Ostern ist vorbei, Schokohasen und bunte Deko-Eier sind längst aus Häusern und Vorgärten verschwunden. Doch für Jörn Engler, Theologischer Vorstand des Diakoniewerks Kropp, dauert die Osterzeit noch an, und zwar bis Pfingsten. Darauf macht ein großes Banner mit der Botschaft „Der Herr ist auferstanden“ vor Haus Kana aufmerksam. Der liturgische Ostergruß ist Ausgangspunkt einer österlichen Freiluft-Galerie auf dem Gelände des Diakoniewerks, die noch bis Pfingsten jede Woche um eine Botschaft ergänzt wird.

140 Bilder von Künstlern mit und ohne Handicap

Drei der acht geplanten Stationen entlang der Johannesallee sind bereits aufgebaut. Zwischen den Bäumen steht in Sichtweite von Haus Kana das auf drei Banner gedruckte Gedicht „Osterspaziergang“ aus Goethes Faust – ergänzt um ein farblich passendes Bild, das aus der Artothek des Schleswiger Museums für Outsiderkunst stammt. Zu dieser Sammlung gehören über 140 Bilder von Künstlern mit und ohne Handicap, die ausgeliehen oder gekauft werden können.

Gedichte aus unterschiedlichen Epochen

Ziel sei es, Lebensgedanken mit Bildern zu verbinden, erklärt Jörn Engler, der dafür gemeinsam mit den vier Pastorinnen des Diakoniewerks – Claudia Zabel, Barbara Landa, Susanne Klöpper und Heike Tamminga-Boyke – Gedichte aus unterschiedlichen Epochen ausgesucht hat. Die letzte Station soll am Fachkrankenhaus aufgestellt werden.

Flexibles System aus bedruckten Planen

Die Idee für die Galerie unter freiem Himmel stammt von der Schleswiger Tauwerkfabrik Oellerking. 2017 hat Annette Oellerking zeitgenössische Gedichte auf wetterfeste, farbige Planen gedruckt und in Schleswig präsentiert. Daraus entwickelte sich ein flexibel einsetzbares System unter Verwendung von Spannrohren, die normalerweise zur Befestigung der Planen an Lastwagen genutzt werden. Inzwischen finden sich die bedruckten Planen nicht nur im Bibelgarten oder auf dem Domfriedhof in Schleswig, sondern auch in Kropp.

Die Ausstellung steht einen Sommer lang in Kropp

Die Ausstellung soll den Sommer über zu sehen sein. Im Anschluss könne sie auf Wanderschaft gehen und auch an anderen Standorten des Diakoniewerks zu sehen sein, meint Jörn Engler. Zudem überlege man bereits, „mit welchen Inhalten und für welche Aktionen wir das System künftig noch nutzen können“, ergänzt er.