„Ja, man möchte meinen, dass wir Briefmarkensammlerinnen und -sammler eine aussterbende Spezies sind, angesichts der Tatsache, dass immer weniger Briefe verschickt werden. Allerdings sind Online-Börsen und -Messen so gefragt wie nie“, sagt Henrik Laurup Petersen, Vorsitzender des Apenrader Briefmarksammlervereins „Aabenraa Frimærkeklub“.

Was den Reiz des Briefmarkensammelns ausmacht, hat Vereinsmitglied Jürgen Drexel im vergangenen Jahr in einem Interview beschrieben.

Der Apenrader Verein hat gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen nordschleswigschen Vereine für Philatelie in Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) vereinbart, in diesem Jahr erstmals eine gemeinsame Sammlermesse auf die Beine zu stellen. Während der Sonderburger Briefmarkenklub häufiger zu Messen in den Augustenburghallen eingeladen haben, waren die Haderslebener und Apenrader bislang noch nie Veranstalter von solchen Börsen.

Erste gesamtnordschleswigsche Briefmarkenmesse

Die erste nordschleswigweite Messe läuft am Sonntag, 28. Januar, in der Rothenkrughalle vom Stapel. In der Hoffnung, dass man so ein noch größeres Publikum ansprechen kann, haben sich die Briefmarkenklubs darauf verständigt, außer Philatelistinnen und Philatelisten auch Postkarten-, Brief-, Münz- und Geldschein-Sammelnde mit ihrer Messe anzusprechen. Um den Personenkreis noch ein wenig zu erweitern, haben die Veranstalter zudem eine Anzeige in einer norddeutschen Fachzeitschrift geschaltet.

Das hat zumindest dazu geführt, dass ein schleswig-holsteinischer Briefmarkenhändler sich bereits einen Stand gesichert hat. Deshalb sind die veranstaltenden Vereine auch zuversichtlich, dass man einige Sammelnde aus dem Landesteil südlich der Grenze anlocken kann.

Besondere Personengruppe erreichen

„Wir wollen außer dem ausgesprochenen Fachpublikum gerne auch Personen erreichen, die vielleicht eine Sammlung vererbt bekommen haben und einfach nicht wissen, was sie nun damit anstellen sollen. Damit wir diesen Kreis nicht abschrecken, haben wir beschlossen, kein Eintrittsgeld zu verlangen“, unterstreicht Henrik Laurup Petersen.

Bei gleicher Gelegenheit möchte man die Sammelnden, die sich gegenwärtig noch keinem Klub angeschlossen haben, auf die Vorzüge physischer Treffen mit Gleichgesinnten hinweisen. Das fängt beim Fachsimpeln und allgemeinen Netzwerken an und hört bei gegenseitigem Bestaunen neuer Errungenschaften einfach nicht auf.

Nerds finden Nerds

„Größere Sammlermessen, wie die am 28. Januar in Rothenkrug, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Sammlerinnen und Sammler von Briefmarken oder Münzen aus besonderen Sammelgebieten Leute mit dem gleichen oder zumindest ähnlichen Faible finden“, sagt Laurup Petersen. Der Philatelist aus Stübbek (Stubbæk) spricht da aus Erfahrung. Er selbst sammelt Briefmarken aus der Zeit der russischen Valutareform.

Briefmarken sehen nicht nur schön aus, sondern erzählen auch ein Stück Geschichte, wie der Apenrader Klubvorsitzende betont.

180 Ausstellungsmeter

Den Messeveranstaltern ist es bereits gelungen, 100 Stände zu vermieten. „Da ein Stand jeweils aus einem Tisch von 1,80 Metern Länge besteht, lässt sich ja leicht ausrechnen, dass wir schon jetzt auf jeden Fall 180 Ausstellungsmeter vorweisen können. Darunter sind vier reelle Händler und 44 Sammelnde, die auch verkaufen“, erzählt Henrik L. Petersen. Darüber hinaus werden in der Rothenkrughalle viele weitere Tische aufgestellt, an denen die Sammler untereinander tauschen oder einfach netzwerken können.

Da es die erste gesamtnordschleswigsche Sammlermesse dieser Art ist, haben sich die Veranstalter niedrige Ziele gesetzt. „Wir hoffen auf 200 Besuchende. Es dürfen natürlich gern ein paar mehr werden, damit auch noch ein kleiner Überschuss in unsere Vereinskassen gespült wird“, sagt der Apenrader Vorsitzende.

Weitere Informationen erteilen Peter Schaffer Hansen, Hadersleben, unter der Rufnummer +45 6160 7670 und Henrik L. Petersen, Stübbek, unter der Rufnummer +45 6169 7482.