Mobilität

Ohne zu schwitzen mit dem Rad zur Arbeit: E-Bikes in Dänemark immer beliebter

Ohne zu schwitzen mit dem Rad zur Arbeit: E-Bikes in Dänemark immer beliebter

E-Bikes in Dänemark immer beliebter

Ritzau/ket
Kopenhagen
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2022 war ein weiteres Rekordjahr mit mehr als 120.000 importierten E-Bikes (Archivbild). Foto: Unsplash/KBO Bike

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Die Zahl der importierten Elektrofahrräder ist in den vergangenen fünf Jahren um über 200 Prozent gestiegen. Einer der Hauptgründe für diesen Anstieg ist, dass mittlerweile Menschen aller Altersgruppen das Fortbewegungsmittel nutzen. Welche Vorteile ein E-Bike bietet, weiß der dänische Fahrradhändlerverband.

Immer mehr Radfahrerinnen und Radfahrer sind mit einem E-Bike unterwegs. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der importierten Elektrofahrräder um mehr als 200 Prozent gestiegen, so die Zahlen von Danmarks Statistik.

Einer der Hauptgründe für diesen Anstieg ist, dass sich das Kundensegment erweitert hat. Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen kaufen jetzt Elektrofahrräder, so Thomas Johnson, Direktor des dänischen Fahrradhändlerverbandes.

Image des E-Bikes hat sich verändert

„Grob gesagt, hat sich das Elektrofahrrad von einem ‚Oma-Opa-ähnlichen‘-Fahrrad mit einer großen, sichtbaren Batterie zu leichteren und designorientierten Fahrrädern entwickelt, bei denen die Batterie so gut integriert ist, dass sie oft kaum oder gar nicht sichtbar ist. Und das spricht das jüngere Kundensegment an, weil die Fahrräder schicker geworden sind. Aber auch, weil sie ein echtes Bedürfnis erfüllen“, sagt er.

Im Jahr 2017 wurden rund 40.000 Elektrofahrräder importiert, im Jahr 2022 waren es rund 120.000. Im Vergleich dazu ist die Zahl der importierten regulären Fahrräder in diesem Zeitraum zurückgegangen, übersteigt aber immer noch bei Weitem die Zahl der E-Bikes.

Im Jahr 2017 wurden etwas mehr als eine halbe Million Fahrräder importiert, während es im Jahr 2022 rund 380.000 waren.
 

Die Zahlen geben an, wie viele Fahrräder nach Dänemark importiert werden, nicht wie viele tatsächlich verkauft werden. Es gibt keine Gesamtzahlen für den Verkauf von Fahrrädern und Elektrofahrrädern an Verbraucherinnen und Verbraucher in Dänemark.

Als Alternative zu Auto, Bus und Bahn

Die Fahrradgeschäfte stellen fest, dass Elektrofahrräder viele verschiedene Kundenbedürfnisse erfüllen. Der gemeinsame Nenner ist jedoch, dass es zu einer Alternative zu anderen Verkehrsmitteln geworden ist, sagt Thomas Johnsen.

Oft ist das E-Bike auch ein Ersatz für ein zweites Auto.

Thomas Johnsen, Direktor des dänischen Fahrradhändlerverbandes

„Wenn man 15 Kilometer zur Arbeit fahren muss und nicht verschwitzt ankommen will, dann ist das Elektrofahrrad eine gute Möglichkeit, das Fahrrad anstelle von Auto, Bus oder Bahn zu nehmen. Oft sind es auch Familien, die sich ein Elektrofahrrad kaufen, zum Beispiel mit einem Anhänger, um die Kinder abzuholen und den Einkauf zu erledigen und so vielleicht den Kauf eines Autos zu vermeiden. Oft ist das E-Bike auch ein Ersatz für ein zweites Auto“, sagt er.

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Branchenverband: Trend wird sich in Zukunft fortsetzen

Der Fahrradhändlerverband erwartet, dass in den kommenden Jahren noch mehr Menschen Elektrofahrräder kaufen werden.

„Es gibt so viele Vorteile, die ein Elektrofahrrad mit sich bringt, und diese Vorteile werden in den kommenden Jahren noch zunehmen. Wenn man sich die Niederlande anschaut, die Dänemark in Sachen Radfahren immer etwas voraus sind, so sind dort inzwischen mehr als 50 Prozent der verkauften Fahrräder elektrisch. Was in den Niederlanden geschieht, geschieht in der Regel mit etwas Verzögerung auch in Dänemark, also ist dies eindeutig die Entwicklung, die wir in Dänemark erwarten“, sagt Thomas Johnsen.

Auch in Deutschland hatte fast jedes zweite verkaufte Fahrrad im vergangenen Jahr einen Elektromotor.

Gegenwärtig macht die Zahl der Elektrofahrräder etwa 24 Prozent des Gesamtfahrradbestands in Dänemark aus.

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