Der Senior der Nordschleswigschen Gemeinde, Pastor Matthias Alpen, hat ein Wort für die Geschehnisse der vergangenen Woche: Ohnmacht. Dies sei das Wort, was die Menschen, mit denen er gesprochen habe, häufig benutzt hätten, wenn sie über den Angriff Russlands auf die Ukraine sprachen.

Ole Cramer, Pastor der Nordschleswigschen Gemeinde im Pfarrbezirk Tingleff sagt: „Unser Weltbild ist zusammengebrochen. Es stimmt, wir sind in einem anderen Europa aufgewacht.“ Auch die Konfirmanden beschäftigen sich mit dem Krieg im Osten Europas. Angst und Sorge um die Zukunft begleiteten sie in diesen Tagen, so die Pastoren. Sie schauen auf Leid und Zerstörung in der Ukraine, und dieser Blick sei schon entmutigend.

Der Schock sitzt tief

So sitzt der Schock sitzt tief. „Man denkt, als bewege man sich in einem luftleeren Raum, beschreibt Matthias Alpen seine Gedanken. Für ihn persönlich sei es sehr schwer, das Leid, das er in den Bildern sehe, zu ertragen. Die Drohungen und Anfeindungen aus dem Mund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hätten ihn schwer erschüttert.

Das Reden über den Krieg und seine Gedanken dazu mitzuteilen helfe, so die Pastoren. Beide waren sich nicht sicher, ob sie es beim kürzlichen Fastelavn-Gottesdienst den Krieg ansprechen sollten; sie entschieden sich dafür und die Kinder und die Eltern seien dafür dankbar gewesen.

Am Freitagvormittag gab es eine Friedensandacht in Tingleff (Tinglev). Das Pastorenehepaar Astrid und Ole Cramer wendete sich in einer weiteren Friedensandacht dann an die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Tingleff, um Worte zu finden. Das kommende Wort zum Sonntag wird sich auch mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigen.