Wirtschaft

Neue Zahlen: Keine Gleichstellung in 9 von 10 Unternehmensvorständen

Neue Zahlen: Keine Gleichstellung in 9 von 10 Unternehmensvorständen

Neue Zahlen: Keine Gleichstellung in Unternehmensvorständen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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In den Führungsetagen großer Unternehmen sind weiterhin fast nur Männer zu finden. (Symbolbild) Foto: Hunters Race/Unsplash

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Noch immer dominieren Männer die Vorstände der größten Unternehmen Dänemarks. Eigentlich sollten gesetzliche Vorgaben für mehr Geschlechtergleichheit sorgen, doch diese funktionieren nicht, kritisieren Fachleute.

Nur 11 Prozent der Vorstände in den 2.406 größten Unternehmen in Dänemark erfüllen die nationale Vorgabe, wonach die Verteilung von Männern und Frauen zwischen 40 und 60 Prozent betragen soll. Das zeigt eine Berechnung des Magazins „Akademikerbladet“ auf der Grundlage einer Dokumenteneinsicht bei der dänischen Gewerbebehörde.

Demnach bestanden im August vergangenen Jahres 895 der Vorstände ausschließlich aus Männern – fünf Vorstände ausschließlich aus Frauen.

Gesetzliche Vorgaben

Seit 2013 ist es für die größten Unternehmen des Landes gesetzlich vorgeschrieben, sich konkrete Ziele zu setzen, um eine ausgewogenere Geschlechterverteilung im Aufsichtsrat zu gewährleisten.

„Das Gesetz funktioniert nicht. Es wurde genug geredet, jetzt muss gehandelt werden. Wir haben das Selbstbild, dass es uns gut geht, aber die Zahlen sagen etwas anderes, und das ist einfach beschämend“, sagt Laura Vilsbæk zu „Akademikerbladet“. Sie ist Religionswissenschaftlerin und sitzt derzeit in sieben Vorständen und vier Beiräten.

Problem besteht weiterhin

Im Jahr 2022 waren 21,1 Prozent oder etwas mehr als jede fünfte Vorstandsposition in den 2.449 größten Unternehmen des Landes von einer Frau besetzt, so die neuesten Zahlen der dänischen Gewerbebehörde.

„Wenn nur jedes fünfte Vorstandsmitglied eine Frau ist, dann gibt es immer noch ein großes Problem“, sagt Bjarke Oxlund. Er ist Leiter für Gleichstellung am Institut für Menschenrechte der Kopenhagener Universität.

Obwohl es seit 2013 eine gesetzliche Gleichstellungsvorgabe für die größten Unternehmen gibt, sind laut Oxlund seit 2016 nur 4,3 Prozentpunkte mehr Frauen in den Vorständen des Landes gewesen.

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