Dänische Geschichte

Waren die Schurken vielleicht doch Helden?

Waren die Schurken vielleicht doch Helden?

Waren die Schurken vielleicht doch Helden?

Apenrade/Aabenraa
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Asser Amdisen ist heute Direktor des dänischen Segelschulschiffes „Georg Stage“. Foto: Lindhardt og Ringhof

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Das neueste Buch des ehemaligen Leiters des Apenrader Schifffahrtsmuseums, Asser Amdisen, befasst sich mit fünf dänischen Staatsmännern, die in die dänische Geschichtsschreibung zumindest als kontroverse Personen, häufig sogar als Verräter eingingen.

Fakten zum Buch:

Titel: Skurke & helte
Verlag: Lindhardt og Ringhof
Autor: Asser Amdisen
Seitenzahl: 352 Seiten
Preis: 299,95 Kronen
Erscheinungsdatum: 17. März 2022

„Skurke & helte“ (deutsch: Schurken & Helden) ist das neueste Buch, das der Historiker Asser Amdisen im dänischen Verlag „Lindhardt og Ringhof“ Mitte März veröffentlicht. Der ehemalige Leiter des Schifffahrtsmuseums in Apenrade befasst sich in diesem Werk mit den fünf Staatsmännern Corfitz Ulfeldt, Peder Griffenfeld, J. F. Struensee, J. B. S. Estrup und Erik Scavenius, die als größte Schurken in der dänischen Geschichte gelten.

Aber waren sie wirklich Bösewichte und Verräter, oder waren sie in Wirklichkeit rationale und geradezu kluge Menschen, die eigentlich nur das Beste wollten? Mit anderen Worten: Waren sie tatsächlich Schurken, oder waren sie vielleicht doch in Wahrheit verkannte Helden?

Foto: Lindhardt og Ringhof

Aus dem heutigen Blickwinkel

Da man im Nachhinein immer klüger ist, hat sich Asser Amdisen erlaubt, diese fünf Staatsmänner, ihre Taten und Aussagen von der heutigen Warte aus zu betrachten. Die Kriterien für einen schlechten oder verräterischen Staatsmann haben sich über die Jahre bzw. über die Jahrhunderte doch gewandelt.

Amdisen hat sich die persönliche Geschichte der fünf Männer und deren Lebenswirklichkeit in der Retrospektive angeschaut. Warum haben sie in jener Situation so und nicht anders gehandelt? Was wären die Alternativen gewesen? Können wir heute daraus lernen? Das sind alles Fragen, mit denen sich der Historiker in diesem Buch befasst hat.

Aus der Geschichte lernen

„Eines, was wir aus der Geschichte lernen können, ist, dass ungeachtet wie sicher und erfüllt von Wissen und Glauben die Menschen gewesen sein mögen, so wird ihr Wirklichkeitsverständnis von der Zeit überholt. Das sollte uns dazu veranlassen, dass wir unserem eigenen Wirklichkeitsverständnis gegenüber kritischer sein und uns weniger hochnäsig geben sollten, wenn uns Kritik entgegengebracht wird, oder wenn wir auf Menschen treffen, die andere Haltungen oder Weltbilder haben, als wir selbst“, schreibt Asser Amdisen in seinem Buch.

Populärer Geschichtsunterricht

Amdisen ist heute Direktor des dänischen Segelschulschiffes Georg Stage und Vorsitzender der Volkshochschule Brandbjerg Højskole bei Jelling, macht aber gern „Exkursionen“ in die moderne Medienwelt. Vor einigen Jahren generierte ein Youtube-Video Zigtausende Klicks in Dänemark, als er vermochte, in einem Programm des öffentlich-rechtlichen Radios den meist jüngeren „P3“-Hörerinen und Hörern einen historischen Crashkurs zu geben, indem er die Geschichte Dänemarks in etwa drei Minuten zusammenfasste.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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