Mordanschlag

Japans Ex-Regierungschef Abe nach Mordanschlag gestorben

Japans Ex-Regierungschef Abe nach Mordanschlag gestorben

Japans Ex-Regierungschef Abe nach Mordanschlag gestorben

dpa
Tokio
Zuletzt aktualisiert um:
früheren rechtskonservativen japanischen Regierungschef Shinzo Abe musste nach einem Anschlag ins Krankenhaus. Foto: Maurizio Gambarini/dpa

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Gegen 11.30 Uhr Ortszeit fallen in der japanischen Stadt, sie treffen den früheren Regierungschef Shinzo Abe. Einige Stunden später folgt die Meldung: Der 67-Jährige ist tot.

Der frühere japanische Regierungschef Shinzo Abe ist erschossen worden. Der 67 Jahre alte Politiker habe einen Mordanschlag in der Stadt Nara am Freitag nicht überlebt, berichteten japanische Medien übereinstimmend.

Täter festgenommen

Ein Japaner hatte am Vormittag gegen 11.30 Uhr Ortszeit mit einer offenbar selbstgebauten Waffe auf offener Straße zwei Schüsse auf den rechtskonservativen Politiker abgefeuert, als dieser gerade eine Wahlkampfrede hielt. Bei dem Attentäter soll es sich um ein 41 Jahre altes früheres Mitglied der Selbstverteidigungsstreitkräfte Japans handeln. Er sei «unzufrieden» mit Abe und habe ihn «töten» wollen, wurde der Mann nach seiner Festnahme vom Sender NHK zitiert.

Abe regierte Japan von Dezember 2012 bis September 2020, er war damit der am längsten amtierende Premier des Landes. Unter ihm rückte Japan nach Meinung von Kritikern deutlich nach rechts. Der 67-Jährige gehörte zu den entschiedenen Verfechtern einer Revision der pazifistischen Nachkriegsverfassung des Landes. Wirtschaftlich wollte er mit seiner «Abenomics» getauften Wirtschaftspolitik aus billigem Geld, schuldenfinanzierten Konjunkturspritzen und dem Versprechen von Strukturreformen Japan aus der wirtschaftlichen Stagnation führen.

Der Anschlag in einem der sichersten Länder der Welt, das über ein äußerst scharfes Waffengesetz verfügt und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Schusswaffen verfolgt, schockierte nicht nur die Menschen in Japan. Der Anschlag geschah kurz vor Wahlen zum Oberhaus des Parlaments an diesem Sonntag. «Es ist ein Angriff auf die parlamentarische Demokratie und kann nicht toleriert werden», sagte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Hiroyuki Hosoda. Abes Nachfolger und Parteifreund Fumio Kishida verurteilte den Anschlag aufs «Schärfste».

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