Kultur

Musikvereinigung Nordschleswig: „Kleine“ Messe in großer Besetzung

Musikvereinigung: „Kleine“ Messe in großer Besetzung

Musikvereinigung: „Kleine“ Messe in großer Besetzung

Nordschleswig
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Das Ensemble der Musikvereinigung Nordschleswig mit Susanne L. Heigold (Bildmitte) bei einem Konzert im vergangenen Jahr (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

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Ende Oktober haben Interessierte die seltene Chance, Gioachino Rossinis Messe „Petite Messe solennelle“ zu erleben. In Hadersleben, Apenrade und Lügumkloster geben die Nordschleswigsche Musikvereinigung sowie vier Solistinnen und Solisten ihr Können zum Besten.

An drei Tagen im Oktober führt die Musikvereinigung Nordschleswig die Komposition „Petite Messe solennelle“ von Gioachino Rossini in Nordschleswig auf. Am 26., 28., und 29. Oktober gibt das Ensemble mit dem großen Orchester und vier Solistinnen und Solisten insgesamt drei Konzerte. Die Musikerinnen und Musiker der Inszenierung kommen von nördlich und südlich der Grenze.

Die Aufführung der „Petite Messe solennelle“ von Gioachino Rossini findet unter der Leitung der Dirigentin Susanne L. Heigold statt, die seit 2013 als Musikkonsulentin des Bunds Deutscher Nordschleswiger für die Gestaltung des Musiklebens in der Minderheit zuständig ist. Sie blickt bereits voller Vorfreude auf das bevorstehende Ereignis:

„Es ist ein spannendes Stück, das selten aufgeführt wird, erst recht mit Orchester. Denn es ist eigentlich eine Messe, die für Chor, Solisten, zwei Pianos und Harmonium geschrieben ist.“

„Diese Messe hat etwas opernhaftes“

Auch auf die Frage, warum sie sich für dieses Stück entschieden habe, kann sie, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, beantworten:

„Ich entscheide das nicht alleine. Zunächst mache ich mir ein Bild davon, was die Gruppe kann und welche Stücke ihnen vielleicht guttäten. Die schlage ich dann meinem Vorstand vor. Dieses Stück habe ich ausgewählt, weil ich es sehr mag. Es ist facettenreich, lebendig und auch ganz anders geschrieben als andere Stücke dieses Genres. Diese Messe hat etwas opernhaftes, und das ist für Messen total untypisch. Besonderes spannend sind ein großes Orgel-Solo (in Apenrade wird sogar ein Harmonium spielen, Anm. d. Red.) und ein ganzer Satz, in dem nur der Chor und die Solisten, ohne Orchester, singen.“

Es ist ein spannendes Stück, das selten aufgeführt wird, erst recht mit Orchester.

Susanne L. Heigold

 

Veranstaltungsorte dieser Konzerte sind am Donnerstag, 26. Oktober, Beginn 19.30 Uhr, der Dom zu Hadersleben (Haderslev), am Sonnabend, 28. Oktober, ab 16 Uhr Sønderjyllandshallen Apenrade (Aabenraa), und am Sonntag, 29. Oktober, ab 16 Uhr, die Kirche zu Lügumkloster (Løgumkloster).

Die „Petite Messe solennelle“ wird in Fachkreisen als eine „bemerkenswerte Vertonung des katholischen Messetextes“ beschrieben. Das Stück wurde 1863 uraufgeführt. Das Wort „petite“ (klein) im Titel ist eher ironisch zu verstehen; auch, weil das Stück insgesamt 90 Minuten dauert.

Rossinis Selbstironie spiegelt sich in Werken wider

Zur Entstehungszeit der Messe, so sagt man, habe ein „musikalischer Größenwahn“ um sich gegriffen. Jedes Werk habe mindestens „grande“ (groß) zu sein gehabt. Generell sei Rossini ein ziemlich selbstironischer Typ gewesen, weiß Heigold zu berichten. „Das spiegelt sich auch in seinen Werken wider“, erklärt sie.

Rossini habe, so berichten Kenner, den Sängerinnen und Sängern in seinen Kompositionen viel Raum gegeben. Heigold berichtet von ganzen Geschichten, die Rossini auf unkonventionelle Weise mit seiner Musik erzähle. 

Die Solistinnen und Solisten dieser Inszenierung sind Anna Maria Wierød, Sopran; Cornelia Sonnleithner, Alt; Thilo Cubsch, Tenor und Nikolaus Fluck, Bass.

Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn. Die Karten kosten 150 Kronen und sind am Eingang zu erwerben. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende können das Konzert kostenlos genießen.

Mehr zum Konzert und zur Musikvereinigung hier.

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