Dänemark

Deshalb entzieht Königin Margrethe Prinz Joachims Kindern ihren Titel

Deshalb entzieht Königin Margrethe Prinz Joachims Kindern ihren Titel

Deshalb verlieren Prinz Joachims Kinder ihren Titel

Ritzau/kn
Kopenhagen/København
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Prinz Joachim mit seiner zweiten Frau Prinzessin Marie und seinen vier Kindern, die bis zum Jahreswechsel ihren Titel tragen dürfen. Von links: Prinz Felix, Prinzessin Marie, Prinz Joachim, Prinzessin Athena, Prinz Henrik und Prinz Nikolai. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Prinz Joachim nennt die Entscheidung, dass seine Kinder sich fortan nicht mehr Prinzessin oder Prinz nennen dürfen, unverständlich. Während der jüngere Sohn von Königin Margrethe II. von der Ausgrenzung der Enkelkinder spricht, wünscht sich die Königin für die Zukunft ihrer Enkelkinder mehr Lebensfreiheiten.

Ab dem 1. Januar 2023 verlieren Prinz Joachims Kinder, in der Thronfolge auf Platz sieben bis zehn, ihre Prinzessinnen- und Prinzentitel. Dies gab Königin Margrethe II. diese Woche in einer Pressemitteilung bekannt. Für das Königshaus steht diese Entscheidung im Einklang mit ähnlichen Veränderungen, die andere Königshäuser in den vergangenen Jahren vorgenommen haben. Fortan sollen die zwei Söhne aus Prinz Joachims erster Ehe mit Gräfin Alexandra sowie eine Tochter und ein weiterer Sohn aus der aktuellen Ehe mit Prinzessin Marie nur noch den Titel der Gräfin oder des Grafen von Monpezat tragen.

„Ich habe lange darüber nachgedacht, und ich denke, es ist gut für sie“, erklärt Königin Margrethe II., die ihren vier Enkelkindern mehr Freiheit bei der Gestaltung ihres eigenen Lebens bieten möchte. Als Grund gibt das Königshaus an, dass die Enkelkinder der Königin so von Verpflichtungen befreit werden, die eine formale Zugehörigkeit zum Königshaus als Institution mit sich bringt.

Ich habe lange darüber nachgedacht, und ich denke, es ist gut für sie.

Königin Margrethe II. von Dänemark
Dieses Jahr feiern die vier Kinder von Prinz Joachim das letzte Weihnachten mit Prinzessinnen- und Prinzentitel. Foto: Kongehuset

Drama in der Öffentlichkeit: „Warum sollen sie so bestraft werden?“

Gewonnene Freiheit einerseits, der Verlust der institutionellen Privilegien andererseits. Bereits im Mai 2016 wurde bekannt, dass Prinz Christian, in der Thronfolge nach seinem Vater Kronprinz Frederik, als einziges Enkelkind der Königin jährliche finanzielle Zuwendungen erhalten soll. Während sich Prinz Joachim nun in Interviews fragt: „Warum sollen sie so bestraft werden?“, reagiert der Enkel  Prinz Nikolai sehr bestürzt und enttäuscht über die Entscheidung seiner Großmutter und des Königshauses.

 „Meine ganze Familie und ich sind natürlich sehr traurig darüber. Wir sind, wie auch meine Eltern gesagt haben, schockiert über diese Entscheidung und darüber, wie schnell es wirklich passiert ist“, berichtet Prinz Nikolai in „Ekstra Bladet“.

Prinz Joachim wirkt unzufrieden, denn entgegen der Behauptung des Königshauses habe er Anfang Mai nichts über den Titelverlust seiner Kinder im nächsten Jahr gewusst. Gegenüber „Ekstra Bladet“ sagt dieser: „Am 5. Mai wurde mir ein Plan vorgelegt. Dieser beinhaltet, dass dieser ganze Teil der Identität meiner Kinder von ihnen genommen werden sollte, wenn sie 25 Jahre alt werden. Prinzessin Athena wird im Januar erst 11 Jahre alt.“

Weitere Titeldiskussionen innerhalb der Familie möglich

Auch Kronprinzessin Mary äußerte sich öffentlich zu den Diskussionen um die Titelvergabe in einer Rede anlässlich einer Veranstaltung in den Øsknehallen in Kopenhagen. „Wir werden uns auch die Titel unserer Kinder ansehen, wenn die Zeit reif ist“, verkündete die Kronprinzessin.

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