Recycling

Trennung leichtgemacht: Provas setzt auf Pink

Trennung leichtgemacht: Provas setzt auf Pink

Trennung leichtgemacht: Provas setzt auf Pink

Hadersleben/Haderslev
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Provas-Direktor Esge Homilius stellte im Beisein der Zusammenarbeitspartner von Arwos in Apenrade, hier zu sehen mit Direktor Ole Damm, das neue Müllkonzept vor. Rechts im Bild ist Abteilungsleiterin Malene Staub zu sehen, die für den täglichen Betrieb zuständig ist. Foto: Ute Levisen

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64.000 Recycling-Tonnen von Privathaushalten müssen ausgetauscht werden: Was wie ein Fünf-Jahresplan scheint, wird die kommunale Versorgungsgesellschaft Provas im kommenden Frühjahr in Angriff nehmen und umsetzen. Statt zwei werden die Einwohner künftig drei Tonnen zur Abfalltrennung bekommen – mit bunten Deckeln. Das hat einen Grund.

Zum Frühling kommt Farbe in die Abfallsortierung der Kommune Hadersleben. Am Donnerstag stellten Vorstand und Direktion von Provas die neuen Recycling-Tonnen vor, die ab April 2022 an die 64.000 Privathaushalte in der Großkommune ausgeliefert werden.

Hadersleben und Apenrade Hand in Hand

Dabei waren Repräsentanten der Apenrader Versorgungsgesellschaft Arwos, denn beide Kommunen arbeiten mit Blick auf die neuen Trennbehälter zusammen: Apenrade und Hadersleben haben sich einen Berater geteilt und auch die Ausschreibung des neuen Abfalltrennsystems gemeinsam vorgenommen.

„Dadurch haben wir schätzungsweise ein paar 100.000 Kronen gespart“, sagt Carsten Jürgensen, der als Abteilungsleiter bei Arwos zuständig für die Bereiche Abfall und Deponie ist.

Bürgermeister H. P. Geil war bei der Präsentation des neuen Abfallsystems ebenfalls dabei. Foto: Ute Levisen
Carsten Jürgensen von Arwos (links) erläuterte die Vor- und Nachteile der Farbgebung des Sortiersystems. Foto: Ute Levisen
Arwos und Provas haben bei dem neuen Trennsystem eng zusammengearbeitet. PWS Danmark ist Teil der Kooperation. Rechts im Bild ist PWS-Direktor Kjeld Jensen zu sehen. Foto: Ute Levisen

Sortierung so einfach wie möglich

Im Unterschied zur Kommune Apenrade setzt die Domstadtkommune bei ihrem Sortiersystem auf Farbe – unter anderem auf Pink, wie Provas-Direktor Esge Homilius erläutert: „Wir wollen unseren Bürgern die Trennung so einfach wie möglich machen.“

Tatsächlich ist es für Kinder, aber auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen anhand der farblichen Unterteilung der einzelnen Sortierkammern einfacher, Müll zu sortieren, weiß Flemming Pedersen aus Erfahrung. Er ist Distriktchef bei PWS Danmark, die die Sortierbehälter herstellt. Der Mutterkonzern, ESE World, hat seinen Stammsitz in Deutschland.

Apenrade setzt auf Graphit – Hadersleben auf Pink. Foto: Ute Levisen

Grau oder Pink?

Die Kommune Apenrade vertraut bei ihrem System auf die Grau-Nuance Graphit – mit Blick auf die Wiederverwertung gilt diese Lösung bislang als die umweltfreundlichere: „Wir können die Behälter zu fast 100 Prozent wiederverwerten“, so Pedersen. Bei farbigen Deckeln sei die Recyclingquote längst nicht so hoch.

In fünf Jahren wird sich zeigen, welche Farbgestaltung die bessere ist: Dann wird die Abfallsortierung – und nicht zuletzt deren farbliche Gestaltung – auf den Prüfstand gestellt.

So wird in Zukunft sortiert

Das Folketing hat im Vorjahr im Zuge der Umsetzung des EU-Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft den Klimaplan der dänischen Regierung verabschiedet. Dieser sieht das Unterteilen von Abfall in zehn verschiedene Fraktionen vor und tritt zum 1. Juli in Kraft.

Ab 2022 erhält jeder Haderslebener Haushalt drei Tonnen, die in jeweils zwei Fraktionen unterteilt sind.

Restmüll und Essensreste müssen voneinander getrennt werden. Die zweite Ressource-Tonne ist Papier & Pappe sowie Metall & Glas vorbehalten.

Neu ist die dritte Tonne: Sie enthält einen Raum für harte und weiche Plastikgegenstände sowie ein Fach für Getränkekartons. Letztere enthalten Kunststoff und Alureste, die für die Wiederverwertungsindustrie besonders attraktiv sind – unter der Voraussetzung, dass sie in hohem Umfang für das Recycling gesammelt werden können.

 

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