhallen bei einer Monatsmiete von 40.000 Kronen. Bei sechs Monaten Sanierungszeit wären es dann 240.000 Kronen. Summa summarum sind es in der Ausbesserungsphase 1 dann Ausgaben in Höhe von 7,24 Millionen Kronen.

Fjordskole-Trakte am Åbjerg Foto: kjt

Die vorübergehende Auslagerung von Klassen geschehe im engen Austausch mit der Schule, Elternvertretung und Fachleuten.

„Wir wollen sicherstellen, dass die anderweitige Unterbringung so störungsfrei wie möglich abläuft“, unterstreicht der Ausschussvorsitzende.

Das dicke Ende kommt noch

Der größte Batzen der Rundumsanierung steht noch aus. Laut Gutachten müssten Sanierungen in Höhe von 45,5 Millionen Kronen folgen, wobei dann gut und gern 20 Monate lang Klassen woanders unterkommen müssten.

Angedacht ist, die anstehenden Maßnahmen 2023 und 2024 mit jeweils 22 Millionen Kronen in die Wege zu leiten.

Der Ausschuss hat dazu allerdings noch keine Stellung bezogen bzw. Stellung beziehen können.

„Die Sanierungsprojekte und deren Finanzierung für 2023 und 2024 werden an den Stadtrat und dessen nächste Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2023 bis 2026 weitergeleitet“, ergänzt Rasmus Elkjær Larsen.

Hätte, wenn und aber

In jüngster Zeit sorgten Vorwürfe von Stadtratsmitglied Philip Thietje (Venstre) an die Verwaltung für Wirbel, wonach die Politiker zu Beginn des Umzugsprozesses nicht ausreichend über bauliche Mängel informiert worden waren. Die Verwaltung wies die Vorwürfe zurück.

Die Schleswigsche Partei um den Fraktionsvorsitzenden Erwin Andresen hatte sich seinerzeit für den Umzug in die leer stehenden Schulgebäude in Krusau ausgesprochen und unterstützt auch den aktuellen Sanierungskatalog.

„Im Nachhinein hätten wir gern mehr über die Probleme gewusst, um sie rechtzeitiger anzugehen“, sagt Erwin Andresen, macht der Verwaltung allerdings keinen Vorwurf.

„Nein, das wäre völlig falsch. Es war damals nicht nur die Verwaltung, die sich mit den Gebäuden der Krusau Schule auseinandersetzte. Es waren auch Fachfirmen involviert, und es gab Ausschreibungen. Man hätte auch von politischer Seite genauer nachhaken können“, so der SP-Mann.

Probleme mit dem Dach bereits bekannt

„Wir waren uns damals bereits darüber im Klaren, dass die Sanierung des Dachs bevorsteht. Man ging davon aus, dass es nach und nach durchgeführt und aus den Mitteln für Instandhaltung finanziert werden kann“, bemerkt Erwin Andresen.

Er hätte es gern gleich erledigt gesehen, dann wäre zumindest das Dachproblem gelöst und die damit verbundenen Kosten abgehakt.

Leider kamen noch weitere Feuchtigkeitsprobleme durch Mängel in der Gebäudesubstanz dazu, weshalb die Kosten der anvisierten Komplettsanierung in der Summe nun so hoch sind.

Nichtsdestotrotz begrüße auch die SP den Sanierungsplan.

Der Umzug der Fjordskole ist von Problemen überschattet. Foto: kjt

Nachdem man A gesagt hatte, wolle man jetzt auch B sagen mit der Hoffnung, dass die Probleme endlich aus der Welt geschafft werden und keine weiteren unplanmäßigen Kosten auf die Kommune zukommen.

Angeblich keine Gesundheitsgefahr

Wichtig sei dabei zu betonen, so Erwin Andresen, dass die Behörde „Arbejdsmedicinsk Klinik“ versichert hat, dass vom Aufenthalt in den Trakten keine Gesundheitsgefahr ausgeht und der Betrieb weiterlaufen kann.

Die Schulleitung habe die vom Personal geäußerten Probleme mit der Raumluft nichtsdestotrotz stets ernst genommen und ließ sie nie auf sich beruhen. „Dem gebührt Lob“, betont der SP-Politiker.

Wichtig sei zudem festzuhalten, dass der Schulausschuss großen Fokus auf eine schonende und möglichst reibungslose Übergangszeit in anderen Trakten legt. Auch dieser Ansatz sei zu begrüßen, ergänzt Erwin Andresen.

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