Sie sehen ein wenig aus wie Käfige mit durchsichtiger Wand, sind in Dänemark aber beliebt und weiter auf dem Vormarsch: Padeltennis-Plätze. Über zwei solche Spielfelder verfügen nun auch die Krusauer Grenzhallen. Padel bzw. Padeltennis ist eine Kombination aus Tennis und Squash.

„Wir konnten die Bahnen leider noch nicht eröffnen, da noch einige Dämpfer zum Schutze des Glases eingebaut werden müssen. Nach den Ferien sollte es aber bald losgehen“, sagt Dan Andresen, Centerleiter der Krusauer Grenzhallen vor den nagelneuen „Käfigen“ mit markantem blauen Kunstrasen.

In der einen der drei großen Sporthallen ist Platz für die Padeltennis-Anlage mit dem Ziel abgezweigt worden, das Aktivitätsangebot des Krusauer Multicenters auszubauen.

„Anfangs wurde noch überlegt, solche Plätze draußen zu errichten. Sie sind dann aber drinnen in einer der Hallen gebaut worden und dadurch das gesamte Jahr über nutzbar“, erläutert der Grenzhallenchef.

Nur die eine Hallenhälfte belegt

„Die Hallenhälfte neben der Padeltennis-Anlage ist nach wie vor nutzbar. Kinderhandball, Gymnastik oder auch Badminton auf zwei Spielfeldern sind dort möglich. Man kann entsprechende Hallenzeiten buchen. Leute könnten ja sowohl Badminton- als auch Padeltennis-Felder buchen und eine Doppelveranstaltung daraus machen“, erwähnt Dan Andersen mit einem werbewirksamen Augenzwinkern.

Man hoffe, dass die Anlage gut angenommen wird. „Wir haben uns für zwei Doppelfelder entschieden. Es gibt kein Einzelfeld. Pro Bahn sind somit immer vier Spielerinnen und Spieler in Aktion. Man kann auch Einzel spielen, aber dafür ist das Feld ziemlich groß“, so der Centerleiter. 10 mal 20 Meter misst ihm zufolge ein Doppelfeld. Ein Einzelfeld wäre 20 mal 6 Meter groß.

Zusammenspiel mit Tennissparte

Man habe sich beim Padeltennis-Projekt mit der Tennissparte des örtlichen Sportvereins „Bov IF“ zusammengetan. Mitglieder des Vereins können die Plätze zu etwas günstigeren Preisen nutzen.  „Angedacht ist zudem, dass der Klub Schnuppertraining für Mitglieder und für andere Interessierte anbietet“, erwähnt Dan Andresen.

Um die Padelbahnen zu mieten, ist keine Mitgliedschaft erforderlich. „Jeder kann über unser Buchungssystem einen Platz oder gleich beide Plätze mieten“, betont der Hallenchef. Das Buchungsportal werde demnächst freigeschaltet.

Interessant ist die Padeltennis-Anlage in Krusau vor allem auch für Leute südlich der Grenze, die die neue Sportart mal ausprobieren oder regelmäßig spielen wollen. Verglichen mit der Verbreitung von Padeltennis-Anlagen in Nordschleswig, herrscht im nördlichen Schleswig-Holstein gähnende Leere. Lediglich in Nordfriesland ist eine Anlage auf einer Padeltennis-Karte vermerkt.

Katzensprung von Flensburg entfernt

Mit Krusau gibt es in unmittelbarer Nähe zu Flensburg und Umgebung nun eine Alternative. Krusau liegt quasi nur einen Steinwurf von der Grenze entfernt. Von Flensburg ist man in wenigen Minuten dort.

„Wir würden uns natürlich freuen, wenn auch Leute südlich der Grenze unsere Padeltennis-Anlage nutzen“, sagt Dan Andresen.

„Wir werden das Buchungssystem und den Bezahlmodus entsprechend anpassen und Informationen auch auf Deutsch geben. Unsere Anlage könnte auch für Touristen interessant sein, die hier Urlaub machen. Wir möchten auf den umliegenden Campingplätzen daher auf die Bahnen hinweisen.“

Von morgens bis spät abends

Buchbar werden die Plätze von 8 bis 23 Uhr sein. Bis 17 Uhr kostet eine Stunde 130 Kronen, in den Abendstunden bis 23 Uhr zahlt man 180 Kronen, die die Spielerinnen und Spieler unter sich aufteilen können. Hat eine Gruppe „Auswechselspieler“ dabei, die sich ablösen, wird es pro Kopf entsprechend günstiger.

Die speziellen Schläger mit gelöcherter Schlagfläche können in den Grenzhallen ausgeliehen werden. Dort kann man auch die etwas weicheren Tennisbälle bekommen, muss diese aber kaufen.

Rabatt in Aussicht

„Sollte die Anlage viel genutzt werden, schweben uns Preisnachlässe vor. Denkbar ist eine Monatspauschale oder eine günstigere Zehnerkarte.“

Padeltennisspielende haben zu den Nutzungszeiten auch zu später Stunde Zugang zum Gebäude. „Mit der Buchung wird ein Code zugemailt, mit dem man die Eingangstür öffnen kann“, erklärt der Centerleiter.

Großzügige Sponsoren

650.000 Kronen haben die beiden Bahnen gekostet, die auf einem zusätzlichen Hallenboden verankert worden sind.

„Dank großer Unterstützung von etlichen Sponsoren konnte das Projekt umgesetzt werden. Das hätte der Grenzhallen-Trägerverein allein nicht schaffen können“, erwähnt Dan Andresen mit Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer.

Er selbst habe Padeltennis noch nie richtig gespielt, gesteht der Centerleiter. „Aber das könnte sich ja bald ändern“, so Andresen mit einem Schmunzeln.