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Hauskäufer pfeifen auf Energieeffizienz

Hauskäufer pfeifen auf Energieeffizienz

Hauskäufer pfeifen auf Energieeffizienz

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Renovierung
Lieber beim Einzug renovieren: Die Käufer achten ohnehin nicht auf die Energieeffizienz. Foto: Scanpix

In Dänemark werden angebotene Wohnimmobilien in Energie-Klassen eingeteilt. Doch den Käufern ist das weitgehend egal – sie gehen nach ihrem Bauchgefühl. Das kann teuer werden, mahnt der Vorsitzende der dänischen Immobilienfachanwälte.

In Dänemark werden angebotene Wohnimmobilien in Energie-Klassen eingeteilt. Doch den Käufern ist das weitgehend egal – sie gehen nach ihrem Bauchgefühl. Das kann teuer werden, mahnt der Vorsitzende der dänischen Immobilienfachanwälte.

Thermoverglasung, extra Isolierung und Anschluss ans Fernwärmenetz. Die Verbesserungen der Energieeffizienz, die sich nur für die Umwelt, sondern auch für Hausbesitzer lohnen können, haben auf die Kaufentscheidung kaum Auswirkungen. Das sagt der Vorsitzende des Verbandes „Danske Boligadvokater“, Jan Schøtt-Petersen. Damit bestätigt er eine aktuelle Analyse, von der Berlingske Business berichtet.

Die zeigt, dass viele Hauskäufer nicht danach gehen, wie viel Energie ihr mögliches neues Eigenheim verbraucht. Das Herz übertrumpfe die Vernunft, wenn es an den Kauf geht, meint er. „Wenn wir in der Kaufsituation sind, merken wir, dass sich der Käufer sich eher in einer gefühlsgesteuerten Phase als in einer vernunftgesteuerten Phase befindet“, so Schøtt-Petersen. „Das bedeutet, dass unsere Beratung in Sachen Energie und Wärmeversorgung in den Hintergrund rückt. Sie wollen dann lieber etwas mehr dafür ausgeben, zu heizen.“

Häufig, berichtet der Jurist, sei er überrascht darüber, dass die Kosten für Energie keine größere Rolle spielen. Die Beratung des Immobilienanwaltes helfe nur selten. Die Lage des Hauses, das Erscheinungsbild spielten eine größere Rolle als die harten Fakten, sagt der Jurist.

Deshalb warnt der Landesvorsitzende des Verbandes der Einfamilienhausbesitzer, Allan Malskær, davor, sein Haus vor dem Verkauf auf den neuesten Stand der Energieeffizienz zu bringen und dafür Geld auszugeben. Stattdessen solle man isolieren und Fenster austauschen, wenn man selbst in seinem Haus wohnen bleiben möchte und von den Einsparungen profitieren kann.

Es sei eine Milchmädchenrechnung, wenn man erst vor dem Verkauf teuer renoviert und dann doch keinen Gewinn davon hat – anstatt „vielleicht zehn Jahre lang den Gewinn geringerer Ausgaben für Heizung und Wasser“ einzustreichen, so Malskær.

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