Es ist ein kleiner Schritt in Richtung Normalität. Modegeschäfte, Elektronikmärkte und weitere Läden dürfen ab Montag wieder öffnen – sofern ihre Verkaufsfläche nicht größer als 800 Quadratmeter ist.

Im Citti-Park fallen Intersport, CB Mode und der Media-Markt aus diesem Raster. Bei den Verantwortlichen überlegt man deshalb, bestimmte Abteilungen für den Kundenverkehr abzusperren, um sich so auf die erforderliche Verkaufsfläche zu verkleinern.

Am Donnerstagabend bestätigte Ministerpräsident Daniel Günther, dass Verkleinerungen der Verkaufsflächen möglich sind. Vor dem Statement des CDU-Landeschefs hatte man sich bei der Stadt Flensburg noch zurückhaltend gegeben. „Wir sind derzeit noch in einem Zwischenschritt und schauen aufmerksam nach Kiel“, erklärte Stadtsprecher Clemens Teschendorf. Voraussichtlich am Freitag wird die Stadtverwaltung eine neue Allgemeinverfügung veröffentlichen.

Deutlich weniger Besucher

Beim Citti-Park war der Aderlass in den vergangenen Wochen groß. Wie in ganz Deutschland durften nur Geschäfte öffnen, die Waren zur Deckung des täglichen Bedarfs anbieten. Am Ende kamen täglich kaum noch 3000 Besucher in das Shoppingcenter. Zum Vergleich: Vor der Corona-Krise waren es teilweise mehr als zehn Mal so viele.

Was jedoch weiter fehlen wird, sind die Kunden aus Dänemark. Allein ohne sie ist der Umsatz um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Besonders bitter für die Händler: Gerade rund um den Gründonnerstag kommen besonders viele Dänen nach Flensburg, um hier einzukaufen. „Ostern sind eigentlich die verkaufstärksten Tage im Jahr“, so Barth. Der Centermanager richtet nun jedoch den Blick in die Zukunft. „Wir sind froh, mit der Botschaft rauszugehen, dass wir wieder da sind.“

Zurückhaltung in der „Flensburg-Galerie“

Deutlich mehr Betrieb wird ab Montag auch in der „Flensburg-Galerie“  herrschen. Hier liegt lediglich der Elektronikmarkt „Saturn“ bei über 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Auch er könnte bei einer Verkleinerung zum Wochenbeginn wieder den Betrieb aufnehmen. 

In der „Flensburg-Galerie“ haben aktuell lediglich Rewe, Netto, die Drogerie Müller, die Easy-Apotheke, Wolsdorff Tobacco und die Bäckerei Thaysen geöffnet. „Wir sind im Moment ein reiner Nahversorger“, so Centermanager Oliver Grünwald. Sitzgelegenheiten wurden abgesperrt, damit die Kunden nur für das Nötigste in dem Center verweilen. Die Besucherzahl hat sich auf 4000 bis 5000 pro Tag reduziert. Vor der Krise war sie um ein Vielfaches höher.

Kritik von der IHK Flensburg

Bei der IHK Flensburg ist man derweil von der 800-Quadratmeter-Regelung enttäuscht. „Es ist eine Sache, die wir nicht nachvollziehen können. Warum ausgerechnet 800 Quadratmeter. In größeren Geschäften lässt es sich doch eher sicherstellen, dass der Kontakt der Kunden nicht auf engem Raum erfolgt“, so Pressesprecherin Petra Vogt.