Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 19. Februar 2023“

Das Wort zum Sonntag, 19. Februar 2023

Das Wort zum Sonntag, 19. Februar 2023

Pastor Jonathan von der Hardt
Jonathan von der Hardt Pastor
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag, 19. Februar 2023, von Pastor Jonathan von der Hardt, Kelstrup

Sei mir ein Fels!

Wir feiern diesen Sonntag in der Kirche den Sonntag „Estomihi“, den letzten Sonntag vor der Passionszeit, die bis zum Ostersonntag am 9. April geht. Die Passionszeit ist die Vorbereitungszeit auf Ostern, doch vor dieser Zeit steht der Sonntag Estomihi.

Estomihi ist lateinisch und bedeutet: Sei mir. Wer soll da was sein? Es handelt sich um ein Zitat aus einem Psalm, einem Jahrtausende alten Gebet, und im Zusammenhang heißt das Zitat: Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!

Wir wissen nicht, in welcher Situation das ursprünglich gebetet wurde. Aber wir alle kennen Situationen, in denen wir uns gerne in eine Schutzburg zurückziehen würden. Die letzten Jahre mit Corona und dem Ukrainekrieg haben uns allen deutlich gemacht, wie verletzlich unser Leben in Frieden und Gesundheit ist. Und wir alle haben auch noch unsere persönlichen Sorgen und Nöte. Wir können uns nicht einfach aus diesem Leben mit all seinen Anforderungen zurückziehen in eine heile, konfliktfreie Welt.

Aber mitten in dieser ungeborgenen Welt können wir bei Gott Frieden und Geborgenheit erleben. Wir können uns an ihn klammern, so wie der Beter im Psalm das tut. Wir können uns in seine Liebe verkriechen wie in eine Burg, mitten im Leben können wir unter dem Schatten seiner Flügel Zuflucht nehmen, wie es in einem anderen Psalm heißt.

Martin Luther hat das bekannte Kirchenlied geschrieben „Ein feste Burg ist unser Gott“. Selbst wenn die Sprache dieses Liedes uns heute fremd ist: Die Grundaussage bleibt. Bei Gott sind wir geschützt und geborgen, mitten in dieser schutzlosen Welt. Nicht, dass uns dann nichts Schlimmes mehr passieren kann. Aber wir sind mit dem, was uns passiert, nicht länger allein. Gott ist an unserer Seite und Gott leidet sogar mit uns. Wenn das keine tröstliche Vorstellung ist!

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