Kommunalpolitik

Aus überschüssiger Erde soll ein Naherholungsgebiet werden

Aus überschüssiger Erde soll ein Naherholungsgebiet werden

Aus überschüssiger Erde soll ein Naherholungsgebiet werden

Apenrade/Bodum
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Im rot gekennzeichneten Bereich soll das Naherholungsgebiet bei Bodum entstehen. Foto: Sweco

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Das Apenrader Unternehmen Meldgaard ist für seine nachhaltige Ausrichtung bekannt. Jetzt hat der Betrieb Pläne, Erde bei Bodum zu lagern und dort später ein Naherholungsgebiet zu schaffen. Bürgerinnen und Bürger bekommen bald die Möglichkeit, sich an der Gestaltung des Projektes zu beteiligen.

Was soll mit Erde geschehen, die auf Bauplätzen abgetragen wird, aber nicht weiterverwendet werden kann? Dieser Frage steht der Abfall- und Entsorgungsspezialist Meldgaard in Apenrade tagtäglich gegenüber.

Jetzt soll aus dieser Erde eine Naturlandschaft werden, so die Pläne des Unternehmens. Bei Bodum, am Møgelmose, liegt ein Gebiet, das Meldgaard als mögliche Lagerstätte für Erde der Kategorien 0 bis 2 ausersehen hat. Bisher wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt. In der Mitte liegt ein Teich, der einigen Tierarten Lebensraum bietet.

Nördlich der Bodum Bygade liegt Møgelmose (Bildschirmfoto). Foto: Aabenraa Kommune

Auf diesem Areal soll eine Naturlandschaft entstehen, die noch mehr Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet als bisher. Zudem könnte für Menschen ein Erholungsort entstehen.

Meldgaard hat vom Architekten-, Ingenieur- und Planungsbüro „Sweco“ einen Vorschlag ausarbeiten lassen, wie das Gebiet wirtschaftlich genutzt und trotzdem einen Mehrwert für die Natur und die in der Umgebung lebenden Menschen werden kann.

Erst Lager, dann Naturgebiet

„Sweco“ ist ein Unternehmen, das sich auf nachhaltige Planung spezialisiert hat. So gehören unter anderem CO₂-neutrale Transportmöglichkeiten zu den Aufgabengebieten. Außerdem ist es beratend bei der „Energieinsel“ (Energiøen) in der Nordsee tätig.

Das Unternehmen hat einen Vorschlag ausgearbeitet, der dem kommunalen Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume bei der jüngsten Sitzung vorgelegt wurde. Auf dem 66 Hektar großen Areal soll überschüssige Erde von Bauprojekten gelagert werden. Die Erde, es handelt sich dabei um reine bis leicht verunreinigte Erde, wird so deponiert, dass später daraus eine Hügellandschaft entsteht. Der kleine See in der Mitte bleibt dabei als Wasserspeicher erhalten.

Die Skizze zeigt die drei Entwicklungsphasen für das Gebiet (Bildschirmfoto). Foto: Aabenraa Kommune
Die Skizze gibt einen Überblick über die Landschaft „Møgelmose“ nach der Renaturierung (Bildschirmfoto). Foto: Aabenraa Kommune

Haben sich Pflanzen und Tiere später auf dem angelegten Gebiet angesiedelt, werden Wanderpfade und ein Aussichtspunkt für Besuchende angelegt. Aus der Deponie wird ein Naturgebiet mit Platz für die Menschen.

Möglichst große Rücksicht auf Anwohnende

Allerdings müssen die umliegend lebenden Menschen mit mehr Verkehr rechnen. Etwa 10 bis 25 Lastwagen werden täglich dort Baustellenerde anliefern. Der „Sweco“-Plan sieht jedoch vor, die Anwohnenden weitestgehend vor Belästigungen zu schützen. So werden zu den Häusern hin Erdwälle angelegt, und auch eine neue Zufahrtsstraße von der Bodum Bygade ist geplant.

Keine Gefahr für die Umwelt

Schmale Gräben sorgen dafür, dass Oberflächenwasser gesammelt und gezielt abgeleitet wird. So kommt kein Schmutzwasser in umliegende Bereiche. Zudem wird die angelieferte Erde untersucht, um sicherzustellen, dass keine schweren Verunreinigungen vorhanden sind.

Auch das Grundwasser werde durch die Deponie nicht gefährdet, heißt es in der Projektbeschreibung.

Das Projekt geht demnächst in die Anhörung (høringsfase). Dort ist auch die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt, die dazu Ideen, Vorschläge und Kritikpunkte einbringen können. Zudem wird zu einem Bürgertreffen eingeladen. Das Datum dafür steht noch nicht fest, wird jedoch zeitnah öffentlich bekannt gegeben.

 

 

 

 

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