Krieg in der Ukraine

Auch Pflegeheim in Tingleff wird Flüchtlingsunterkunft

Auch Pflegeheim in Tingleff wird Flüchtlingsunterkunft

Auch Pflegeheim in Tingleff wird Flüchtlingsunterkunft

Tingleff/Tinglev
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Das alte Pflegeheim „Grønningen" soll ukrainische Flüchtlinge beherbergen (Archivfoto). Foto: kjt

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Das erst seit Kurzem leer stehende Pflegeheim „Grønningen“ wird die Kommune Apenrade vorübergehend Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine als Unterkunft zur Verfügung stellen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des alten Pflegeheims „Grønningen“ in Tingleff sind inzwischen in das fertiggestellte neue Heim am Bürgerhaus in der Ortsmitte gezogen.

Um eine weitere vorübergehende Behausung für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu können, wird die Kommune Apenrade (Aabenraa) das alte Pflegeheim in Tingleff als Unterkunft für Flüchtlinge nutzen, die im Zuge des Sondergesetzes eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten und der Kommune zugewiesen werden. Das hat die Kommune am Freitag bekannt gegeben.

In Bollersleben (Bolderslev) ist das ehemalige Pflegeheim „Midtpunkt“ ebenfalls als Flüchtlingsunterkunft wieder in Betrieb genommen worden.

Man sei bereit, die besonderen Aufgaben zu erfüllen, die die Unterbringung und die Betreuung der Geflüchteten mit sich bringen.

Im Austausch mit den Bürgervereinen

In dem Prozess seien die Bürgervereine „Tinglev Forum“ und „Bolderslev Lokalråd“ eingebunden. Sie hätten ihre Unterstützung unter anderem durch ehrenamtliche Helfer signalisiert.

„Dieser Zusammenarbeit messe ich große Bedeutung bei“, so Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Kons.) in der Mitteilung.

Die Unterbringung im alten „Grønningen" ist als Übergangslösung gedacht. Kommunaldirektor Tom Ahmt: „Bis eine dauerhafte Wohnungsmöglichkeit gefunden ist.“

Man gehe davon aus, dass die Einheiten im alten Pflegeheim in der kommenden Woche hergerichtet sind. Zirka 100 Flüchtlinge können in den Trakten untergebracht werden, so Ahmt auf Anfrage des „Nordschleswigers“.

Zu normalem Alltag verhelfen

Nicht nur die Unterbringung steht im Fokus der Kommune.

„Es bedeutet auch, dass wir den Menschen zu einem möglichst normalen Alltag auf dem Arbeitsmarkt, in Betreuungseinrichtungen und im Schulsystem verhelfen“, ergänzt Bürgermeister Jakobsen.

Die medizinische Abteilung im alten „Grønningen“ bleibt bis auf Weiteres bestehen, so der Hinweis der Kommune.

Wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer der Kommune Apenrade zugewiesen werden, hängt vom Flüchtlingsstrom ab.

Verteilerschlüssel

Laut bisherigen Berechnungen des Ausländer- und Integrationsministeriums würde Apenrade bei 5.000 erteilten Aufenthaltsgenehmigungen anteilig 58 Personen aufzunehmen haben.

Bei 10.000 wären es 117, und bei 20.000 wäre die Kommune laut Verteilerschlüssel für mindestens 233 Ukrainerinnen und Ukrainer zuständig.

Sollten Bürger, Vereine und Unternehmen Anregungen, Vorschläge und Fragen zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge haben, dann können sie sich per E-Mail (ukraine@aabenraa.dk) an die Kommune wenden.  

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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