Natur und Umwelt

Sturm: Was wird aus den Storchennestern?

Sturm: Was wird aus den Storchennestern?

Sturm: Was wird aus den Storchennestern?

Schmedagger/Smedager
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Das Herrichten von Storchennestern könnte vergebens gewesen sein. Sturmböen drohen, das Stroh wegzuwehen (Archivfoto). Foto: DN

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Die vorhergesagten Orkanböen könnten dem Storchenverein und ehrenamtlichen Nestherrichtern einen Strich durch die Rechnung machen. Gerade erst frisch in Nestern gepacktes Stroh oder auch altes aus den Vorjahren droht davonzufliegen. Eine Abdeckung in luftiger Höhe ist nicht umsetzbar.

Die  jüngsten Sturmwarnungen beunruhigen unter anderem auch den dänischen Storchenverein „storkene.dk“, der sich um die Wiederansiedelung des Storches bemüht und landesweit mithilfe vieler ehrenamtlicher Helfer Nester errichtet bzw. herrichtet.

Da die Storchensaison unmittelbar bevorsteht, sind viele Behausungen im ganzen Land mit frischem Stroh versehen worden.

Die Arbeit in luftiger Höhe, die nur mit Kran zu bewältigen ist, könnte wegen des gemeldeten Sturms mit Orkanböen zunichtegemacht werden. Das frisch verlegte Stroh und auch älteres aus den Vorjahren droht, weggeweht zu werden.

Die vielen ehrenamtlichen Nestbauer müssten mit dem Herrichten der Nester dann nach dem Sturm von vorn beginnen. Dabei ist Eile geboten, denn die ersten aus dem Süden kommenden Störche sind in Dänemark bereits gesichtet worden.

Storchhochburg

Zu einer kleinen Nesterhochburg hat sich der Raum Tingleff (Tinglev) gemausert. Neben Schmedagger, wo schon seit Jahren Störche hausen und brüten, haben sich unter anderem auch Brauderup (Brodrup), Uk (Uge) und Renz (Rens) als Niststätten angeboten.

Die vielen Nester mit einer Abdeckung zu schützen, kommt aus praktischen und zeitlichen Gründen nicht infrage.

Besonders anfällig bei Sturm sind Storchennester, in die ganz frisches Stroh hineingelegt worden ist (Archivfoto). Foto: DN

Dem Storchenverein und seinen Mitstreitern bleibt nichts anderes übrig, als die Daumen zu drücken.

Das Nest in Schmedagger soll als Gradmesser dienen, zumal dort über eine Webkamera die Lage zu beobachten ist.  

„Schmedagger gehört zu den Nestern, die neues Stroh bekommen haben. Wenn dieses Nest den Sturm überstehen sollte, dann stehen die Chancen gut, dass die meisten anderen verschont bleiben. Prekär wird es in Nordschleswig allerdings für das Nest in Ruttebüll, das mit seiner Lage an der Westküste dem Sturm besonders stark ausgesetzt ist“, so Mogens Lange, stellvertretender Vorsitzender des Storchenvereins, zum „Nordschleswiger“.

Überprüfung mit Drohnen

Um nach dem Sturm nicht bei jedem der rund 100 bezugsfertigen Nester im Land mit Kran nach dem Rechten schauen zu müssen, schwebt dem Verein vor, mit Kamera ausgestattete Drohnen einzusetzen.

Das Erneuern von frischem oder auch älterem Stroh dauert an sich nicht lange. Es müsse aber immer ein Kran her, was die Sache kompliziert und nervig mache, ergänzt der Storchenfachmann.

„Es bleibt daher zu hoffen, dass möglichst viele Nester den Sturm überstehen und nicht neu hergerichtet werden müssen“, so Lange.

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