Wirtschaft und Umwelt

Gewerbegebiet als öffentlich-privates grünes Wissenscenter

Gewerbegebiet als öffentlich-privates grünes Wissenscenter

Gewerbegebiet als öffentlich-privates grünes Wissenscenter

Pattburg/Padborg
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Für das Gewerbegebiet westlich der Autobahn bei Pattburg hat die Kommune Apenrade Besonderes vor. Das Foto zeigt das Modell eines Großlagers, das das Unternehmen „Lastas" dort plant. Foto: Lastas

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Für das neue Industriegebiet westlich der Autobahn bei Pattburg möchte die Kommune Apenrade den Umwelt- und Klimagedanken in den Mittelpunkt stellen und denkt an eine besondere Kooperation.

Pattburg wächst und wächst. Die großen Areale im Gewerbegebiet am Skandinavienvej westlich der Autobahn sind von Unternehmen bereits gekauft oder reserviert worden. Insbesondere die Transportbranche greift auf Flächen zurück.

Die Ansiedlung weiterer großer Industrietrakte stellt die Firmen und nicht zuletzt die Kommune Apenrade (Aabenraa) vor große Herausforderungen, um das Gebiet in Einklang mit der Umwelt und den eigenen Klimazielen zu bringen.

Ableiten von Regenwasser, Grundwassersicherung, Verminderung des CO2-Ausstoßes, Bionervosität und innovative Architektur zum Klimaschutz sind Faktoren, die in dem neuen Gewerbegebiet einfließen sollen.

Auf breiten Schultern

Hierbei schwebt der Kommune vor, eine öffentlich-private Innovationspartnerschaft (OPI) auf den Weg zu bringen, wobei auch die deutsch-dänische Zusammenarbeit eine Rolle spielen soll.

Nach dem Fachausschuss und dem Finanzausschuss hat sich auf der Oktobersitzung nun auch der Stadtrat der Kommune Apenrade mit dem Projekt befasst.

Für die Umsetzung des OPI-Vorhabens werden erst einmal 2 Millionen Kronen zur Verfügung gestellt, wovon jeweils 500.000 Kronen in 2023 und 2024 für einen Arbeitsplatz reserviert werden.

Nach Angaben der Kommune gibt es von verschiedener Seite ein großes Interesse an einer OPI-Partnerschaft für die grüne Entwicklung des Gewerbegebietes West.

Örtliche Transportunternehmen, das Pattburger Transportcenter, das kommunale Versorgungsunternehmen „Arwos“, umwelttechnologische Firmen, Umwelt- und Energieverbände wie „CLEAN“ und „Energy-Cluster“, die Umweltbehörde, die Region Süddänemark und auch das Technologische Institut sowie die Universitäten Kopenhagen und Süddänemark haben demnach signalisiert, an einer innovativen, nachhaltigen und  klimafreundlichen Wirtschaftsentwicklung mitzuwirken und mitzuforschen.

Blaupause für Wirtschaftsentwicklung mit Klimaschutz

Das Industriegebiet soll im Zusammenspiel aller Beteiligten ein Anschauungsobjekt und Blaupause gleichermaßen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung werden, so der Ansatz.

Auf der Stadtratssitzung bemängelten Philip Tietje und Thomas Andresen von der Venstre-Fraktion, dass die Umsetzung kaum oder nur vage beschrieben ist und dass man nicht wisse, wofür genau man das Geld freigibt.

Venstre stellte den Änderungsantrag, dass dem Fachausschuss spätestens Anfang kommenden Jahres ein detaillierter Zeitplan und eine konkrete Prozessbeschreibung vorgelegt werden müssen.

Unter anderem Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Kons.), Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei, Erik Uldal Hansen (Soz.) und Jan Køpke Christensen (Neue Bürgerliche) entgegneten, dass es ein vielversprechendes und innovatives Wirtschaftsentwicklungsprojekt sei und dass es daher sinnvoll ist,  das Geld dafür freizugeben.

Gerade weil es ein besonderes, innovatives Projekt ist, sollte man den Prozess nicht in ein festgelegtes Korsett legen, so der Tenor.

Der Änderungsvorschlag wurde mit 16:15 Stimmen abgelehnt. Dafür hatten die beiden Vertreter der Neuen Bürgerlichen sowie die Oppositionsparteien Venstre und Dänische Volkspartei gestimmt.  

Bei der Abstimmung des eigentlichen Tagesordnungspunktes – Freigeben der 2 Millionen Kronen für den einleitenden Prozess – stimmten schließlich alle 31 Stadtratsmitglieder zu.

 

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