Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 29. Oktober 2023“

Das Wort zum Sonntag, 29. Oktober 2023

Das Wort zum Sonntag, 29. Oktober 2023

Pastor Axel Bargheer, Kopenhagen
Axel Bargheer
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag, 29. Oktober 2023, von Axel Bargheer, Pastor der Deutsch Reformierten Kirche in Kopenhagen

„Ich freue mich, wenn es regnet, …

… denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“. Dies ist einer der bekanntesten Aphorismen des Münchener Komikers und Wortakrobaten Valentin Ludwig Fey, besser bekannt als Karl Valentin.

Und recht hat er! Ohne Regen gäbe es bei uns keine grünen Wälder, und unsere Felder würden keinen Ertrag bringen. Andrerseits, Dauergrau und durchgehenden Nieselregen will doch auch keiner haben, oder?

Aber das ist auch gar nicht der Kern dieses Karl Valentin-Zitats. Ihm geht es um die Haltung zu dem, was wir nicht verändern können. Nur die wenigsten können, wenn es regnet, dorthin fliegen, wo die Sonne scheint – und auch das wäre nur scheinbar eine Lösung und Flucht vor der Realität. Nein, in diesem Satz geht es um den Umgang mit dem, was ist, und darum, dass wir erkennen, was sich verändern lässt und was nicht.

Wir laufen Gefahr, nicht nur Kraft und Energie, sondern auch Lebenszeit zu vergeuden, wenn wir den unabänderlichen Dingen zu viel Raum in unserem Leben geben. Ja, auch sie können für uns wichtig sein, aber auf welche Art wir uns von ihnen bestimmen lassen, das können wir zu einem guten Teil selbst bestimmen.

Es gibt genug, was unseren Einsatz lohnt und was hilft, damit sich unser Leben – und das Leben um uns herum – bewährt und keinen Schaden nimmt. Es gibt genug, was veränderbar ist und was sich mit unserer Hilfe zum Besseren entwickeln kann.

Wir stehen uns aber selbst im Weg, wenn wir uns an den Dingen abarbeiten, die wir nicht verändern können. Und das hat – auch das sagt uns das Valentin-Zitat – eben auch Auswirkungen auf unsere Freude am und im Leben.

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