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Ruhiger Franzose lässt sich nicht aus der Fassung bringen
Ruhiger Franzose lässt sich nicht aus der Fassung bringen
Ruhiger Franzose lässt sich nicht aus der Fassung bringen
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Sønderjyske-Verteidiger Maxime Soulas ist die Ruhe in Person, nicht nur außerhalb des Platzes, sondern auch auf dem Spielfeld. Eine bewusste Entscheidung des 24-jährigen Franzosen, auf dem Platz kaum Gefühle zu zeigen.
Maxime Soulas machte nicht die großen Schlagzeilen, als er im Sommer 2021 im Tauschgeschäft mit Pierre Kanstrup von Erstdivisionär Fremad Amager kam. Seine Verpflichtung wurde irgendwie am Rande notiert, während andere Neuzugänge aus dem Ausland das Prädikat Hoffnungsträger aufgedrückt bekamen.
Das Sommertransferfenster 2021 war katastrophal und wird als eine der Gründe für den Superliga-Abstieg in die Geschichtsbücher von Sønderjyske eingehen. Fast alle Einkäufe von damals sind wieder weg, doch Maxime Soulas ist hängen geblieben und hat sich als wertvoll herausgestellt.
Kaum Platz für Gefühle
Erst schien er als Ergänzungsspieler vorgesehen, doch egal, wer ihm vor die Nase gesetzt wurde, stand er seitdem meistens in der Startelf, obwohl er weiterhin nicht groß auffällt.
Der 24-jährige Franzose ist die Ruhe in Person, nicht nur außerhalb des Platzes, sondern auch auf dem Spielfeld. Manchmal hat man das Gefühl, dass sein Puls nie in den dreistelligen Bereich kommt, egal, wie heiß es im Spiel hergeht. Eine bewusste Entscheidung, auf dem Platz kaum Gefühle zu zeigen.
„Meine Natur ist es, ruhig zu sein. Das heißt nicht, dass es nicht im Inneren brodelt. Ich kann im Laufe des Spiels auch wütend werden, aber ich versuche es nicht zu zeigen. Manche zeigen alle ihre Gefühle, aber ich versuche es ganz bewusst zu vermeiden. Einige Gegenspieler suchen die Schwachstellen, um einen zu provozieren oder aus der Fassung zu bringen. Es ist immer gut, ruhig zu bleiben“, sagt Maxime Soulas zum „Nordschleswiger“.
Irgendwie passt der ruhige, besonnene Typ besser zum kühlen Norden als zum heißblütigen Südeuropa, aber dass der 24-Jährige aus dem Süden Frankreichs über Eindhoven und Kopenhagen in Hadersleben gelandet ist, ist schon ungewöhnlich.
Revolutionäre in Frankreich
„Es ist eine gute Frage, wie ein Franzose in Dänemark landet. Ich war in Montpellier und hatte einen niederländischen Berater, den ich immer noch habe. Er hat mir vorgeschlagen, ein Probetraining bei PSV Eindhoven zu absolvieren“, erzählt Soulas, der von 2016 bis 2019 beim niederländischen Traditionsklub unter Vertrag stand: „Nach meiner Zeit in der PSV Academy war es wichtig für mich, dass ich in einer ersten Mannschaft Einsatzminuten bekomme und dass ich eine andere Art von Fußball kennenlerne. Fremad Amager hat sich sehr um mich bemüht, und danach habe ich den nächsten Schritt nach oben zu Sønderjyske gemacht“, sagt der Franzose, der große kulturelle Unterschiede ausgemacht hat.
„In Dänemark und in den Niederlanden sind die Leute sehr respektvoll, halten sich an Regeln. In Frankreich, und nicht zuletzt in Südfrankreich, sind wir mehr wie Revolutionäre, und das spiegelt sich auch auf dem Platz wider“, sagt Maxime Soulas.
Das Interview wird auf Englisch geführt, der Franzose spricht aber nach knapp vier Jahren in Dänemark ein ausgezeichnetes Dänisch.
„Ich spreche Dänisch, aber es ist für mich noch einfacher, mich auf Englisch verständlich zu machen. Ich spreche aber mit den Eltern meiner Freundin Dänisch“, fügt der 24-Jährige auf Dänisch hinzu.
Der nächste Verfolger wartet
Der Innenverteidiger mag Dänemark und die Superliga, ist aber offen für bessere Ligen. Vorerst konzentriert er sich jedoch darauf, mit Sønderjyske den Superliga-Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen.
„Wir haben zum Auftakt gegen AaB eine gute Leistung hingelegt, obwohl der Start ins Spiel nicht gut war. Das Wichtigste war die Antwort nach dem 0:2-Rückstand. Wir sind wieder zurückgekommen und hatten sogar noch die Chance auf ein drittes Tor“, meint Maxime Soulas vor dem Heimspiel am Sonnabend ab 15 Uhr gegen den vielleicht hartnäckigsten Verfolger Vendsyssel FF.
„Das ist ein sehr wichtiges Spiel gegen einen der anderen Aufstiegskandidaten. Wir wollen zeigen, dass wir besser sind“, so der Franzose.