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Katalanen wurden ausspioniert

Katalanen wurden ausspioniert

Katalanen wurden ausspioniert

Madrid/Barcelona/Brüssel
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Mithilfe einer Spionagesoftware wurden offenbar die Mobiltelefone von über 60 Aktivisten der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung ausgespäht. (Symbolbild) Foto: niekverlaan/pixabay

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Aus Israel stammt die Software „Pegasus“, mit deren Hilfe Handy gehackt werden können. Nun wurden offenbar Dutzende Anführer der katalanischen Separatistenbewegung abgehört. Spanien gerät unter Verdacht.

Medienberichten zufolge sollen Dutzende Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung mithilfe der Software „Pegasus“ ausspioniert worden sein. Die Berichte berufen sich auf Erkenntnisse der in Toronto, Kanada, ansässigen Forschergruppe Citizen Lab.

Die Spionagesoftware dient dazu, Mobiltelefone zu hacken und abzuhören. Spanische Behörden stehen in Verdacht, hinter der Spionage zu stehen. Der israelische Hersteller der Software vertreibt diese nach eigenen Angaben nur an staatliche Stellen. Laut „Deutscher Welle“ können mithilfe von „Pegasus“ Daten entwendet, der Speicher ausgelesen sowie Kamera und Mikrofon ohne Wissen des Nutzenden aktiviert werden.

Spanien will kooperieren

Wie „tagesschau.de“ berichtet, versicherte eine Regierungssprecherin, Spanien habe nichts zu verbergen und werde mit der Justiz kooperieren. Ohne richterliche Anordnung werde kein Gespräch abgehört.

Rasmus Andresen EU-Abgeordneter der Grünen, schreibt in einer Stellungnahme: „Die Software, die zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt werden sollte, wird missbraucht, um die politische Opposition und Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien zu überwachen und einzuschüchtern.“ Ein solches Ausspähen unterminiere die Demokratie und das Vertrauen in rechtsstaatliche Prozesse und dürfe nicht folgenlos bleiben, so Andresen.

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