Umbaumaßnahmen

Das Friesenmuseum bekommt mehr Platz und ein Café

Das Friesenmuseum bekommt mehr Platz und ein Café

Das Friesenmuseum bekommt mehr Platz und ein Café

Christel Leipersperger-Nielsen/shz.de
Wyk auf Föhr
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Bevor die Arbeiten beginnen konnten, wurde das Haus Anfang des Jahres leer geräumt. Foto: len

Die Umbauarbeiten im Haus Jansen konnten endlich beginnen. Das alte Handwerkerhaus wird nun Teil des Wyker Museums.

Von ersten Konzepten bis zur Realisierung dauerte es Jahre, doch nun kann die Sanierung des direkt neben dem Friesenmuseum gelegenen Haus Jansen beginnen, das  dann Teil des Wyker Museums wird.

 „Das Museum wird für unsere Besucher noch attraktiver, wir können neue Interessierte generieren und Platzprobleme lösen.“ Diese Feststellung von Jutta Kollbaum-Weber, der Leiterin des  Friesenmuseums, zu den Auswirkungen einer Sanierung des Hauses Jansen ist nicht in der neueren Zeit gefallen, sondern bei der Versammlung des Museumszweckverbandes im Jahr 2016. Die Fragen der Finanzierung schienen da im wesentlichen geklärt, und man rechnete damit, dass die Maßnahme im Jahr 2017 beginnen würde. Seinerzeit hatte sich dieses Vorhaben beim Wettbewerb  um das Westküsten-Förderprogramm „Tourismus- und Energiekompetenzregion (ITI) behaupten können.  Tatsächlich sind aber inzwischen vier Jahre ins Feld gegangen, in deren Verlauf weitere Konzepte erstellt und viele Gespräche geführt worden sind, während das etwa 100 Jahre alte Gebäude dringend auf seine Sanierung wartete.

Wir sind Fachleute, was Verzögerungen angeht.

Christian Roeloffs, Vorsitzender Museumszweckverband

„Wir sind Fachleute, was Verzögerungen angeht“, meinte einmal auch Verbandsvorsteher Christian Roeloffs. Doch nun ist es soweit, nach dem Ausräumen der Hauses und dem Abriss des Anbaus, in dem unter anderem Reste einer alten Druckerei untergebracht waren, haben Arbeiter  begonnen, das ehemalige Handwerkerhaus des Malermeisters Jansen, das inzwischen Bestandsschutz genießt, zu einem vollwertigen Teil des Friesenmuseums umzuwandeln. Dazu wird das Haus  praktisch entkernt, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden, wobei aber die Raumaufteilung unverändert bleibt. 

Museumsleiterin Jutta Kollbaum-Weber zeigt die Pläne. Foto: Christel Leipersberger-Nielsen

Im Erdgeschoss ist ein Museumscafé auf Selbstbedienungsbasis geplant, während das Obergeschoss überwiegend als Magazin genutzt werden und dabei die umfangreiche Sammlung der einzelnen Teile der friesischen Tracht aufnehmen soll. Es als offiziellen Ausstellungsraum zu nutzen scheitert daran, dass diese Räume nicht barrierefrei zu erreichen sind.  Möglich ist dies jedoch im Erdgeschoss und hier plant Jutta KollbaumWeber die Einrichtung einer interaktiven Schau „Tradition und Identität von Föhr“, wofür die Konzepterstellung an eine Hamburger Firma vergeben wurde.

Kosten sind gestiegen

Die Kosten für das Projekt waren Anfang des Jahres 2017 mit 560.000 Euro beziffert worden. 2019 ging Amtsdirektor Christian Stemmer, der sich intensiv in die Planungen eingeklinkt hatte, von Kosten in Höhe von  800.000 Euro aus. Inzwischen hat sich die notwendige Investition auf 850000 Euro erhöht. Darin sind allerdings auch zusätzliche Posten wie  neue Installationen, das Mobiliar und ganz besonders die energetische Sanierung des Gebäudes enthalten. Dazu gehören unter anderem Dämmung und Isolierung sowie die technische Voraussetzung, Erdwärme nutzen zu  können.

Fördermittel und Sponsoren

Diesen gewaltige Batzen  können das Friesenmuseum und sein Zweckverband natürlich nicht so einfach stemmen. Doch inzwischen steht die Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fest. Für die energetische Optimierung sind knapp 192200 Euro und für die touristische Inwertsetzung rund 187100 Euro zu erwarten. Weiter will sich die Eilun-Feer-Stiftung von Sven Paulsen, dem Neffen von Newton Paulsen, dem früheren Vorsitzenden des Museumsvereins und  großem Gönner des Museums, mit einer großzügigen Summe beteiligen und auch der Zweckverband weist entsprechende Mittel in seinem Haushalt für 2021 aus. Wenn dann die Sanierung des Hauses Jansen abgeschlossen ist und die geplanten Außentoiletten erstellt sind, sollen, wie Jutta Kollbaum-Weber berichtet, auch die Außenanlagen neu gestaltet werden, womit das 1989 erworbene Jansen-Grundstück und das Gebäude eine Bereicherung des Friesenmuseums sein werden.

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