Corona-Pandemie

Touristenattraktionen erleben ersehnte Rückkehr deutscher Gäste

Touristenattraktionen erleben ersehnte Rückkehr deutscher Gäste

Touristenattraktionen erleben Rückkehr deutscher Gäste

nlm/Ritzau
Kopenhagen
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Die Corona-Pandemie hat für einen deutlichen Gäste-Rückgang in dänischen Vergnügungsparks gesorgt. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

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Die 50 beliebtesten dänischen Touristenattraktionen wurden in den vergangenen zwei Jahren halb so oft besucht wie noch vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Vor allem fehlten in den beiden Jahren deutsche Gäste, die jedoch seit Anfang dieses Jahres wieder vermehrt zurückkommen und Tickets kaufen.

Im Vergleich zum Jahr 2019 – vor der beginnenden Corona-Pandemie – ging der Ticketverkauf bei den 50 populärsten Touristenattraktionen in Dänemark im Jahr 2021 um 47 Prozent zurück. Dies zeigt eine Analyse der Tourismusorganisation „VisitDenmark".

14,6 Millionen Gäste bei den dänischen Top-50-Attraktionen

Insgesamt besuchten 14,6 Millionen Gäste die 50 größten Touristenattraktionen Dänemarks im Jahr 2021. Dies entspricht einem Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem es zum ersten Corona-Lockdown kam.

Vergnügungs- und Wasserparks waren 2021 am beliebtesten

Nur Vergnügungs- und Wasser-Freizeitparks durften sich im vergangenen Jahr über eine zunehmende Gäste-Anzahl im Vergleich zum Jahr 2020 freuen. Doch auch hier kamen weiterhin nur halb so viele Besuchende wie vor der Corona-Pandemie.

Dänische Badeländer wurden während der vergangenen zwei Jahre noch mit am häufigsten besucht. Foto: Ritzau/Scanpix – Free

Vor allem wurden die dänischen Touristenattraktionen 2020 und 2021 seltener von internationalen Gästen aufgesucht – in erster Linie den zuvor zahlreich erschienenen Deutschen.

Deutsche wieder vermehrt in dänischen Vergnügungsparks

„Die Vergnügungsparks in Dänemark haben 2020 aufgrund von Corona-Beschränkungen und Reiserestriktionen ein grauenvolles Jahr erlebt. 2021 haben wieder viele dänische Gäste die Parks besucht und in diesem Jahr sieht die Entwicklung bisher wirklich sehr positiv aus. Seit diesem Jahr kommen auch viele Deutsche und Holländer zurück. Wir spüren, dass die Leute wieder Lust auf begeisternde Erlebnisse mit ihren Familien haben“, freut sich der Sekretariatschef von „Foreningen af Forlystelsparker i Danmark“, Kristian Nørgaard.

Macht die Inflation den nächsten Strich durch die Rechnung?

Obwohl im ersten Halbjahr 2022 viele deutsche Gäste nach Dänemark reisten und die Top-Touristenattraktionen besuchten, muss sich bezüglich der Tourismusbranche aber weiterhin Sorgen gemacht werden, wie der Direktor von „Top Attraktioner“, Morten Strange, berichtet. Dies liegt nun nicht mehr hauptsächlich an Corona, sondern in erster Linie an der zunehmenden Inflation, den steigenden Energiepreisen und der abnehmenden Kaufkraft vieler Bürgerinnen und Bürger in Dänemark und im Ausland, meint der Repräsentant der 21 größten Touristenattraktionen in Dänemark.

„Wir sind froh, dass wir im Augenblick wieder gut dastehen und hoffen, dass sich die positive Entwicklung im Rest des Jahres fortsetzt. Doch die steigenden Energiepreise und die Inflation haben auch Auswirkungen auf die Attraktionen. Wir sehen bereits, dass sich die Interessen der Gäste ändern“, sagt Strange laut einer Pressenachricht von „VisitDenmark“.

Abnehmen deutscher Kaufkraft besorgniserregend

Auch laut dem Analysten Bjørn Tangaa Sillemann von „Danske Bank” hat das Abnehmen der Kaufkraft deutscher Bürgerinnen und Bürger besorgniserregende Folgen für Dänemark.

Unsere Tourismusbranche ist auf deutsche Urlauberinnen und Urlauber angewiesen, denn normalerweise kommen mit Abstand die meisten unserer Gäste aus Deutschland.

Bjørn Tangaa Sillemann, Analyst bei „Danske Bank”

„Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen weiter an, und das hat Konsequenzen hinsichtlich der Kaufkraft deutscher Verbraucherinnen und Verbraucher. Deutschland ist unser wichtigster Handelspartner, und Deutsche kaufen üblicherweise jede Menge verschiedene dänische Waren und Dienstleistungen“, sagt Sillemann, der deshalb davon ausgeht, dass auch die dänische Tourismusbranche zukünftig unter der Inflation leiden wird.

 

Negative Folgen für dänische Tourismusbranche

„Unsere Tourismusbranche ist auf deutsche Urlauberinnen und Urlauber angewiesen, denn normalerweise kommen mit Abstand die meisten unserer Gäste aus Deutschland. Deswegen muss es uns Sorgen bereiten, dass die Kaufkraft der Deutschen abnimmt“, so Sillemann.

Die Verbraucherpreise sind im ersten Halbjahr 2022 in Dänemark um 7,2 Prozent teurer geworden, während Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland einen Preisanstieg von 7,7 Prozent hinnehmen mussten.

Tivoli hatte die mit Abstand meisten Gäste

Die zehn größten Attraktionen in Dänemark freuten sich 2021 über insgesamt 7,1 Millionen Ticketverkäufe. Dies waren 7 Prozent mehr als 2020, doch immer noch 51 Prozent weniger als im Jahr 2019. Das „Tivoli“ in Kopenhagen hatte mit 2,4 Millionen Gästen mit Abstand am meisten Besuchende.

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