Grenzhandel
Deutsche kaufen ihr Feuerwerk in Dänemark
Deutsche kaufen ihr Feuerwerk in Dänemark
Deutsche kaufen ihr Feuerwerk in Dänemark

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Aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein kommen Kunden über die deutsch-dänische Grenze, um sich mit Feuerwerk einzudecken. Das Verkaufsverbot in Deutschland lässt den Feuerwerks-Grenzhandel explodieren.
Für 400 Euro habe er Feuerwerk gekauft, berichtet ein Deutscher, der ganz aus Lübeck nach Apenrade (Aabenraa) gekommen ist, um sich mit Raketen und anderer Pyrotechnik einzudecken. Aus den Medien habe er von der Möglichkeit erfahren, berichtet er.

In Deutschland ist der Verkauf von Feuerwerk nämlich verboten. Es soll damit vermieden werden, dass sich Menschen durch das Abfeuern von Feuerwerk und Knallern verletzen und die durch die vielen Corona-Kranken belasteten Krankenhäuser noch weiter an ihre Grenzen zu bringen.
Fluch und Segen
Was für die deutschen Pyrotechnik-Verkäufer ein Fluch ist, ist für die dänischen Händler und Hersteller ein Segen, denn viele Menschen aus den nördlichen Bundesländern, wie der Kunde aus Lübeck, der seinen Namen jedoch nicht in der Zeitung lesen möchte, fahren über die Landesgrenze und kaufen in Dänemark ihr Feuerwerk für Silvester. Das Abbrennen ist in Deutschland nämlich nicht verboten, nur der Verkauf.
Und das Schlupfloch entdecken immer mehr Deutsche, wie unter anderem Noah Iversen berichtet. Er verkauft für das Unternehmen „Thansen" Raketen und Co. aus einem Zelt auf dem Apenrader Ringreiterplatz heraus. „Es ist ein Teil deutscher Kunden, den wir bedienen“, sagt er. Wie viele es genau sind, könne er jedoch nicht einschätzen.

Auch Søren Petersen vom Aalborger Feuerwerkshersteller „AFAC“ steht mit drei Mitarbeitern in einem großen Zelt auf dem Ringreiterplatz und bietet alle Arten Raketen und Feuerwerksbatterien nebst Verkleidung an. „Hier sehen wir einen Teil deutscher Kunden“, erklärt er auf Anfrage des „Nordschleswigers“, „doch in Pattburg, wo wir auch eine Verkaufsstelle haben, ist der Anteil viel höher. Die Nähe zur Grenze ist der Grund“, berichtet er.
Er schätzt, dass es sich um etwa 80 Prozent handelt, die aus Deutschland kommen, um in Dänemark zu kaufen.
Zwar haben auch in den Jahren zuvor schon Deutsche ihre Raketen im dänischen Grenzland gekauft, „weil die Auswahl größer ist“, wie Pyrotechniker Petersen weiß. „Doch durch das Verbot sind es doch viel mehr geworden.“