Lokalpolitik

„Stilles Örtchen“ am Hafen geht erneut in die Verlängerung

„Stilles Örtchen“ am Hafen geht erneut in die Verlängerung

„Stilles Örtchen“ am Hafen geht erneut in die Verlängerung

Hadersleben/Haderslev
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Ein WC-Haus mit Duschen und behindertengerechten Toiletten am Hafen ist ein langgehegter Wunsch vieler Bürger. Foto: Ute Levisen

Ein Service-Gebäude am Hafen ist ein lang gehegter Wunsch von Bürgern – und nicht zuletzt von Touristen, die den Hafen oft und gern nutzen. Der Weg für das "Stille Örtchen" war geebnet, die Investitionssumme bewilligt. Doch die Politiker haben die Rechnung ohne die Hochkonjunktur im Bauwesen gemacht.

Auf der jüngsten Sitzung des Stadtrates sorgte gerade der Investitionsrahmen für dieses „Stille Örtchen“, das überdies behindertengerecht und mit Duschen ausgestattet werden soll, für Diskussionen.

Wohl hatte der Stadtrat bereits auf seiner Juni-Sitzung eine Bausumme in Höhe von einer Million Kronen für das Vorhaben bewilligt. Allein die nachfolgende Ausschreibung hatte gezeigt, dass das Projekt mit dem preisgünstigsten Angebot diese Summe um 0,65 Millionen Kronen überschreitet – und dies ungeachtet der Tatsache, dass die Politiker ihr Ambitionsniveau für das WC- & Duschhäuschen durch das Weglassen einzelner Toilettenanlagen bereits nach unten justiert hatten.

„Stilles Örtchen“ in der Warteschleife

„Das Service-Gebäude wird bestimmt nicht billiger, wenn wir noch länger warten“, warnte Lone Ravn (Sozialdemokratie) in einem leidenschaftlichen Plädoyer für einen schnellstmöglichen Bau des überfälligen Örtchens am Pakhuskajen. Will heißen: sofort!

Mit einer Gegenstimme beschlossen die Politiker, den Bau des WC-Gebäudes auf das nächste Jahr zu verschieben und es dann mit anderen Projekten am Pakhuskajen erneut öffentlich auszuschreiben. Der Investitionsrahmen für den Pakhuskajen beläuft sich auf insgesamt fünf Millionen Kronen, verteilt auf eine Million im laufenden und vier Millionen Kronen im kommenden Jahr.

 

Grünes Licht gaben die Politiker für die Abschaffung des ursprünglich als bewahrenswert eingestuften roten Hauses am Hafen. Jetzt steht einem Abriss nichts mehr im Wege – es sei denn, es findet sich doch noch ein Käufer. Foto: Ute Levisen

Grünes Licht für ersten Schulneubau seit 40 Jahren

Zudem gaben die Politiker – diesmal einmütig – grünes Licht für den Bau der Schule in der Südstadt, dem ersten Schulneubau der Kommune seit 40 Jahren. Ein Änderungsvorschlag von (Lehrer) Jon Krongaard (Dänische Volkspartei), die geplanten offenen Lernumfelder in kleinere Einheiten aufzuspalten, in denen sich auch Schüler mit besonderen Herausforderungen geborgen fühlen könnten, wurde niedergestimmt.

Ein denkwürdiger Tag war der Dienstag auch für die Betreiber von Gammelbro Camping: Der Stadtrat verabschiedete einmütig einen Flächennutzungsplan, welcher der Anlage eines öffentlich zugänglichen Schotterweges als Ersatz für den jetzigen, der mitten über den Campingplatz verläuft, den Weg ebnet. Das Küstendirektorat hatte eine Sondergenehmigung erteilt, da der Weg in der Strandschutzlinie liegt.

Weg mit Aktien in „schwarzer Energie“

Eine Mitgliedsinitiative von Bent Iversen (Volkssozialisten) spaltet den Stadtrat in zwei Lager. Er schlägt vor, kommunale Aktien in Firmen abzustoßen, die die Hälfte ihres Umsatzes mit fossilen Brennstoffen erwirtschaften, vier Prozent des Gesamtportfolios von 380 Mio. Kronen.
Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei) unterstützt die Initiative:

„Wir haben finanziell nichts zu verlieren – dafür alles zu gewinnen. Ich ärgere mich“, schloss Leth, „dass ich nicht selbst auf diese Idee gekommen bin.“

Das Anliegen wird nun an den Finanzausschuss überstellt.

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Kirsten Bachmann