Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

DN
Apenrade/Aabenraa
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Foto: Lukas Schulze/dpa (Symbolfoto)

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Ziel: Eine Million Elektroautos

In Dänemark soll bis 2030 jedes dritte Auto mit Strom betrieben werden. Das hat die Regierung in ihrem Entwurf zur Klimapolitik festgelegt, der am Dienstag vorgestellt wurde. Erreicht werden soll dies durch Steuervergünstigungen. So sollen Elektroautos zwar nicht wieder, wie dies bis 2017 der Fall war, von der Zulassungssteuer befreit werden. Dafür sollen Freibeträge die Zulassungssteuern in den kommenden beiden Jahren jedoch de facto aufheben. Wie nach 2020 weiterhin für Wachstum am E-Auto-Markt gesorgt werden soll, soll eine Kommission erörtern. Kritiker befürchten zu große Unsicherheit bei Verbrauchern und Lieferanten angesichts der aus ihrer Sicht unsicheren Rahmenbedingungen.

Polizei will Videokameras registrieren

Die dänische Polizei richtet eine Bitte an die Bürger und Unternehmen  Dänemarks:  Sie sollen ihre fest installierten Videokameras registrieren lassen. Die Polizei hofft der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge bei Ermittlungen auf eine schnelle Übersicht brauchbarer Überwachungsbilder. Ein Probephase in Kopenhagen habe sich bewährt, erklärt Polizeirat Niels Kristoffersen. „In mehreren Fällen zeigten sich  private Videokameras als besonders nützlich”, sagt er. Er unterstreicht aber auch, dass die Polizei jederzeit einen richterlichen Beschluss für den Zugang zu Überwachungsmaterial brauche.

Kurioser Fall: Mutter zapfte ihrem Sohn Blut ab

Einer 36-jährigen Frau aus Skjern im Westen Jütlands wird vorgeworfen, ihrem Sohn zwischen 2012 und 2017 alle zwei Wochen durch einen einoperierten Venenkatheter einen halben Liter Blut abgezapft zu haben. Der Junge war knapp ein Jahr alt, als die Misshandlung angefangen haben soll, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

CBS stellt Zusammenarbeit mit Danske Bank ein

Die Copenhagen Business School (CBS) wird in Zukunft nicht mehr mit der in einen Geldwäsche-Fall verwickelten dänischen Großbank Danske Bank zusammenarbeiten. Das berichtet die Wirtschaftszeitung finans.dk. „Es herrscht kein Zweifel darüber, dass die Chefetage der Bank ihre Mitarbeiter und die gesamte dänische Gesellschaft betrogen hat. Dieses Verhalten soll kein Vorbild für unsere Studenten sein“, erklärt CBS-Rektor Per Holten-Andersen.

Die Danske Bank finanziert derzeit Forschungsprojekte an der CBS im zweistelligen Millionenbereich.

Export-Rückgang im August

Trotz des weltweiten wirtschaftlichen Aufschwungs ist der Warenexport aus Dänemark im August gefallen. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik. Demnach büßte der Export 1,9 Prozent ein, während der Import um ein Prozent zulegte. „Angesichts des soliden Wachstums in den USA und Europa hätten wir erwartet, dass der Export höher liegen würde. Die dänische Krone ist derzeit aber sehr wirtschaftsstark, weshalb es dänischen Unternehmen schwerfällt, ihre Waren im Ausland zu verkaufen“, erklärt der Ökonom des Wirtschaftsverbandes Danks Erhverv, Kristian Skriver.

2.000 Kronen Abwrackprämie auf alte Öfen

Wer seinen alten Ofen gegen einen neuen austauscht, erhält von der Regierung einen Zuschuss von 2.000 Kronen. So steht es laut DR Nyheder in dem neuen Klima- und Luftpaket geschrieben, das die Regierung am Dienstagvormittag präsentiert.

Klimavorschlag: Landwirtschaft kann aufatmen

Die dänische Regierung wird im Klimavorschlag, der am Dienstag präsentiert wird, offenbar auf die Transportbranche fokussieren. Somit wird die als Umweltsünder zuvor kritisierte Landwirtschaft nicht mit weiteren Umweltregeln belastet, berichtet die Tageszeitung Politiken. Laut Regierung müsse erst untersucht werden, wie die Landwirtschaft klimafreundlicher gestaltet werden könne, bevor der Export und die Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt werden.  

Flüchtlinge: Lange Wartezeiten auf permanente Aufenthaltsgenehmigung

Flüchtlinge in Dänemark müssen im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, Norwegen oder den Niederlanden, bis zu fünf Jahre länger auf eine permanente Aufenthaltsgenehmigung warten. Das zeigt eine neue Analyse der Rockwool-Stiftung, die die Ansprüche der einzelnen Länder an die Flüchtlinge untersucht hat. Darüber hinaus sollen sich Flüchtlinge in Dänemark über einen längeren Zeitraum selbst versorgen können und ihre Sprachkenntnisse verbessern. „Die Analyse zeigt uns, dass Dänemark in Bezug auf Flüchtlinge weitaus strengere Gesetze als andere Länder hat“, erklärt der Forschungsleiter der Stiftung, Jacob Arendt Nielsen, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“